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Der Insider
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Kleine Gauner, große Diebe


Früher, das war vor 15, 20 Jahren, konnte man bedenkenlos seine Yacht unabgeschlossen irgendwo liegen lassen und an Land spazieren gehen. Heute wird in den Marinas schon mal geklaut. Von der MAID verschwanden die Fender, als der Eigner nicht da war. Hinterher stellte sich heraus, dass einer vom Nachbarschiff zugegriffen hatte. In Bodrum verschwand ein Dingi von einer Yacht, in Marmaris fand die Polizei es in der Vorpiek einer anderen Yacht wieder. Geklaut wird überall, auch unter Yachties.

Bisher sind aber professionelle Einbrüche im großen Stil (wie an Land) in den Marinas nicht vorgekommen. Allerdings sollte man die Wahl seines Winterlandplatzes sorgsam überlegen. Die billigen Werften haben entweder keine Rund-um-die-Uhr-Bewachung oder das Personal ist nicht zuverlässig. Aus an Land stehenden Schiffen ist schon manches auf Nimmerweidersehen verschwunden - vom angeschlagenen Segel (!) bis zum Außenborder. Richtig professionell wird in Häuser in den Urlaubsorten eingebrochen. Bei uns stand schon mal ein Dieb morgens um 4 Uhr mitten im Schlafzimmer.

Taschendiebe sind, wie überall, auch in der Türkei immer da, wo Beute gemacht werden kann - in den großen Städten und Ferienorten. Sie wenden raffinierte Tricks an, um an die Urlaubs- bzw. Bordkasse zu kommen. Drängeleien an Omnibusbahnhöfen, in Bazaren, auf Wochenmärkten etc. sowie Ablenkungsmanöver durch direktes Zugehen und Fragen stellen können verdächtige Vorboten sein. Größere Beträge und Schmuck sollte man nicht an Bord lassen. Im Hotel sollten Wertgegenstände unbedingt im Hotelsafe deponiert werden. Auf jeden Fall persönlich davon überzeugen, ob die Wertsachen tatsächlich auch im Safe landen und quittieren lassen.

Oft wird über Gaunereien bei Restaurantbesuchen berichtet, wenn z.B. die Karides (Shrimps) auf dem Teller nicht die gleiche Größe haben wie die bei der Bestellung in der Vitrine. Oder der Fisch ein ganz anderer ist als der ausgesuchte. Häufig sind die Crews an diesen Situationen selber nicht unbeteiligt. Als erstes fällt man nicht in das nächstbeste Restaurant an der Hafenfront ein, sondern erkundigt sich bei Ortsansässigen. Zweitens macht man die Bestellung so unmissverständlich klar und deutlich aus, dass es keine Vertun gibt. Es soll schon Crews gegeben haben, die den gezeigten Fisch fotografiert haben, um von vorne herein klar zu machen, dass man die Sache unter Kontrolle hat.

Beim Versuch einer Betrügerei - auch in Geschäften - sollte man sofort nach der polis (Polizei) rufen oder den nächsten Jandarmaposten holen. Meist genügt das entschlossene Drohen damit. Wechselgeld und Tauschgeld in Banken oder beim Changeoffice sofort an Ort und Stelle nachzählen. Übrigens ist es in der Türkei Pflicht, seinen Ausweis (Pass oder Kennkarte) immer bei sich zu tragen.


Nachts kamen die Handydiebe...

Dieser Bericht kommt per Email von Josef Weichsberger, dem Skipper der NEPTUN, einem wunderschönen Oldtimer, der im Herbst 02 für ein paar Tage in Marmaris an der öfftentlichen Pier vor Buganker und Heckleine festgemacht hatte:

Liebe NEPTUN - Freunde!

Lange nichts gehört von uns! Aber das hatte ungewollte Gründe. Doch der Reihe nach.

Nach mehr als 3.500 Seemeilen in ägäischen und ionischen Gewässern ist die NEPTUN und ihre Crew wieder wohlbehalten in die Türkei zurückgekehrt...

...Wir lagen in der Nacht bei hochgezogener Gangway am Stadtkai von Marmaris, wo NEPTUN seit mehr als 20 Jahren immer mal wieder festmacht. Es soll gegen 3 Uhr gewesen sein - wir schliefen fest und merkten nichts: da stiegen vier Typen ein und durchsuchten das komplette Schiff.

Der Nachtwächter aus einer Kneipe gegenüber bemerkte etwas und alamierte die Polizei. Die kam auch sofort und erwischte noch einen auf der Flucht - leider nur den mit den Ferngläsern. Er wurde in Gewahrsam genommen, kam aber noch am selben Tag wieder frei. Warum??? Es gibt so viele Diebe und Einbrecher in Marmaris, dass das Gefängnis nur für die mit den schwersten Delikten Zellen frei hat.

Am Morgen stellten wir fest, was fehlte: zwei Ferngläser, drei Handys (inkl. meinem Nokia Communicator samt aller Emailadressen), Schmuck und Bargeld. Für uns ein Schaden von EUR 6.000.-. Am schlimmsten aber war, dass sie auch in Renates Kabine waren. Zum Glück hat sie nichts gemerkt. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Sie wach geworden und um Hilfe gerufen hätte.

Der Sckock sitzt tief und wir werden ganz sicher nicht mehr am öffentlichen Kai festmachen.

Nachtrag: Zwei Wochen später lag das Schiff eines Bekannten am gleichen Platz vor den Bars und Restaurants an der Wasserfront. In den Kabinen schliefen vier Männer tief und fest und merkten nicht, dass auch sie ausgeraubt wurden, inkl. Pässe, Bargeld und sonstigen Wertsachen.

Ausnahme oder ändern sich die Zeiten!?

Viele Grüsse
Josef und Renate Weichsberger von der NEPTUN


Michael Maier, 1. August 2009
Wir hatten bereits vor 3 Jahren einen sehr ähnlichen Vorfall am Stadtkai von Marmaris. Gegen 04.30 hörten wir Schritte auf dem Schiff, jeder dachte es sei jemand von uns auf dem Weg zum Kühlschrank, und schlief weiter...

In der Früh fehlten Fernglas , 3 Handys, und 3 fotoapparate.

Das Traurige: Als wir bei der Polizei Anzeige erstatten wollten, schickte man uns im Kreis und nahm uns nicht ernst. Wir bekamen auch nie die Durchschrift eines angeblich verfaßten Protokolls.

Bitte warnen Sie explizit vor diesem Platz und der leider untätigen Polizei!

Miit freundlichem Gruß
Michael Maier S/Y New Wave

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