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Skipper und Insider-Leser Tom berichtet von einem Spaziergang im hinteren Teil des Gökovagolfs: „Wir waren heute zu Fuß Richtung Ali/Löngös unterwegs, als uns immer mehr auffiel, dass an fast allen Kiefern seltsame Nester hingen. Wir fragten uns, was da wohl drinnen ist? Die Fotos zeigen eindeutig, es sind Raupen. Im Umkreis des jeweiligen Nestes ist keine einzige Nadel mehr zu sehen. Wenn an einem Baum mehrere Nester sind, dann ist er kahl! Nach unserer Rückkehr von dem seltsamen Spaziergang schauten wir bei Google nach und siehe da: die Prozessionsspinnerraupe ist am Werk! Es wird auch berichtet, dass die Härchen der Raupen allergische Reaktionen hervorrufen. Bei uns war das verstärkter Juckreiz vor allem im Nacken, da sind wohl einige Haare aus den Nestern gefallen, als ich sie mit meinem Leatherman abgeknipst hab. Gestern, auf dem Weg nach Marmaris ist uns auch schon an einigen Bäumen aufgefallen, dass da was drinnen hing, aber am Tag danach wirkte es schon dramatisch. 90% aller Kiefern waren befallen. Schon vor vielen Jahren ist mir bei der Überquerung des Katara-Passes in Griechenland ein derartiger Befall begegnet. Im Jahr drauf waren dann nur noch abgestorbene oder vertrocknete Baumgerippe zu sehen. Bahnt sich eine Katastrophe für den grünen Golf an? Wer kann helfen? Wer weiß mehr über die Plage?“ Eine kurze Recherche des „Insiders“ im Internet ergab, dass analog zu den bei uns in Deutschland verbreiteten Eichen-Prozessionsspinner Raupen, die seit einigen Jahren für Ärger sorgen, im Mittelmeer besonders der Pinien- oder Kiefern-Prozessionsspinner verbreitet ist. Der Falter legt seine Eier besonders an junge Bäume, die Larven schlüpfen im Januar. Am Baum verbringen sie bis zu sechs Larvenstadien in großen Kolonien. Im Frühling wandern die Tiere vom Baum in den Boden und verpuppen sich, bevor sie im Frühsommer als Falter schlüpfen. Im Sommer müssen Crews die Plagegeister also nicht fürchten. Lästig sind die langen, feinen Haare der Raupen, die starken Juckreiz und Hautausschlag auslösen können. Allergische Reaktionen und selbst Atembeschwerden sind ebenfalls möglich. In Deutschland wird gegen die teils massenhaft auftretenden Tiere deshalb teils mit Chemie vorgegangen, besonders wegen der feinen Haare, die schon durch den Wind verbreitet werden können.
Falls ein kundiger Biologe etwas zu dem Phänomen in der Türkei zu sagen hat, freuen wir uns über Feedback hier
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