Insider Segeln Türkei: Ab 2014 Bluecard an der gesamten türkischen Küste

Das türkische Ministerium für Umwelt und Urbanisierung hat angekündigt, dass die in der Region von Mugla in den letzten beiden Jahren angeblich erfolgreich getestet "Blue-Card-Regelung" ab 2014 an der gesamten türkischen Küste gilt. Es handelt sich dabei um ein Umweltprogramm, das die Buchten, Golfe und das Meer vor der Küste vor Verschmutzung schützen soll.

Nach dieser Regelung dürfen Abwässer von Yachten, Gulets, Tagesausflugschiffen und der Berufschifffahrt jeglicher Größe, nicht mehr ins Meer eingeleitet werden, auch nicht wenn dies außerhalb der bisher erlaubten drei Seemeilen vor der Küste erfolgt. Vielmehr müssen die Abwässer (Spülwasser aus der Pantry, Wasch- und Duschwasser aus den WCs) in Grauwassertanks gesammelt werden und Fäkalien in Schwarzwassertanks. Diese Tanks müssen an landseitigen Absaugstationen in Marinas und Häfen sowie bei entsprechend eingerichteten Schiffen abgesaugt werden.

Alle Yachten, Gulets und Schiffe müssen eine "Bluecard" haben. Dies ist eine Chipkarte, die in den Marinas oder bei den Hafenmeistern gekauft werden muss. Jeder Absaugvorgang muss auf dieser Karte elektronisch erfasst werden. Wer keine Bluecard an Bord hat und sich den Regeln widersetzt muss mit saftigen Geldstrafen rechnen. Diese sollen angeblich um die TL 10.000 betragen.

Zum Jahreswechsel gab es angeblich 37 ortsgebundene Absaugstationen in Häfen und Marinas und 7 Absaugschiffe im Raum Mugla; außerdem 16 Abfsaugstationen im Revier von Antalya. 2013 wurden angeblich 170.000 Kubikmeter Abwässer zwischen der Mugla- und der Antalya-Region abgesaugt.

Kommentar dazu:

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Bluecard 2014

Heinz Kröger, 23.08.2014
Zum Thema Umweltschutz und blue card fand ich in der engl Ausgabe der Hürriyet dazu diesen Artikel: www.hurriyetdailynews.com/ministry-plans-to-permit-discharge-of-mining-waste-into-sea.aspx?pageID=238&nID=70784&NewsCatID=340 Honi soit qui mal y pense.

Jürgen Strauch, 03.08.2014
Wir lassen uns nicht entmutigen u. lassen abpumpen, wo es günstig scheint u. tauschten die Reinigungsmittel ebenfalls. Die Coastguard kann die Gulets nicht ewig schonen, wenn System flächendeckend. Dafür ist das Wasser bereits deutlich besser wie in GR. Wenn die Griechen clever wären, würden Sie an der Bluecard mitmachen, damit Ihre Kinder auch noch Wassertourismus anbieten können. Damit würden die Schlupflöcher (auch für TR-Gulets) weniger werden. Die Gulets sind ein Problem.

Jürgen Strauch, 03.08.2014
D-Marin Didim entsorgt zu minimalen Kosten an der Tankstelle, kann die Bluecard aber noch nicht buchen. Unbedingt: Quittung aufbewahren!

Fritz Damerius, 09.07.2014
Zum Schwarzwasser/Grauwassertank möchte ich sagen, dass ich seit 1999 einen 130-Liter Schwarzwassertank habe und jetzt eine Decksverschraubung dazu eingebaut habe. Wir haben gleich 100 Liter Frischwasser um 15 Euro in Finike abpumpen lassen. Das Wägelchen, welches zum Boot geschoben wird, hat ein Fassungsvolumen von 200 Liter. Niemand fragt aber, ob Schwarzwasser oder Grauwasser - und es gibt auch Probleme beim Abpumpen, weil in dem langen Abpumpschlauch Luft ist und die saugt eine Kreiselpumpe kaum an. Viele Dinge sind nicht duchdacht. Das ist in Deutschland schon besser - wenn ich zum Beispiel an die neue Autobahnvignette denke.

Nane und Dirk Nowottny, 26.06.2014
Neu ist in der Netsel Marina, das das Absaugen nun direkt an der Tankstelle gemacht wird. Allerdings leider nicht parallel beim Tanken?! Wir mussten erst tanken und wurden dann etwas nach hinten verhohlt, damit vorne der nächste tanken kann.

W. Deifel, 18.06.2014
Das ganze System wird Tag für Tag von den Gulets ad absurdum geführt! Wir kommen gerade aus dem Gökova. Tag für Tag das gleiche Bild.Die Gulets öffnen bereits am Ausgang der Bucht ihre Schleusen und hinterlassen riesige Fäkalienteppiche. Kontrolle durch die Coastguard finden nicht statt!

Hans Liniger, 17.06.2014
Bluecard in der nördlichen Ägäis: in Cesme und Ayvalik etc. löst der entsprechende Hinweis nur Kopfschütteln aus. "Das gibt es hier nicht" bzw. "Wir haben keine derartigen Einrichtungen in Betrieb" bzw. "Unser Problem sind die Industrie und die Berufsschifffahrt, nicht der Tourismus", etc.. Gefolgt vom gut gemeinten Ratschlag: "Auspumpen, dann mit Seewasser füllen und eine Flasche Sirup dazu, alles kurz vor dem Einlaufen...". Noch Fragen zum ökologischen Amtsschimmel in der Türkei? Beste Grüsse.