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Insider-Törntipp:
1 Woche durch die Himmelsebene Gökova Gök heißt Himmel und ova Ebene. Der Golf von Gökova ist das schönste Segelrevier im Mittelmeer. Dieser Teil der türkischen Westküste bietet einer Chartercrew alles, was sie in einer Woche braucht. Der Golf schneidet von West nach Ost 60 Meilen tief ins Land. Von Bodrum aus kann man alle empfohlenen Ankerplätze innerhalb eines Tages erreichen und sich somit seinen Törnplan selbst zusammen stellen. Der Wind weht meist von Nordwest in den Golf, so dass man vor dem Wind hinein segeln kann und gegen den Wind wieder heraus kreuzen muss. Beides bietet höchste Segelfreuden, denn Wind gibt es spätestens ab mittags zuverlässig nahezu an jedem Tag des Jahres.
Çökertme: Fröhliche Ausgelassenheit findet man in "Ibrahims Restoran". Hier trifft sich im Hochsommer mitunter das Volk von zwanzig Gulets und Yachten und der Oberfilou des Golfes bedankt sich mit seinem beliebten Pistolentanz und einem Schnellkurs in Wasserpfeiferauchen. Ibrahims Söhne helfen beim Festmachen an den Felswänden. Aber auch die weiter östlich in der Bucht gelegenen Restaurants "Mary Rose" und "Çökertme" sind empfehlenswert, weil weniger rummelig. Und die Restaurants dazwischen sind auch ok. Der neue Steg, den die Gemeinde gebaut hat, wurde wieder in einzelne Abschnitte zerlegt - siehe klick. Wem der Platz dennoch zu turbulent ist, der ankert gleich westlich nebenan häuserfreien Olivenhainin-Bucht Kargili mit einigen Gulets zusammen. Kleopatra-Insel: In der Seekarte Sehir adalari, im hinteren Teil des Golfes. Den Korallensand hat Mark Anton für die Königin aus Ägypten vom Roten Meer herangeschafft und ihr als Hochzeitsgeschenk vor die Füße geschüttet. Die ehemals geheimnisumwitterte Insel ist längst entzaubert. Der Strand wird von Marmaris aus vermarktet: Busse und Boote schaufeln Tagestoursiten heran. Wer trotzdem den sagenumwobenen Sand durch seine Finger gleiten lassen will, kommt am Vormittag vor zehn, ankert auf 5 bis 6 m in der geschützten Bucht, pullt an Land und segelt, wenn der Ansturm beginnt, wieder davon. Nachts gilt Ankerverbot. Karacasögüt: Leider hat die Gemeinde dem früher so beliebten "Çardak Restoran" die Lizenz entzogen und den Restaurantsteg zwar verlängert, hält ihn aber nicht immer auf neuestem Stand. Man achte auf die losen Bretter; Gebühr wird erhoben. Da die Bucht tief ist ganz viel Kette stecken, wenn man länger bleiben will und Wind zu erwarten ist. Oder ganz wenig Kette geben, wenn man nur eine Nacht bleibt und verhindern will, dass eine der großen Gulets, die hier auch anlegen, den Anker mit hoch holt. Das Restaurant, das zur Steganlage der Marti Marina gehört, die ebenfalls einen Anleger bietet, ist teuer, der Service ist nicht gut und die Qualität mittel. Der Steg im Westteil der Bucht (Giebelhaus mit rotem Dach hinter Bäumen) gehört zum Global Sailing Club der türkischen Weltumsegler-Familie Karamanoglu. Das Galley-Restaurant bietet Gerichte mit Zutaten aus dem Hausgarten. Spezialitäten sind "Tintenfischsalat nach Sadun Boro", dem ersten türkischen Weltumsegler, frittierte Kalamari mit Kapernsauce und hasugemachter Schafskäse mit Gartengewürzen. Anlegen kostet 15 bis 25 EUR, Strom und Wasser, Duschen, WC, Wäschrei, Minimarket und WLAN inkl. Die Familie Karamanoglu betreibt eine Segelschule für Kinder mit Optimisten, Lasern und Katamaranen, die auch gemietet werden können. Degirmen Bükü: Bekannt auch als English Liman, weil hier englische U-Boote während der letzten Monate des 2. Weltkrieges ein Versteck unterhielten. Ganz hinten kann man auf der linken Seite mit Leinen an den Bäumen festmachen (viel Kette, genügend Abstand vom Ufer!) oder rechts an einem der beiden Restaurantstege kostenlos festmachen, wenn man dort zu Abend essen will (Kaptans Restaurant oder Yat Limani Restaurant). In der weitläufigen Degirmen Bükü (Widnmühlenbucht) gibt es viele weitere versteckte Ankerplätze in piniengrüner Umgebung, die es zu entdecken gilt. Tuzla Koyu: Dies ist ein"stiller" Ankerplatz auf dem Weg nach West aus dem Golf heraus am Ostufer der Leuchtfeuerhalbinsel. Hier ankern vor allem türkische Gulet-Kapitäne. Es gibt drei Möglichkeiten festzumachen: 1. Im schmalen Nordwest-Einschnitt unterhalb der an einer Stange wehenden türkischen Flagge (Leine zu den Bäumen am Steilhang und nach Norden zu einem dicken Stein). Viel Kette stecken, da sehr tief! 2. Im Westeinschnitt: Anker mit viel Kette nach Osten legen und Leinen überkreuz nach Westen. 3. Im Südeinschnitt: Leinen nach Osten an die Felsen. Von den Fischern, die diesen Platz ebenfalls anlaufen, kann man auf den Zuruf "balik var mi?" frischen Fisch kaufen. Achtung: Westlich des Kaps auf die Klippen etwa 800 Meter WSW des Kaps achten. Yedi Adalari: Die sieben Inseln sind mit ihren vier Anker-Idyllen der nächste Platz. Die Einfahrt ist nicht durch alle Inselpassagen möglich; geeignet sind entweder die nördlichste oder die südlichste. Beliebtester Ankerplatz ist der vor dem flachen Huk mit Strand gleich rechts nach der südlichen Einfahrt. Achtung auf Wassertiefe und Abstand vom Ufer. Hier kann man frei ankern und hat einen wunderbares Rundumpanorama. Im nördlichen Teil kann man sich tief in den Einschnitt, der wie ein kleine Flussmündung ins Land schneidet, verkriechen. Bäume bis zum Wasser. Büyük Çati: An der Südküste des Golfes im Bördübet Limani ist ein Einschnitt für tage- und nächtelanges Verweilen. Bei der Ansteuerung muss man die kleine Insel mit den vorgelagerten Riffen und der windgeduckten Pinie östlich umrunden. Je nach Wind sucht man sich "seine" Bäume zum Festmachen nach Bedarf aus. Hier hatten die Knider versucht einen Kanal zum südlichen Burgengolf (Hisarönü Körferzi) zu stechen, um die Perser am Vormarsch zu hindern, wurden aber vom Orakel in Delphi, das von den Persern bestochen war, daran gehindert. Auf dem Kurs zum Kap von Knidos gibt es keine beschauliche Bucht mehr. Im Notschutzhafen von Körmen lässt sich jedoch eine ruhige Nacht verbringen, falls man es nicht schafft, in einem Tag bis nach Knidos zu kreuzen. Gutes Fischrestaurant auf der Mole!
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