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Der Insider
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Revier-Infos von A - Z

Von Abtreiben bis Zoll: Das Revier in Stichworten

In dieser kompakten Informationssammlung erfährt man alles, was man über den Wassersport an der türkischen Küste wissen muss, wenn der Segeltörn ein unbeschwertes Vergnügen werden soll. Zusammengetragen wurden diese Infos im Laufe vieler Jahre auf meinen Yachten zwischen Istanbul, Alanya und Zypern.

  Abtreiben
An der türkischen Küste oft vorkommender (nicht strafbarer) Zustand. Einziges zuverlässiges Mittel dagegen: mehr Kette stecken als man in abendländischen Segelschulen beigebracht bekommt. Die drei- bis fünffache Wassertiefe ist schlichtweg zu wenig! Ich habe auf meinem Schiff (siehe ONEWAY-Yacht!) 100 m Kette. Und trotzdem hält der Anker manchmal nicht. Grundsätzlich: je mehr, desto besser!

Ankern
Oft sind die Buchten tief und die Ankergründe schlecht. Bei zu wenig gesteckter Kette (oder Ankertrosse) geht der Anker zwar auf Grund, aber er hält nicht. Deshalb unbedingt genügend Kette stecken! Die Oneway Charteryacht Sun Odyssey 49 hat zum Beispiel 100 Meter. Dies ist nicht übertrieben, sondern mitunter in ganzer Länge erforderlich! Die schulmäßig vorgeschriebene 3- bis 5-fache Wassertiefe ist an der türkischen Küste mit ihren großen Wassertiefen, schlechten Haltegründen und Wind in der Nacht, schlichtweg zu wenig. Das 6- bis 8-fache, ja 10-fache ist gerade richtig.

Mehr zu diesem wichtigen Thema: klick

In den Marinas und Häfen wird mit Murings und Heckleine zur Pier festgemacht, inzwischen haben auch die meisten Buchtenkneipen an ihren Stegen Murings isntalliert. Wem das (Charter-)Boot noch fremd ist, der probiere in einer stillen Bucht, wie es sich bei Rückwärtsfahrt verhält, bevor er in einem vollen Hafen in eine "Parklücke" hineinstottert. Wichtig: in enge Marinagassen immer rückwärts rein fahren.

Antike Stätten
An der türkischen Küste gibt es mehr antike Hafenstädte als irgendwo sonst im Mittelmeer - schliesslich hat hier die abendländische Kultur ihren Ursprung.
Aufzählung der antiken Häfen, die man anlaufen kann bzw. wo man in der Nähe ankern kann, ist ein eigenes Thema. Siehe Mit der Yacht in die Antike. Alle antiken Stätten sind im Sommer geöffnet, es sei denn, es wird gerade gegraben, dann sind Teilbereiche abgesperrt und nicht zugänglich. Troja, Pergamon, Ephesus, Milet, Didyma, das Kastell von Bodrum und das Mausoleum, die Kleopatrainsel im Gökovagolf, Knidos, Kaunos, Patara, Myra, Telmessos und Termessos haben offizielle Besuchszeiten, und man zahlt Eintritt.

Ausgrabungen wie Teos, Iassos, Knidos, Patara waren früher frei zugänglich, werden aber inzwischen von Aufsehern (Uniform und Schirmmütze mit der Aufschrift Müze (Museum) bewacht. Wenn diese Wächter manchmal noch die Besucher durch die Ruinen führen, so tun sie dies nicht, weil dies ihre Aufgabe ist, sondern weil sie sich ein Zubrot verdienen wollen. Angemessen ist ein Trinkgeld von umgerechnet drei EUR und ein paar freundliche Worte des Dankes.

Apotheken
(die Eczane heissen) findet man an jeder Ecke. Der Apotheker ist kein Arztersatz, berät aber und empfiehlt auch schon mal Antibiotika. Viele Medikamente sind rezeptfrei und preiswerter als bei uns. Unbedingt auf Verfallsdatum achten. In der Bordapotheke sollte vor allem etwas gegen Wespenstiche sein. In manchen Sommern schwärmen sie heftig.

Arzt
Viele türkische Ärzte verlassen sich am liebsten auf Antibiotika und verschreiben dabei oft massive Hämmer, die keinesfalls immer erforderlich sind (auch an Kinder). Die guten alten Hausmittel (= kalte Umschläge und ab in die Koje, und zwei- bis dreimal kräftig schwitzen) sind oft wirksamer und weniger belastend. Die ärztliche Versorgung durch Privatkrankenhäzser ist in den Hafenorten inzwischen sehr gut. Man zahlt bar und rechnet dann zu Hause mit seiner Krankenkasse ab. Im Notfall vermittelt die Apotheke oder die Touristen-Information.
Einige Marinas haben inzwischen auch eigene kleine medizinische Stationen in ihrem Serviceangebot.

Atatürk
war kein Segler, aber das Folgende sollte jeder wissen, der an der türkischen Küste segelt oder Urlaub macht: Mustafa Kemal Pascha, populär als Atatürk, geboren 1881 in Saloniki. Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches bewahrte er das Kernland vor den Alliierten und gründete die moderne Türkei (Republik seit 1923). Historisch einmalig ist seine Leistung durch Reformen, mit denen er das junge Land nach Westen öffnete. Stichworte: Frauenstimmrecht, Einehe, Gregorianischer Kalender, Sonntag als Ruhetag, europäische Kleidung und lateinische Schrift. Nicht ohne Grund wird Atatürk auch heute noch verehrt. Sein Bild ist allgegenwärtig.

Ausklarieren
Aus- und Einklarieren ist nur in einem Port of Entry möglich. Die sich entsprechenden türkisch - griechischen Ports of Entry. Seit 2010 ist das für das Ein- und Ausklarieren erforderliche Procedere offiziell nur noch über Agenten möglich. Hintergrund: Die türkischen Behörden wollen über diesen Weg eine bessere Kontrolle über die Ausstellung des Transitlogs und damit über die Yachtbewegungen an ihrer Küste, und über die Zahlung der Gebühren erreichen. Deshalb ist es für ausländische Yachteigner, die kein eigenes Bankkonto und keine sogenannte Bürgernummer verfügungen nur über eine Agentur möglich ein Transitlog zu beantragen und abzuwickeln. Bisher können die Agenten die Gebühren für ihre Dienstleitung selbst bestimmen - was erhebliche Unterschiede zur Folge hat. Mehr: klick

Man könnte das Procedere auch selbst machen, wenn man 1. Türkisch spräche und 2. ein Bankkonto bei einer türkischen Bank hätte. Alle Angaben zu Schiff, Crew und Route werden nämlich online über eine Eingabemaske in türkischer Spreche eingefordert und in einer Datenbank gespeichert. So haben die Behörden von jedem Hafen Zugriff auf die Daten. Außerdem bräuchte man einen speziellen Drucker, der die Daten im Transitlog mit extrem kleiner Schrift druckt - das Formular muss ja handlich bleiben. Der Agent ist nur deshalb erforderlich, weil 99,9% der ausländischen Yachteigner diese Voraussetzungen nicht erfüllen. Bei Chartercrews ist das ohnehin anders: da erledigt die Charterbasis das Procedere.

Letzlich muss man den Aufwand akzeptieren, schließlich ist die Grenze Griechenland-Türkei die Außengrenze der EU. Da diese bisher sehr durchlässig war (siehe Menschenschmuggel) besteht die EU auf mehr Kontrolle. Das Ergebnis ist u.a. der Transitlog-Aufwand.

Ausrüstungsvorschriften
Für ausländische Yachten gelten jeweils die Bestimmungen des Heimatlandes. Da es in der BR keine entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen gibt, ist die jeweils letzte Ausgabe der Sicherheits-Richtlinien der Kreuzer-Abteilung des DSV zu beachten. Unter Verschluss kann eine Signalwaffe und Munition als Bestandteil der Sicherheitsausrüstung mitgeführt werden. Charteryachten müssen mit Toiletten-Tanks ausgerüstet sein. Ob auch Charteryachten unter 15 ab 2013 mit Grauwasseertanks ausgerüstet werden müssen, ist Mitte 2012 noch offen. Siehe dazu die Proplematik der Buchten-Verschmutzung durch Spül- und Duschmittel klick. Tauchflaschen sind zu verplompen. Das Flaschentauchen ist verboten, Ausnahme Tauchschulen.

Ausweichpflicht
An der türkischen Küste gilt internationales Seerecht. Die in deutschen Seefahrtschulen gelernten Ausweichregeln haben auch hier volle Gültigkeit. Ausreden wie "Ach, ich dachte wir sind hier im Orient" ziehen nicht. Wer unter deutscher Flagge segelt, unterliegt ohnehin auch deutschem Recht.

Backbord
heisst im Türkischen iskele. Dies nur für den Fall, dass Sie an einer türkischen Gulet (grosses Holzschiff) längsseits anlegen wollen, um mitzufeiern und die Frage "May I come längseits on your port-side?" nicht in türkisch beherrschen. Der Ausruf "Iskele-iskele!" und entsprechende Handzeichen können da eine wertvolle Hilfe sein. Steuerbord heisst übrigens sancak.

Bakschisch
Geschenk, Trinkgeld. In der Türkei früher häufig vorkommende Art des Besitzwechsels der Landeswährung. Ein delikates Thema, zu dem ich nicht viel beitragen kann. Immer wenn ich dachte, jetzt muss es sein, hat die betroffene Amtsperson mein Ansinnen entschieden zurückgewiesen. In anderen Fällen wäre es sicher besser gewesen, ich hätte mal einen Liraschein hinüber geschoben (zur Beruhigung: 1 EUR sind etwas mehr als 2 TL - März 2012 Umrechner). Wie ich es machte war es falsch. Deswegen: Kein Tipp! Empfehlung: Die Lage selbst einschätzen und entsprechend handeln.

Bauchtanz
Kein Klischee über die Türkei ohne Bauchtanz. Dabei wird der beste Bauchtanz immer noch in Filmen aus Hollywood geboten. Im Osten des Landes müssen die Mädchen dick und arabisch sein; in Istanbul und an der Küste wird "schlanker" Tanz bevorzugt. Die Kultur des Bauchtanzes kommt aus den arabischen Ländern. In den Küstenorten ist die Kunst zu einer touristischen Attraktion wie Fingerhakeln oder Jodeln in Bayern verkommen. Die Tänzerin wird durch zugestecktes Geld belohnt.

Bazar
Die Türkei ist ein Agrarland und entsprechend vielfältig sind Gemüse und Obst, die auf den Bauernmärkten frisch angeboten werden. Nach wie vor ist es eine Lust dort für die Bordküche einzukaufen und sich über die günstigen Preise zu freuen. Im Zentrum der grösseren Städte findet man den Bazar, wenn man in die Richtung läuft, aus der Frauen und Männer mit voll bepackten Taschen, Plastiktüten und Rollwägelchen kommen.

Ist der Bazar in einem geschlossenen Gebäude untergebracht, heisst er çarsi. Der berühmteste geschlossene Bazar der Türkei ist der Kapali Çarsi in Istanbul. In kleineren Orten ist einmal bis zweimal in der Woche Markttag in Bodrum z.B. dienstags und freitags. Die Bauern der Umgebung kommen mit vollbeladenen Traktoren und Minibussen und bieten die Früchte und Gemüse der Jahreszeit im Überfluss an. Aber auch Textilien, Töpfe, Gläser, Pfeffermühlen, künstliche Blumen, Schuhe und preiswerte Jeans und T-shirts werden angeboten. Siehe auch klick

Beiboot
An der türkischen Küste unverzichtbarer Ausrüstungsgegenstand, da das Ausbringen von Leinen zum Ufer in den Buchten ohne kleines Boot (Dingi) nur von schwimmenden Tarzans zu bewerkstelligen ist. Eine Yacht ohne Beiboot ist wie eine Flasche aslan sütü (Löwenmilch = Raki) ohne Alkohol.

Berufsschifffahrt
Zwischen Marmaris und Rhodos, Bodrum und Kos und weiter oben zwischen Çesme und Chios und Ayvalik und Lesbos gibt es neuerdings Schnellboote und teilweise Speedkatamarane wie auf der Ostsee; und einige wenige Tragflügeboote, die man schon von weitem hört und sieht. Gefahr durch Gulets wird öfter angeprangert. Im Zweifelsfall nicht auf Wegerecht bestehen, sondern rechtzeitig ausweichen.

Betrug
Überhöhte Preise sind (wie in den Touristenorten überall auf der Welt) möglich. Nicht gleich die erste Lederjacke kaufen ein paar Läden weiter in der Nebenstrasse ist sie vielleicht um einiges preiswerter. In Restaurants sollte man vorher nach den Preisen fragen oder sich die Karte geben lassen. Vorspeisen werden gerne als doppelte Portion serviert, obwohl nur eine einfache Portion bestellt wurde. Oft wird nicht richtig addiert. Bei längeren Taxifahrten sollte man vorher den Preis aushandeln; für Stadtstrecken gilt der Tachometer. Wer bei Teppichhändlern oder in Schmuckgeschäften kauft, ohne etwas von Knotenzahl oder Karat zu verstehen, muss damit rechnen, dass er mehr bezahlt. Auf jeden Fall muss er handeln, handeln, handeln, um auf den Normalpreis zu kommen. Dies gilt natürlich keinesfalls im Supermarkt, auf dem Gemüsemarkt oder überall da, wo für den normalen Tagesbedarf eingekauft wird.

Bettler
Almosen zu geben ist für den gläubigen Muslim eine Selbstverständlichkeit. In einem Land, in dem die sozialen Gegensätze gross sind, sollte man sich je nach Einschätzung der Situation diesem Brauch nicht verschliessen. Anders als anderswo gibt es so gut wie keine bettelnden Kinder, Frauen oder Männer.

Bilge
Seglern als der tiefst gelegener Raum im Schiffsinneren bekannt, selten inspiziert, weil unansehnlich; dennoch leicht zu finden, wenn man mit der Nase sucht. Im Türkischen dagegen ist Bilge ein Mädchenname. Ich kenne gut und gerne drei Bilges...

Blaues Auge
Kommt nicht von einer Schlägerei, sondern hat mit dem "Bösen Blick" zu tun. Abergläubische Menschen gehen davon aus, dass alles Neue gefährdet ist; auch zu viele gute Worte können das Böse auf den Gegenstand oder den Menschen ziehen, über den sie ausgesprochen werden. Davor schützt man sich - teils ernsthaft überzeugt, teils Augen zwinkernd - mit dem nazar boncugu, dem blauen Auge, einem runden, blauen Glasstein mit einem eingelegten "Auge" aus Glas in anderer Farbe, den man zum Schutz vor dem bösen Blick in der Nähe des zu Schützenden anbringt.

Nazar bedeutet im Arabischen Blick. Da man glaubte, dass Menschen mit himmelblauen Augen der Kraft des bösen Blickes am stärksten widerstehen, entstand der Aberglaube, dass man sich mit himmelblauen augenähnlichen Objekten bzw. Perlen am besten gegen seine Unheil stiftende Kraft zur Wehr setzen kann. Der nazar boncugu ist gewissermassen die Opferanode, die vom Blick getroffen wird und zerbricht - statt des Bootes, des Hauses oder des Autos.

Diesen Aberglauben gab es bereits in Alt-Ägypten und bei den Hethitern. Perlen, die der Abwehr des bösen Blickes dienten, wurden schon damals verwendet. Unter den Schmucksachen des ägyptischen Pharaos Tutanchamun, die im Britischen Museum und im Kairoer Museum zu sehen sind, gibt es besonders prachtvolle Stücke gegen den bösen Blick. Leider wurde der junge Pharao schon mit 18 Jahren Opfer eines Mordes. Ob es an dem fehlenden "blauen Auge" lag? Neben den blauen Glasaugen und blauen Perlen wuerden auch andere Gegenstände zur Abwehr des bösen Blickes benutzt, z. B. grüne Kaffeebohnen, alte Münzen, Bleistücke, Pferdehufeisen usw.

Neben nazar boncugu gibt es auch noch andere Methoden, um mit dem Bösen fertig zu werden, insbesondere dann, wenn Menschen Opfer des Bösen geworden sind. Dann wird auf den Kopf des Befallenen eine Decke gelegt und darüber flüssiges Blei in eine mit Wasser gefüllte Tasse gegossen. Die Figuren, die dabei entstehen, werden bewertet und gegen das Böse eingesetzt. Manchmal werden auch Gebete gesprochen und dazu Salz über dem Kopf der Person gedreht, dann ins Feuer geworfen und zum Platzen gebracht. Oder es werden besondere Kräuter gesammelt und in Pfannen angezündet und so das Böse ausgeräuchert.

Bootsbau
Der Holzbootsbau hat an der türkischen Ägäisküste eine jahrhundertealte Tradition. Zur Zeit der Gross-Sultane beherrschten die Osmanen mit ihrer Segelkunst das Mittelmeer. Dem Holzbedarf ihrer Werften fielen ganze Küstenstriche zum Opfer, am sichtbarsten die Umgebung von Bodrum, wo es eine osmanische Großwerft gab. Mit dem Niedergang des Weltreiches ging die Kunst seetüchtige Schiffe zu bauen nahezu verloren, wurde aber in jüngster Zeit wieder aktiviert und ist heute eine Wachstumsbranche im Umbruch. Die bekanntesten Werftplätze sind Tuzla bei Istanbul am Marmarameer und Bodrum. Bei Bozburun wird zur Zeit (2012) die größte Segelyacht der Welt gebaut: klick

Wer sich für eine Yacht oder Gulet in traditioneller oder laminierter Bauweise interessiert - oder sein Boot refitten will - schaue nach unter "Bootsbau".

Cami
Wir sagen Moschee dazu und freuen uns, wenn das neben ihr stehende hohe schlanke Minarett in unserer Seekarte oder der Plotterkarte eingezeichnet ist, denn dann können wir sie als Peilmarke verwenden. Im Zeitalter von GPS und anderen elektronischen Systemen verlieren Cami und Minarett für den Seefahrer aber an Bedeutung. Nicht dagegen für den gläubigen Muslim. Für ihn ist sie das Gotteshaus, in das er wenn möglich fünf Mal am Tag geht, um sein Gebet zu verrichten.

Çay
Tee wird nicht nur im Teehaus oder Teegarten getrunken, sondern überall: Beim Kauf eines Pullovers in der Boutique genauso wie beim kuaför (Friseur) oder im Teppichladen. Als das osmanische Reich zerschlagen wurde, verlor die Türkei den Jemen als Kaffeelieferanten und damit das eigentliche Nationalgetränk (wir erinnern uns: Sei doch kein Muselmann, der dies nicht lassen kann!). Atatürk gab den Auftrag, Ersatz zu suchen. Eine von ihm eingesetzte Expertengruppe entdeckte die günstigen Bedingungen für den Anbau von Tee (çay) an der feuchtwarmen Küste des Schwarzen Meeres. Seither ist çay Nationalgetränk in der Türkei.

Cezve
Der türkische Kaffee wird im cezve (Kupferstieltöpfchen) zubereitet. Man erhitzt Wasser, Zucker und Kaffeepulver zusammen über kleiner Flamme. Beginnt die Flüssigkeit schäumend aufzukochen, rührt man um und serviert den türk kahvesi in kleinen Mokkatassen. Vier Varianten sind möglich: ungezuckert = sade, schwach gezuckert = az sekerli, mittel-süss = orta sekerli, süss = sekerli.

Chartern
Zwischen Ayvalik und Fethiye sind über 1.000 Charteryachten von 28 bis 60 Fuss unter türkischer, aber auch unter ausländischen Flaggen zu chartern. Die Charterzentren sind Alaçati, Yalikavak, Bodrum, Marmaris, Göcek, Fethiye, und bisher leider noch nicht Istanbul, Kalkan, Kas, Finike, Kemer und Antalya. Da die türkische Küste das Revier mit den relativ Buchten ist, die nicht mit Hotelkästen zugebaut sind, hält der Segelboom an. Es empfiehlt sich rechtzeitig (sprich möglichst schon im Herbst für das Folgejahr) zu buchen. Vorsicht vor privaten Chartergelegenheiten: Oft versuchen Eigner ihre Schiffe ohne staatliche Lizenz an die Crew zu bringen. Dies kann zu bösem Erwachen führen, wenn der Hafenkapitän die Segelerlaubnis verweigert. Wer eine Yacht an der türkischen Küste chartert, sollte sich vergewissern, ob für diese auch eine vom Tourismus Ministerium für das laufende Jahr ausgestellte Chartergenehmigung vorliegt. Dies gilt auch für "Yachten mit Besatzung". Grundsätzlich sollte man nur bei bekannten und seriösen Firmen buchen. Mehr zu Chartern: klick
Wer eine Gulet bevorzugt kann sie hier chartern: klick

Cirrostratus
Im Sommer ist es meist blau-blau-blau. Wolken gibt es nur im Frühjahr oder Herbst, und natürlich im Winter. Wer in diesen Jahreszeiten unterwegs ist und nicht ganz sicher in der Deutung von Wolkenbildern, sollte die einschlägigen Wetterberichte (siehe "Wind&Wetter") hören. Cirrostratus (= hoher, feiner Wolkenschirm mit oder ohne Sonnenring), deutet auf die heranziehende Warmfront einer Depression hin. An der türkischen Küste heisst dies: Südwind, der sich zu einem der berüchtigten Lodos-Stürme entwickeln kann. Im Fall von Cirrostratus-Bildung wird dringend empfohlen, Ankerplätze, die gegen den 2. und 3. Quadranten offen sind zu verlassen und solche, die besonders gegen SE schützen, anzulaufen. Zu Wind und Wetter: klick

Deniz
heisst das Meer. Akdeniz ist das Mittelmeer bei Antalya, Karadeniz das Schwarze Meer. Deniz ist gleichzeitig ein häufig verwendeter Name nicht nur für Jungen, auch für Mädchen. Die Eltern drücken damit ihre Liebe zu ihren Kindern und zum Meer aus.

Diebstahl
Von Überfällen auf Yachten ist mir nichts bekannt. Von gelegentlichem Diebstahl dagegen schon. Man sollte sein Boot abschliessen, wenn man es verlässt. Die Yachtszene ist undurchsichtiger geworden, Yachtie beklaut auch shcon mal Yachtie, auch in türkischen Häfen. Am hellen Tag wurden schon Papiere und Geld aus offenen Schiffen entwendet, nachts Beiboote, Aussenborder und Fender. Im Sommer streifen Gangs aus den Grossstädten durch die Touristenorte und leeren Häuser komplett. An Yachten sind sie mit wenigen Ausnahmen (noch) weniger interessiert. Klick

Doping
Was Olympioniken recht ist, ist Türkeibesuchern billig: Raki, das alkoholische Nationalgetränk, an dem auch viele Moslems nippeln. Raki ist ein 45%- bis 50%iger Anisschnaps, ähnlich wie Pernod oder Ouzo. Als beste Raki-Sorten gelten Altinbas und Yeni Raki. Wie trinkt man Raki? Viele nehmen einen Schluck in den Mund und trinken kühles Wasser hinterher. Beliebt ist auch, den Raki mit Wasser im Glas zu verdünnen, was ihn milchig werden lässt. Deshalb wird er auch aslan sütü Löwenmilch genannt und fällt nicht unter Mohammeds Alkoholverbot, da er augenzwinkernd wie Milch aussieht! Raki kann im übrigen auch mit Milch gemischt getrunken werden. Spezialisten behaupten, dass diese Variante die Nerven beruhigt und den Kick verzögert. Seit in Ankara die islamistische AKP regiert werden auf Alkoholikas hohe Luxussteuern erhoben; dadurch ist der früher preiswerte Raki, genau so wie Wein und Bier, in die Luxusliga aufgestiegen.

Dolma
"Alles was gefüllt ist, heisst dolma und alles, was dolma heisst, schmeckt gut", sagt man in der Türkei. Für die Füllung von Gemüse gibt es nur zwei Rezepte: mit oder ohne Fleisch! Wer diese einmal beherrscht, kann zahlreiche Varianten herstellen. Einige Beispiele: Patlican dolmasi: mit Reis, Pinienkernen und Korinthen gefüllte Auberginen; Biber dolmasi: mit Reis, Rosinen und Pinienkernen gefüllte Paprika; Imam bayildi, mit Tomaten und Zwiebeln gefüllte Auberginen. Dolmabahçe Palast am Bosporus in Istanbul: mit Erde aufgefülltes Meerufer ;-) Dolmus: Minibus, er erst fähr, wenn er voll besetzt ist.

Düse
Verengung des Fahrwassers durch Landmasse, die eine Beschleunigung des Windes und u. U. auch Strömungen hervorruft. Berüchtigt ist die Düse an der Einfahrt zur Bucht von Marmaris. Zu beachten sind weiterhin die Düsenwirkungen in der Samosstrasse, in der Strasse von Kos und im Kanal von Rhodos. Besonders zwischen Rhodos und türkischer Küste beschleunigt der vorherrschende Westwind durch die Düsenwirkung an Sommernachmittagen bis um drei Beaufort! Rechtzeitiges Verkleinern der Segelfläche beim Gegenankreuzen ist angesagt.

Einsamkeit
Im Sommer während der türkischen Ferienzeit ist es damit endgültig vorbei. Wer Einsamkeit und absolute Stille sucht, muss im April/Mai segeln oder im Oktober/November. Wer sich im Frühjahr oder Herbst auf der Ostsee wohl fühlt, mag auch an einem Weihnachts-Silvester-Törn an der türkischen Küste Gefallen finden und dabei das vorfinden, was früher auch im Hochsommer die Regel war: einsame Buchten in wilder, teilweise romantischer Landschaft, sauberes Wasser, und kaum eine Menschenseele. Während der türkischen Sommerferien (Mitte Juni bis Mitte September) muss er in vielen Marinas neben angehobenen Preisen auch die hämmernde Diskomusik der nahen Musikttempel bis zum frühen Morgen aushalten. Dagegen hilft nur: nicht anlegen oder Ohropax.

Efendi
ist eines der schönsten türkischen Wörter und heisst so viel wie "mein Herr". Früher wurde es auch als offizielle Anrede oder für einen gebildeten und anständigen Menschen verwendet. Heute wird es mehr am Telefon benutzt; man sagt nicht seinen Namen, sondern efendim? (= ja bitte?)

Efes
ist der türkische Name für das antike Ephesus, die griechisch-römische Stadt am Mäander, die jeder Türkeibesucher gesehen haben sollte. Von der Kusadasi-Marina nach Ephesus sind es 18 km mit Taxi oder Bus. Efes ist aber auch der Name der bekanntesten türkischen Biermarke: ein angenehmes, erfrischendes Bier. An heissen Sommertagen empfiehlt sich die fast alkoholfreie Variante Efes light. Seit einiger Zeit gibt es auch eine Faßbier-Version in Dosen, fiçi bira genannt (fidschi birra gesprochen)..

Einladung
In der Türkei ist es in Restaurants oft üblich, dass einer einlädt und für alle Eingeladenen zahlt. Soll "deutsch" abgerechnet werden (jeder zahlt für sich), sind die Kellner manchmal verwirrt, weil sie dieses System nicht kennen. Besser ist man zahlt ebenfalls "türkisch" und rechnet hinterher untereinander "deutsch" ab.

Einkaufen
Die Zeiten, da Crews schwer bepackt mit Konservendosen und Ersatzteilen für das Schiff das Fluggepäcklimit überzogen, sind vorbei. Heute bekommt man alles, Ausnahme: Schweinefleisch und Weisswürste. Dafür bieten clevere Ladeninhaber tief gefrorenes Wildschwein (domuz) an. Doch Vorsicht: das Fleisch ist nicht auf Trichinen untersucht. Um sicher zu gehen, sollte man es minimum 25 Minuten im Schnellkochtopf garen.

In den Marinas der Hauptorte gibt es gut sortierte Supermärkte bzw. in den Hauptorten Grosseinkaufsmärkte wie Tansas, Migros, Carrefour oder Makro. Hier ist wirklich alles zu haben, von Butter in europäischer Qualität über Bacon, viele Käsesorten, homogenisierte Milch in Tüten, Marmelade, Honig, Brot, Wein, Fruchtsäfte, Cola bis zum Müsli aus der Schweiz. Trinkwasser wird in Flaschen angeboten, Soda, Tonic, auch das einheimische Bier in Dosen oder Flaschen. Milchprodukte sind teuerer. Und natürlich alles, was aus dem Ausland eingeführt wird wie deutscher Kaffee, Vollkorn oder Knäckebrot, ausl. Spirituosen, holl. Käse etc. Versorgung in den Hauptorten hervorragend. In kleineren Häfen gibt es gut sortierte Supermärkte in Hafennähe. Preisvergleich des ADAC 2008: klick

Bei den Metzgern, die kasap heissen, findet man Lamm-, Hammel- und manchmal Ziegenfleisch, sowie Huhn, aber kein Schweinefleisch. Übrigens verkaufen die türkischen Metzger das Fleisch oft schlachtfrisch. Wer kein hartes Steak auf dem Teller haben will, sollte es erst ein paar Tage in Öl einlegen (eventuell mit Kräutern), kühl lagern und dann verarbeiten.

Fisch kauft man direkt vom Fischer fangfrisch von Boot zu Boot in der Bucht oder morgens an den Fischständen in den grösseren Hafenorten. Allerdings: Fisch ist teuer! Obst und Gemüse sind in der Türkei frisch und besser als Zuhause, da unter der Sonne gereift und mit wenig oder ohne Chemie behandelt. Tipps zum Fischkauf: klick

Einreise
Zur Einreise werden die Schiffspapiere verlangt (Internationales Flaggenzertifikat oder Bootsschein für Wassersportfahrzeuge), die Qualifikation des Schiffsführers (Sportbootführerschein o.ä.), Original der Versicherungsbestätigung und die Pässe aller Einreisenden. Seit 2010 gibt es neue Regeln und damit ein neues Prozedere: klick

Ekmek
heisst das leckere türkische Brot. Dieses Wort muss sich jeder Türkeisegler merken, denn ohne frisches, knuspriges ekmek sollte keine Yacht den Hafen verlassen.

Essen im Restaurant
ist nicht mehr ganz so preiswert wie vor 20 Jahren. Aber immer noch etwas günstiger als wir es von Zuhause gewohnt s
ind - wenn man nicht in das erstbeste Restaurant an der überall teueren vorderen Hafenmeile einfällt. Restaurants an den Hafenfronten sind meist überteuert, weil horrende Mieten zu zahlen sind. Man gehe in die Seitenstraßen und erkundige sich vorher nach den Preisen, besonders bei Fisch. Wird man "ausgenommen", hilft der Hinweis auf die "Turistpolis" (Touristenpolizei), zu der man jetzt sofort hingehen werde. Bedienung und Service sind in den letzten Jahren deutlich besser geworden; die Hotelfachschulen bilden qualifizierte junge Leute aus, die auch international mithalten können.
Essen wir bei türkischen Müttern: klick

Entblößen
Wir segeln an einer Küste, die vom Islam geprägt ist, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Folglich sollten wir in den Buchten und Häfen Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung nehmen. Zwar wird Touristen mit Nachsicht begegnet. Trotzdem: Oben-ohne (wenn es schon sein muss): weit genug weg vom Land draussen auf See.

Fäkalientanks
Die Türken sind die einzigen Anrainer im Mittelmeer, die durch strenge Bestimmungen ihre Buchten und Häfen sauber halten. Alle Tagesausflugsschiffe, Motoryachten, Gulets und Segelyachten müssen mit Toilettentanks ausgerüstet sein. In den Buchten und Häfen würden die abgepumpten Fäkalien schnell zu einer Überdüngung führen, und damit zum Umkippen des Wassers. Folge: Zerstörung des Lebensraumes für alle Meeresbewohner, nicht nur für Fische. Schwimmen und Tauchen wären nicht mehr möglich. Diese Regeln gelten seit Anfang der 90er Jahre.

Wer will, kann folgende Rechnung nachvollziehen: Beliebte Bucht mit durchschnittlich 6 Yachten pro Nacht, je Yacht 5 Personen, je Person zwei Toilettenbesuche = 60 mal Schiet in die Bucht. Dies auf eine Saison hochgerechnet, ergibt eine extreme Belastung. Aus diesem Grund wurde die berühmte Bucht von Ölü Deniz (wörtlich: Totes Meer) für Yachten gesperrt - dort findet kein Wasseraustausch statt. Deshalb den Grundsatz beachten: 1. Niemals die Tanks in Buchten oder Häfen lenzen, sondern nur auf hoher See. 2. In den Häfen keinesfalls die Bordtoiletten benutzen, sondern die Einrichtungen an Land. Es wird von extrem hohen Strafen berichtet, wenn Fäkalientanks in Häfen oder Buchten abgepumpt wurden.

Seite 2010 werden auf Yachten größer als 15 Meter Grauwassertanks vorgeschrieben. Diese sollen in den Häfen an Absaugstationen geleert werden. Das System nennt sich Bluecard und verpflichtet auch kleinere Yachten diese Absaugstationen anzulaufen. Das System holpert aber noch mächtig und ist nicht perfekt. Siehe dazu: klick

Fallböen
Wer von offener See kommt, muss aufpassen: Kaps und hohe Luvberge haben es in sich. Zockelte eben das Boot bei Nordwest 4 noch gemächlich durch die See, krachen plötzlich Fallböen mit 7 bis 8 Bft. von den Bergen und Kaps. Da hilft nur eins: Vorausdenken und rechtzeitig reffen.

Fasten
Im Ramadan, dem 9. Monat des arabischen Mondkalenders, nimmt der Fastende von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang keine Speisen und Getränke zu sich; ebenso sind Rauchen und sexuelle "Aktionen" verboten. Der Beginn des täglichen Fastens wird auf den Dörfern frühmorgens durch einen Trommler und in den Städten durch einen Böllerschuss angekündigt; ebenso das Ende am Abend.

Feiertage
Es gibt zwei grosse Feiertage in der Türkei, die das öffentliche Leben für jeweils für fast eine Woche lahm legen: An die Fastenzeit (Ramadan) schliesst sich drei Tage lang das Zuckerfest an (Seker Bayrami), an dem sich Verwandte und Bekannte gegenseitig besuchen und mit Süssigkeiten beschenken. Das Zuckerfest ist Hauptfest des Jahres. Das zweite grosse Fest der Türken ist das Kurban Bayrami, das Opferfest. Es wird etwa zwei Monate nach dem Zuckerfest begangen, am Tag der Pilgerfahrt nach Mekka. So wie an diesem Tag in Mekka die Hammel zur Erinnerung an das Opfer Abrahams (Ibrahim) geschlachtet werden, schlachtet man zu Hause ein Schaf. Die beiden grossen Festtage werden durch den Mondkalender bestimmt und liegen deshalb jedes Jahr elf Tage früher. Man erkundige sich vor seinem Törn genau über diese Feiertage, um nicht vor geschlossenen Banken zu stehen etc. An der Küste sind die Läden für Lebensmittel auch während der Feiertage geöffnet.

Festmachen
Wer an der türkischen Küste segelt, muss oft mit langer Leine an Land festmachen, weil die Buchten eng sind und der Drehkreis infolgedessen begrenzt ist, vor allem, wenn mehrere Yachten und Gulets in einer engen Bucht liegen. Aus diesem Grund die dringende Empfehlung: genügend lange Landleine mitnehmen. Bei Übernahme von Charterschiffen darauf achten, dass mindestens zweimal 30 m Landleinen vorhanden sind, die man ggf. zu einer 60 m langen Leine zusammenbinden kann. Auf der ONEWAY (siehe Bareboat
ONEWAY) haben wir, neben langen Festmachern, je eine 25 m, 30 m und 50 m lange Schwimmleine an Bord. Und 100 Meter Kette, das nur nebenbei. Problematisch ist auch das Festmachen mit kleinster Mannschaft in einer Bucht: klick

Seit 2008 ist übrigens das Festmachen mit Leinen an den Bäumen der Küste streng verboten. Die Küstenwache kontrolliert und bestraft ggf. klick

Flaggenführung
Auf falsche Flaggenführung reagieren die Behörden empfindlich. Beim Einklarieren darf die türkische Gastlandflagge nicht erst im Hafen gesetzt werden. Sie sollte keinesfalls kleiner als eine in der Backbordsaling geführte Club- oder Gästeflagge sein (sehr beliebt bei Crews aus Süddeutschland: weiss-blau im Überformat). An türkischen Nationalfeiertagen kann man entweder die türkische Gastlandflagge auf Halbmast setzen (Atatürks Todestag: 10.11.) oder auch über die Toppen flaggen (29.10. = Tag der Republik).

Fliegen
Von fast allen deutschen, österreichischen und schweizer Flughäfen gibt es Flüge nach Istanbul, Izmir, Milas-Bodrum, Dalaman und Antalya. Durch den Flughafen Milas-Bodrum verkürzt sich die Anfahrt vom Flugplatz zur Yacht in Bodrum auf 1/2 Stunde (35 km). Wer will kann einen Stopover in Istanbul einlegen und dann direkt nach Bodrum weiterfliegen (nur mit THY). Leider sind die Preise der Flüge in den letzten Jahren angehoben worden, im Gegensatz zu anderen Zielen im Mittelmeer (Mallorca o.ä.). Dagegen sind die Inlandflüge verhältnismäßig preiswert: Istanbul - Bodrum bei Pegasus oder Atlas oft für 60 TL und auch noch kostenfreier Transfer mit Atlas-Bus. Zollfreie Einfuhr in die Türkei: 2 Stangen Zigaretten und 5 ltr. Alkohol pro Person. Billigflieger: klick

Fluchen
auf Türkisch. Für den Fall, dass die Landleinen-Verbindung nicht auf Anhieb klappt oder das Ankermanöver durch einen Mitsegler versaut wird, hier ein paar kräftige türkische Flüche zum Auswendiglernen: Dikkat et! = Achtung, pass auf! Demiri attigin yere dikkat etsene! = Pass doch auf, wo du den Anker hinwirfst! Aptal herif, dikkat etsene! = Idiot, pass doch auf! Eseklik etme! = Sei doch kein Esel! Salak misin? = Bist du blöd? Boktan bir hava! = Scheisswetter! Toz ol! = Verschwinde, wörtlich: Werde zu Staub! Lanet olsun ! = Verflucht noch mal! Und last, but not least: Tuh be! = So'n Mist!

Fischen
Im allgemeinen vergebliche Liebesmühe. Griechen und Türken haben zu lange mit Dynamit gefischt und die Brut vernichtet. Nur Revierkenner, die genau wissen bei welcher Geschwindigkeit, wo, welche Köder wie tief ausgefahren werden müssen, fangen noch gelegentlich Makrele, Thun oder kleine Schwertfische von der Yacht aus. Siehe Insider-Tipps, dort Skipper Hilmis Tips zum Schleppangeln.

Fisch im Restaurant
Immer vorher fragen. Wer sich am Ende einer opulenten Fischmahlzeit über die Preise wundert, hat vergessen bei der Bestellung den Preis auszuhandeln. Kilo-Preise von bis zu umgerechnet EUR 60,- sind in Restaurants keine Seltenheit. Fisch ist knapp und nur sehr mühsam zu fangen. Die Nachfrage ist im Hochsommer höher als das Angebot. Vor allem bei hochwertigen Fischen wie Meeräsche, Zackenbarsch, Brassen etc.

Fischzucht
Der grosse Boom an der türkischen Küste! Oft ohne staatliche Genehmigung. An vielen geschützten Plätzen haben sich Zuchtbetriebe mit ihren Plattformen verankert. Besonders im Golf von Güllük verbreitet. Viele sichere Ankerplätze sind dadurch für Yachten verloren. "Gibt es frischen Fisch?" heisst übrigens "Taze balik var mi?"
Im Fischladen unterscheidet man zwischen Fisch aus dem Meer = dogal und Fisch aus der Zucht = çiftlick.

Fotografieren
Vorsicht, wir sind in einem islamischen Land: Frauen und ältere Menschen sollte man um Erlaubnis bitten, bevor man auf den Auslöser drückt. Militärische Anlagen und Einrichtungen sind tabu. In jedem Ort gibt es Schnelllabors, die digitale Karten herunterladen und davon Printausdrucke in sehr kurzer Zeit und recht guter Qualtät herstellen.

Führerscheine
Die türkischen Behörden verlangen Sportbootführerschein bzw. BR- oder BK-Schein. Ohne Scheine dürfen keine Boote verchartert werden. Manche Charteragenten, drücken da gerne mal ein Auge zu. Wenn kontrolliert wird, kann dies ärgerliche Folgen haben - siehe Sahil Güvenlik. Kurse werden in Marmaris abgehalten; dort wird in Anschluss auch geprüft: klick
In Karacasögüt gibt es ebenfalls eine Segelschule klick

Gangway
Wer an der türkischen Küste segelt und nicht nur in Buchten ankern will, braucht eine Gangway, um an Land zu kommen, da mit dem Heck zur Pier angelegt wird. Auf Charteryachten findet man häufig nur ein Brett, welches mit einer Leine am Heckkorb gesichert ist. Elegantere Lösungen sind stabile Gangways aus Aluminium, die mit einem Drehzapfen in eine Halterung eingesetzt und aufgehängt werden, damit sie nicht auf der Pier knarzen und nachts die im hinteren Teil der Yacht Schlafenden stören.
Die beste Lösung aus Teak und zum Klappen findet sich auf der ONEWAY - siehe Henningway.

Gas
Ipragaz, Aygaz, Milangaz und wie sie alle heissen gibt es überall, auch im kleinsten Ort. Die türkischen Flaschen passen an die Anschlüsse der europäischen Campinggas-Kupplungen. In manchen Häfen kann man auch Campinggas-Flaschen tauschen. In Bodrum bei Ipragaz gegenüber vom täglichen Obst- und Gemüsemarkt, in Marmaris bei Kirkislan neben der Shell-Tankstelle, in Göcek beim Gashändler auf dem Dorfplatz, in der Setur-Marina in Antalya muss man die Flasche bis Freitagnachmittag 17 Uhr abgeben, damit man sie am Samstag um die gleiche Zeit gefüllt zurück haben kann. Gas ist in den letzten Jahren teuerer geworden.

Gastfreundschaft
und Hilfsbereitschaft haben in der Türkei uralte (Nomaden-)Tradition. Gäste brachten die Welt ins Zelt, Neugierde und Anteilnahme sind immer noch
ein wichtiges Motiv für das Interesse am anderen, trotz allgegenwärtigem Fernseher. Segler aus den weniger gastlichen Nordländern sollten eine Einladung nicht ohne triftigen Grund ausschlagen, andererseits die schöne Geste auch nicht allzusehr strapazieren.

Geld/Devisen
Der Abwertungsdruck auf die türkische Lira betrug in manchen Jahren bis zu 80%, seit dem Crash im Frühjahr 2001 ist der Kurs
aber überraschend stabil geblieben. Den aktuellen Umrechnungskurs findet man auf dem Insider-Converter. Die Preise in den Marinas und auf den Werften werden meist in Euro kalkuliert. Man tausche besser nicht in Deutschland, sondern erst hier im Land nach Ankunft, aber nicht am Flughafen. Der deutsche Kurs ist um rund ein Drittel ungünstiger als der Kurs im Land (ein Euro etwa 2,22 TL, Sommer 2012). Am besten wechselt man bei der Post (PTT) oder in den kleinen Wechselbüros (Change Office), die günstigere Kurse anbieten als die grossen Banken.
Ausländisches Geld darf in unbegrenzter Höhe ein- und ausgeführt werden. Kreditkarten werden fast überall akzeptiert, vor allem in den großen Supermärkten und in den Restaurants der größeren Hafenorte; man erkundige sich aber vorher. Überweisungen aus Deutschland auf ein Euro-Konto im Land dauern in der Regel etwas länger als 48 Stunden.

Gefahren
Vor einigen Jahren liefen Yachten und Motorboote immer wieder auf die wenigen, aber bis dahin unbetonnten Riffe und Untiefen. Inzwischen haben die zuständigen Behörden alle gefährlichen Untiefen gekennzeichnet.

Gemüseglück
Der kleine antike Hafen Gümüslük (heute Ankerbucht) an der Westseite der Bodrum-Halbinsel heißt bei uns verballhornt Gemüseglück (weil Deutsche sich das leichter merken können als Gümüslük). Hier gibt es Fisch satt. Und keine laute Musik. Und eine zauberhafte gedämpfte Atmosphä
re bei bis zu 6° kühlerer Luft als im sommerheißen Bodrum; dazu Blick auf die griechischen Inseln. Mein Lieblingsrestaurant hier: Fenerci (Haus des Leuchtturmwärters); man sitzt direkt am Wasser, da wo die Leute mit hochgekrempelten Hosen durch das flache Meer zur Kanincheninsel waten, die zur Zeit allerdings gesperrt ist, weil dort ausgegraben wird... Anlegen am neuen Steg oder Ankern in der Bucht.

Gesten/Gruss
Die Türken sind Meister der kleinen, oft nur angedeuteten Geste. Eine sanft hochgezogene Augenbraue, ein leichtes Nicken des Kopfes, eine bestimmte Haltung der Finger und Hände, all dies sind Signale, die oft mehr sagen als tausend Worte. Von einem Gast wird nicht erwartet, dass er dieses Alphabet der Gesten kennt. Aber er sollte wissen, dass es sie gibt und wenn er aufmerksam beobachtet, wird er sie wahrnehmen. Wenn zum Beispiel jemand "abwinkt" (mit der Handfläche nach aussen), heisst dies keineswegs, dass er uns loswerden will, im Gegenteil: er winkt uns heran. Merhaba heisst so viel wie "Hallo", Günaydin Guten Morgen und
Iyi günler Guten Tag. Iyi aksamlar heisst Guten Abend und Iyi bayramlar Gute Feiertage. Wenn man diese Grüsse beherrscht, hat man die ersten Sprachhemmungen bereits überwunden.

Getränke
Ohne
çay (sprich dschai) geht gar nichts. Der kleine türkische kahve ist ein Genuss nach dem Essen. Einige türkische Weine sind gut, weil trocken. Aber Achtung: es gibt auch sehr süsse Sorten. Sek oder mindestens semi sek muss auf der Flasche stehen. Am häufigsten findet man: Villa Doluca, Kavak, Çankaya und Efes Günesi (weiss), Villa Doluca, Yakut, Dikmen und Doruk (rot) sowie Villa Doluca, Lal und Doruk (rose). Die Preise sind in den letzten Jahren heftig angestiegen aufgrund der hohen Luxussteuer.

Hafenmodalitäten Liegegebühren sind in den großen Marinas Bringschuld. In kleineren Häfen wird das Liegegeld meist von Gemeinde-Kassieren gegen Quittung geholt. Beim Beginn ihres Törns haben Charterer mit Hafenmeistern kaum Kontakt, da die Charterbasen alle Formalitäten erledigen (Transitlog). Das Transitlog ist auf Verlangen vorzulegen, Kontrolle durch die Küstenwache oder auch im Hafen). Ankern im Hafen ist in den meisten Häfen, insbesondere in Kusadasi und in Bodrum verboten. In Marmaris ankert man in der Bucht vor dem Ort; dto in Göcek und Fethiye. In kleineren Häfen verbietet sich das Ankern ohnehin wegen der Enge. Mehr über Behörden und Formalitäten: klick!

Haie
Gab es angeblich in einigen wenigen Buchten mit trübem Wasser. Ich selbst habe in 25 Sommern noch keinen gesehen - bis auf kleine Hundshaie auf den Märkten. Auf offener See und in Buchten mit trübem Wasser würde ich dennoch nicht unbedingt baden. In Buchten mit klarem Wasser besteht keine Gefahr.

Halikarnas Balikçisi
Çevat Sakir, genannt der Fischer von Halikarnassos, war ein Journalist aus Istanbul, der 1925 nach Bodrum in die Verbannung geschickt wurde. Er hatte in einem Artikel aufmüpfig gegen die Obrigkeit geschrieben. Der intellektuelle Grossstadtmensch entdeckte das Leben der einfachen Leute an der Küste und wurde ihr Dichter. Er schrieb 18 Bücher über die ägäische Küstenlandschaft, die Fischer, Schwammtaucher, Einsiedler und Dörfler, auch über die türkische Seeherrschaft auf dem "Mare nostrum" unter dem Banner der osmanischen Sultane.

Als er seine Arrestzeit "abgesessen" hatte, wollte er nicht mehr in die Stadt zurück. Mit Freunden mietete er ein Fischerboot und fuhr wochenlang durch die Buchten des Gökova-Golfes. Er gilt als der Erfinder der "Blauen Gulet-Reise", die so populär geworden ist.

Hali
das türkische Wort für Teppich. Das Knüpfen ist eine sehr alte orientalische Handwerkskunst. Nomaden sollen bei sesshaften Völkern Mosaikböden kennengelernt und sich für sie begeistert haben. Sie übernahmen die Idee und passten sie ihrem nomadischen Lebensstil an (leicht zu transportieren). Schafe, Ziegen und Kamele lieferten das "Mosaik-Material", Wildfrüchte die Grundstoffe für die Farben.

Aus den Steppen Asiens brachten die Turkvölker die Kunst des Teppichknüpfens und Kelimwebens mit. Wolle lieferten die Schafe, Farbe die Natur. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten: in einigen Orten Anatoliens, aber auch in Dörfern an der Küste kann man Frauen am Webrahmen finden, die alte Muster und Motive in ihre Teppiche und Kelims knüpfen oder weben. Der Wert eines Teppichs hängt von seiner Knotendichte, seinem Alter und der Qualität des verwendeten Materials ab (Wolle, Baumwolle oder Naturseide), und davon, ob er mit Natur- oder chemischen Farben gefärbt wurde. Einen langen Abend Tee trinkend und umgeben von tausend farbenfrohen Teppichen zu verbringen, ist eines der spannendsten Erlebnisse auf einem Türkei-Törn.

Heute hat jede Region eigene Muster und Farbkombinationen. Die Teppiche werden nach dem Herstellungsgebiet (oder Ort) bezeichnet (Hereke, Sivas, Bergama). Schönheit und Haltbarkeit ergeben sich aus Material, Echtheit der Farben, Dichte der Knoten sowie Farb- und Musterkombinationen. Für Unkundige ein weites Feld, in dem man sich leicht verirren kann. Wer sich ein Hand geknüpftes Stück aus der Türkei mitbringen will, sollte sich vorher kundig machen. Merke: Was Teppichhändler erzählen muss nicht immer stimmen.

Hamam
Das türkische Bad ist eine der angenehmen Unterbrechungen eines Segeltörns. Die Massage gehört zum Pflichtprogramm. Auf dem Göbektasi, dem marmornen Massagestein, wird der Segelgast durchgewalkt, geknetet, verrenkt, verbogen... kein Körperteil bleibt ausgespart, bis die Knochen krachen. Hinterher entspannt man sich bei einem çay und fühlt sich wie neu geboren.

Handeln
"Wir sind im Orient, also muss gehandelt werden!" Stimmt nur zum Teil! Auf den Märkten, wo Bauern aus der Umgebung ihre Kartoffeln, Tomaten und Zucchini anbieten, wird grundsätzlich nicht gehandelt. Die Preise sind Festpreise. Gleiches gilt für alle Lebensmittel. Wer beim bakal (kleiner Lebensmittelladen) oder im Supermarkt handelt, macht sich nicht nur lächerlich, sondern auch noch unbeliebt: er stört den Ablauf. Ganz anders bei Gold, Silber, Teppichen und "touristischen Klimbim", auch bei Textilien auf den Märkten je geduldiger, umso erfolgreicher. Im Restaurant kann man nach den Preisen (insbesondere von Fisch) fragen und dann handeln. Oder wieder gehen.

Achtung: Schmerzgrenze: zehn Hemden! Die Türkei ist eines der Zentren illegaler Textilproduktion, weltweit übertroffen vor allem von China. Bei den Raubkopierern von Marken wie Lacoste, Chiemsee etc. fehlt meist jedes Unrechtsbewusstsein, weil die Nobelhersteller ganz legal ihre Ware zu Billigstpreisen hier fertigen lassen und sie dann in Europa mit horrenden Preisaufschlägen absetzen. Ein Großteil der Ware wird über sogenannten Ameisenhandel exportiert: Touristen, also auch Segler, nehmen aus dem Urlaub gefälschte Hemden, Hosen und Pullover mit. Dabei gelten etwa zehn Hemden beim Zoll als Schmerzgrenze. Strafbar macht sich ein Imitat-Kunde dann, wenn er mit der "Nobelware" handelt. Bei Stichproben am Flughafen wurden schon Segler mit fünfzig Hemden erwischt. Die Ware wird auf der Stelle konfisziert und vernichtet. Also Vorsicht beim Einkauf !

Han
grosse "Lagerhäuser", die früher am Rande der Bazare als Karawanenstationen erbaut wurden mit Innenhöfen und umlaufenden Arkaden. Prächtig ist das restaurierte Han in Kusadasi, in dem sich heute das Hotel "Club Caravansérail" befindet. Auch das Han in Çesme und das in Bodrum sind sehenswert.

Helva
Massive Süssigkeit aus Sesam und Pistazien. Schwarzmeer-Kapitäne schwören darauf, dass Helva mit Zitronensaft beträufelt vor Seekrankheit schützt.

Henna
Das Einfärben von Händen und Füssen ist ein altes Glücks-Zeremoniell bei Hochzeiten auf dem Land, die immer mehrere Tage dauern. Das rötlich-braune Pulver wird mit Wasser zu einer Paste verarbeitet. Diese wird dann auf die Handflächen und Füsse der Braut aufgetragen. Die helfenden Frauen bestreichen ebenfalls ihre rechte Handfläche mit Henna und lassen die Farbe über Nacht in in die Haut einziehen.

Hitzefrei
Juli und August sind die wirklich warmen bis heissen Monate an der Küste. Aber man kann ausweichen, ohne gleich ans Schwarze Meer fahren zu müssen. 1. Man meide grundsätzlich den Süden ab Marmaris. Von Bodrum ab nordwestwärts ist es allemal kühler als im Golf von Fethiye und bei Kas, Kekova und Antalya. 2. Hitzefrei sind alle Buchten und Häfen an Küstenabschnitten, auf die der Wind vom Meer ohne Landbrücke weht oder auch weit vorspringende Kaps wie Knidos oder westlich von Didim/Altinkum (= Çukurculuk Limani). In diesem Sinne ist es im Hafen Mandraki auf Rhodos auch deutlich kühler als in Marmaris. Hitzefreie Ankerplätze: klick

Kakerlaken
flitzen auf jeder zweiten Mittelmeer-Yacht - wird behauptet. Damit es bei uns nicht dazu kommt, hier ein paar Tipps, die keinem den Appetit verderben. Denn wer die Schaben hat, hat den Schaden.
Sie sind der Alptraum jedes Skippers, der Horror jeder Charterbasis. Lichtscheu, flink und anpassungsfähig lösen sie Ekel aus, wo sie gesichtet werden. In Großküchen und Bäckereien gehören sie zu den verbreitetsten Hygieneschädlingen (nicht nur in Mittelmeerländern, auch in Deutschland!). Sie lieben das feuchtwarme Klima der Schiffsbilgen und die unzugänglichen Schlupfwinkel, vor allem auf Holzschiffen und nicht gepflegten Yachten. Bei starkem Befall besteht Gesundheitsrisiko für Crew und Gäste (sie gelten als Übermittler von Krankheiten und Allergien).

Die Flitzer sind schwer zu bekämpfen, da sie (wie Vampire) nur nachts aktiv sind. Nicht mal Tierschützer behaupten, dass sie zu den schützenswerten Arten gehören. Hohe Erfolge verspricht jetzt ein Ködergel mit dem Wirkstoff Fipronil. Dieses Mittel der Firma RHODIC wird nur von professionellen Schädlingsbekämpfern eingesetzt und vertrieben. Otto Normalverbraucher kann es nicht im Laden kaufen. Die Alternative NEXA LOTTE Ungezieferköder-Spezial enthält den gleichen Wirkstoff (Fipronil) und erzielt eine ebenso gute Wirkung. Das Gel kann vor allem dort eingesetzt werden, wo Spritzen aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist. Hier die Tipps:

1. Keine Kartons mit an Bord bringen! Die Flitzer sind schlauer, als wir denken. Sie legen ihre Eier in den Supermärkten und kleinen Läden in die Hohlräume und warten ab. Irgendwann kommt eine Crew, kauft ein und bringt die Kartons an Bord und schon sind die Kameraden als blinde Passagiere da und vermehren sich wie die Kaninchen. Deshalb den ersten Grundsatz verinnerlichen: Grundsätzlich alle Dosen Flaschen, Eier etc. aus den Gebinden herausnehmen und ohne Karton verstauen.

2. Peinlich darauf achten, dass in den Schapps und Schränken keine offenen Tüten, kein unverpacktes Brot Krümel überhaupt herumliegen. Sauberkeit ist das A und O der Kakerlaken-Prophylaxe.

3. Neben Holzschiffen besteht Gefahr von Übersteigern. Das unvermeidbare Wasser in den Bilgen und das damit feuchtwarme Klima auf diesen ist die ideale Brutstätte für die braunen Flitzer. Nach dem Motto: Auswandern hat noch nie geschadet, siedeln ganze Völkerscharen von Schiff zu Schiff (wenn sich die Bordwände berühren!). Auch Ratten sind so schon an Bord von Yachten gekommen.

Wer diese drei Grundsätze beherzigt, trägt wesentlich zur Sauberkeit für sich und auf Charteryachten der nächsten Crew bei. In ganz hartnäckigen Fällen hilft das Ködergel "Goliath". Siehe auch

Kaptan
ist das türkische Wort für Kapitän. Lokanta- oder Restaurant-Besitzer in den Buchten und kleinen Orten sprechen die Skipper ausländischer Yachten ebenfalls gerne mit "kaptan" an, um ihnen ihre Hochachtung auszudrücken. Man kann den Titel gelassen annehmen ohne sich zu etwas verpflichtet zu fühlen.

Karten/Seekarten
Vom türkischen Hidrografi Dairesi (Hydrografischen Institut) gibt es sehr gute zweifarbige Seekarten im Massstab 1:100.000, Tiefenangaben in Meter. Für einige Golfe und Buchten gibt es sogar detailreichere Sammelkarten in kleinerem Massstab. Man findet sie bei den Ausrüstern in den grösseren Orten. Sie sind deutlich preiswerter als die entsprechenden deutschen Karten.

Kebap/Döner kebap
Fleischgerichte vom Grill oder aus dem Schmortopf, gibt es beim Kebapci? oder im Kebap Salonu. Es sind Fleischspiesse oder Hackfleischspiesschen vom Holzkohlengrill. Berühmt und mit der türkischen Küche schlechthin identifiziert wird auch der Dönerkebap, bei dem in dünne Scheiben geschnittenes Rind- oder Lammfleisch auf einen senkrechten Spiess gesteckt werden, der sich vor einer Feuerstelle dreht. Schweinefleisch wird nicht gedreht, da Moslems der Genuss von Schweinefleisch bekanntlich verboten ist. Eine beliebte Variante des Döner kebap ist Iskender kebap mit Yoghurt, Fladenbrot und einer scharfen Tomatensosse.

Kette kann man nie genug haben. 100 Meter sind für eine 45 Fuss-Yacht das akzeptabele Muss. Siehe auch Ankern.

Kirchen/Klöster
Die Küste gehörte früher zum Byzantinischen Kaiserreich. Segler finden deshalb in vielen Buchten die Ruinen von byzantinischen Kirchen, Klöstern und Kapellen. Meist an Orten, die von Land kaum zugänglich sind, da es keine Strassenverbindungen gibt. Die interessanteste christliche Stätte aus dieser Zeit ist auf der Insel Gemiler südöstlich von Fehtiye zu finden, wo man noch farbige Fresken in den Gewölben der Kirchenruinen bestaunen kann.

Kleidung
Das sollte selbstverständlich sein: Herumlaufen mit freiem Oberkörper oder im Badeanzug in Orten ist nicht nur geschmacklos, sondern grundsätzlich nicht möglich. Dennoch sieht man immer wieder dicke Bierbäuche über tiefhängenden Hosen und behaarte Männerbrüste. Dies hat nichts mit Freizügigkeit zu tun, sondern mit Kultur. Abgesehen davon kann allzu lockere Kleidung insbesondere bei Frauen als sexuelles Angebot missverstanden werden. Die Bevölkerung ist wieder mehr im Islam verwurzelt, auch viele Einheimische in den Touristenzentren. Mit Rücksicht auf sie und in den Feldern und Olivenhainen arbeitende Frauen und Mädchen würde ich in den Buchten auch auf’s Nacktbaden verzichten.
Beim Betreten einer Moschee beachte man die Vorschriften: Kopfbedeckung für Frauen, keine entblössten Oberarme, keine kurzen Hosen beziehungsweise Röcke; Schuhe ausziehen. Segler brauchen im April und Mai sowie im Oktober und November auf jeden Fall Pullover und komplettes Ölzeug. Von Juni bis September genügt eine wasserdichte Wind- oder Öljacke gegen Spritzwasser. Wichtig ist die Kopfbedeckung gegen die starke Sonne und eine gute Sonnenbrille.

Klima
Im Juli und August wird es bis zu 35° (mit unter 40°) warm. Der vorherrschende Sommerwind aus Nord- bis Nordwest, der berüchtigte Meltemi, bringt nicht nur kräftige Segelbrisen, sondern auch "Abkühlung". Typisches Mittelmeerklima mit Regen und Gewittern gibt es in den kühleren Monaten von Mitte Oktober bis Anfang Mai, dazu häufige Südwinde, teilweise als Südoststurm. Im Sommer kommt nur ganz selten einmal der Wind aus südlichen Richtungen. Sommergewitter keine, dafür um sehr mehr im November und März.
Im April/Mai ist das Land grün, aber das Meer noch kühl. Das Wetter wechselt von Sonne zu Regen und wieder zu Sonne. Im Herbst (September/Oktober) ist das Meer warm, aber das Land von der Sommerhitze braun und verdorrt. Erste Regenschauer ab Mitte Oktober, die aber nur kurz dauern und hinterher um so schöneres Wetter bringen. Wenn man nicht auf die Ferienzeiten angewiesen ist, sind die besten Segelmonate Mai/Juni und September/Oktober.
Wer in den Ferien segeln "muss", kann nach Norden ausweichen: dort ist es kühler als im Süden. Im Frühjahr oder Herbst empfiehlt sich das Revier zwischen Bodrum und Antalya, im Sommer wegen der Hitze (und der vollen Buchten) der Norden zwischen Bodrum und Ayvalik (oder sogar bis zum Marmarameer und nach Istanbul hinauf). Die türkische Südküste (ab Golf von Antalya) ist im Sommer eindeutig heisser als die Ägäis; die Winde sind schwächer, Gewitter sogar im Sommer möglich.

Knoblauch
gehört zur türkischen Küche wie das Salz zum Brotteig. Viele türkische Gerichte brauchen dieses stark riechende, in Asien beheimatete Gewürz- und Heilpflanze. Wer viel Knoblauch à la Turk isst, erkrankt weniger an Arteriosklerose und hohem Blutdruck.

Küstenwache
Die Besatzungen der grauen Boote der türkischen Küstenwache (Erkennungszeichen: orangefarbener Schrägstreifen am Rumpf und Aufschrift SAHIL GÜVENLIK) kontrollieren ausländische Yachten freundlich, aber bestimmt mit Checklisten in englischer Sprache. Dabei werden nicht nur Schwimmwesten und Lifebelts pro Mitsegler, Rettungsinseln und Rettungskragen am Heck (mit intakten Nachtlampen) auf aktuelle Wartung bzw. Tauglichkeit überprüft, sondern auch falls nicht vorhanden fehlende Rotlichter im oberen Mast (zu setzen bei Manövrierunfähigkeit), Radarreflektor, Ankerball und akustische Signalgeber reklamiert. Skipper, deren Yachten dem Checklist-Standard nicht entsprechen, werden höflich angehalten, ihre Ausrüstung zu ergänzen. Siehe auch: Küstenwache

Die Küstenwache (Sahil Güvenlik) sendet jeden Tag auf Kanal 08 einen Wetterbericht um 9, 13 und 18 Uhr OZ in Türkisch und Englisch. Die Küstenfunkstationen in den größeren Hafenorten (Çesme, Kusadasi, Bodrum, Marmaris, Fethiye, Antalya) senden auf UKW Kanal 16 (Ankündigung) und 67 täglich um 9.00, 12.00, und 15.00 Uhr OZ Wetterberichte Ebenfalls in Türkisch und Englisch

Ladenschluss
gibt es nicht. In den Sommermonaten hat Migros rund um die Uhr auf. Andere schliessen zwischen 22 und 23 Uhr. Auf den Gemüsemärkten in den Küstenstädten kann man morgens um 1/2 4 Uhr Äpfel kaufen. In den Grosssstädten allerdings sind am Sonntag die Geschäfte in den grossen Einkaufsstrassen geschlossen. Der bakal um die Ecke, der unserem Tante Emmaladen entspricht, hat bis spät in die Nacht auf.

Lee/Legerwall
Die Küste verläuft in Nord-Südrichtung, unterbrochen von tief ins Land einschneidenden Golfen. Da die Hauptwindrichtung im Sommer zwischen Nordost und Nordwest pendelt, je nachdem wo man sich befindet, kommt man an den Südküsten der Golfe schnell auf Legerwall, wenn der Meltem am Nachmittag seine grösste Stärke mit bis zu 7 Beaufort erreicht. Abstand und grosse Wachsamkeit wird vor Legerwallküsten dringend angeraten.

Leihwagen
In allen Touristenorten gibt es Vertretungen von Avis, Hertz, europcar und interRent. Die Wagen sind türkische Lizenzprodukte von Fiat, Renault, Ford oder japanische Wagen zu europäischen Preisen. Man kann also zum Beispiel am Flughafen in Izmir bei Avis einen Renault mieten und in Bodrum wieder abgeben.

Leuchtfeuer
sind auf den türkischen Seekarten als lilafarbener Punkt eingezeichnet. Leuchtfeuer heisst fener. Die Feuer an der Küste sind zuverlässig und werden regelmässig gewartet. Ich habe bisher noch kein ausgefallenes Feuer erlebt. In Griechenland dafür schon einige.

Liegeplätze
Die Kapazität der Liegeplätze an der türkischen Küste liegt bei etwa 7.000, weitere sind in Planung. Die Mehrzahl der Plätze findet man in gut geführten, privaten Marinas. Weitere sollen hinzukommen. In den meisten Marinas gibt es eigene Slipmöglichkeiten (Travellifts bis 300 To) oder es gibt diese in der Nähe. Siehe auch Marinas und Winterlager.

Literatur
Gerd Radspieler: "Türkische Küste" detaillierte Beschreibung der Küste mit Hafen- und Buchtenplänen (Delius Klasing, Bielefeld) von mir 2003 und 2007 überarbeitet, Andrea Horn/Wyn Hoop: "Türkische Küste/Ostgriechische Inseln", "Durch die Nordägäis nach Istanbul" und "Östliches Mittelmeer bis Zypern" ausführliche Buchten- und Hafenpläne (alle drei Edition Maritim, Hamburg). Weitere Literatur über das Land und seine Geschichte in den einschlägigen Bibliotheken und im Buchhandel.

Lodos
ist der starke Südsturm der Ägäis; er beginnt mit SE und endet mit SW. Der erste Lodos überfällt die Küste meist Mitte Oktober und wütet dann im Feld der ahnungslosen Charterer. Verführt durch die beständigen Nordwinde der Sommermonate und die in den Buchtenhandbüchern als sicher beschriebenen Ankerplätze, bedenken viele (vor allem Revier unerfahrene) Skipper nicht, dass es auch aus Süden oder Südosten wehen kann. Sind die sommerliche Hitze über dem Balkan und das relative Tief über dem östlichen Mittelmeer die Auslöser für den berüchtigten Sommerwind Meltemi noch nicht aufgebaut (= Frühjahr) oder nicht mehr wirksam (=Herbst), kann es über Nacht zu völlig anderen Wetterlagen kommen. Ein Tief, das über die nördliche Ägäis ostwärts wandert, bringt Bewölkung und warme Südwinde mit sich, die sich innerhalb kurzer Zeit zu Sturmböen auswachsen können. Mehr zum Thema: klick

Marinas
Die türkische Tourismus-Ministerium hat den Yachttourismus bereits vor 15 Jahren auf der Liste der förderungswürdigen Einrichtungen an die erste Stelle gesetzt. Entsprechend wurden Marinas durch staatliche Organisationen (Turizm Bank, Kennwort Turban im Namen) und durch private Unternehmer gebaut. Einige dieser privaten Marinas sind beispielhaft für das ganze Mittelmeer was Organisation, Service und Sauberkeit betrifft. Nachstehend die Namen und Adressen aller wichtigen Marinas von Istanbul bis Antalya: siehe Marinas

Öffentliche Häfen, die von den Gemeinden betrieben werden und sich Marinas nennen (ohne jedoch deren Sandard zu bieten) gibt es in folgenden Orten: Çanakkale, Dikili, Cesme, Sigacik, Iassos, Güllük, Palamut, Datca, Bozburun, Icmeler/Marmaris, Kalkan, Kas, Alanya, Bozyazi und in Girne auf Zypern. In allen Marinas und Häfen sind Wasseranschlüsse selbstverständlich; Strom ist ebenfalls in allen Marinas und in den meisten Häfen zu bekommen. Wer sein Schiff im Winter in der Türkei liegen lassen will (während er selbst nach Hause zurückkehrt), muss es entweder in einer der oben genannten Marinas oder auf einer ebenfalls anerkannten Marina bzw. Marinawerft unter Zollverschluss abstellen.

Märkte
Die bunte Pracht ist eine Augenfreude: Einmal in der Woche kommen die Bauern der Umgebung in die Küstenorte und bieten ihre Produkte an. Berge von Kohl, Lauch, Auberginen, Kartoffeln, Tomaten je nach Jahreszeit. Eimer voll Joghurt, Schafskäse, Oliven, Tomatenmark, eingelegtes Gemüse, lebende Hühner, Schafe... es geht echt orientalisch zu. Da die Wochenmärkte rotieren (jeden Tag ziehen die Bauernhändler woanders hin), erkundige man sich vor Ort, wann wo Wochenmarkt ist und richte den Törn so ein, dass man zum Markttag im richtigen Hafen anlegt. Siehe Bazar

Meerschaum
das weisse Gold, gibt es nur selten auf der Erde. 60 Meter unter der Erde beim Dorf Yakaboysu (Nähe Eskisehir) wird er geborgen. Beim Abbau ist er weich wie Seife, wird in Wasser gelagert und lässt sich gut verarbeiten. Erst beim Trocknen gewinnt er seine Festigkeit. Zigarettenspitzen und phantasievolle Pfeifen mit Sultans- und Piratenköpfen werden vor allem für den amerikanischen Markt angefertigt. Ein hübsches Souvenir für Pfeifenraucher.

Meltem
Der ägäische Nordwind, der je nach geografischer Länge, auch aus Nordwest bis Nordost kommen kann, weht normalerweise von Mitte Juni bis Mitte September. Auslöser ist das stationäre Sommerhoch über dem Balkan und ein Tief über dem östlichen Mittelmeer (ausgelöst durch das sommerliche Luftdruckgefälle zwischen Gibraltar und Suez). In der Antike nannten sie diesen Wind Etesien. Der heutige Name ist vom italienischen Beltempo abgeleitet: bel tempo = schönes Wetter, also Wind des schönen Wetters. Daraus wurde im Lauf der Jahrhunderte und im Mischkauderwelsch der Seemannssprachen: Beltem und schliesslich Meltem bzw. im Griechischen: Meltemi.

Mezeler
Gut die Hälfte eines Abendessens kann man mit den türkischen Vorspeisen (mezeler) verbringen, den unzählbaren, kalt servierten Leckereien aus Gemüse, Yoghurt, Leberstückchen, gefüllten Weinblättern, mit Schafskäse gefüllten Blätterteigröllchen, viel Salaten, einschl. Krabben- und Tintenfisch-Ouvertüren wie sie im Orient vom Kaukasus bis nach Arabien üblich sind. Siehe Mezeler

Minibus/Dolmus
Eine sinnvolle Einrichtung: statt grosser Busse fahren kleine häufiger und stellen die Verbindung zwischen Vororten und Stadtzentren oder im Nahverkehr her. Sie fahren entweder nach festem Fahrplan oder wenn sie voll sind. Die Preise sind für unsere Verhältnisse niedrig. Für die Strecke Düsseldorf Krefeld zahlt man umgerechnet Euro 2.50.

Mücken Gibt es, aber nur da, wo es stehendes Süsswasser gibt. Dies ist entweder bei Sumpfgebieten der Fall oder da, wo alte bäuerliche Zisternen zum Sammeln von Regenwasser (weisse runde Kuppelbauten, sarniç genannt) in Orten oder an Feldrändern stehen. Autan oder ähnliche Mittel sollten für alle Fälle in der Bordapotheke sein.

Müll
Ein ungelöstes Problem. Auf kleinen Schiffen wird der Müll in Säcken gesammelt und allzu oft immer noch in der nächsten Bucht hinter einem Oleanderbusch versteckt. Fliegen und Ratten sind die Folge. Von der optischen Verschmutzung der "sauberen" Küste ganz zu schweigen.
Doch es gibt Kampagnen, die Bewusstsein schaffen sollen. Die Bodrumlu Gönüllüleri organisieren zum Saisonende in jedem Oktober eine von Presse und Fernsehen unterstützte Fahrt in den Golf von Gökova mit 20 bis 25 Gulets und bis zu 200 freiwilligen Helfern aus allen Teilen des Landes, insbesondere jungen Studenten von den Universitäten, die Bucht für Bucht von den Müllsäcken und die Ufer von angeschwemmten Plastik befreien. Der Müll wird mit einem eigens konstruierten Schiff nach Bodrum auf die Müllhalde gebracht. In sieben Buchten wurden Müllhäuser zum Sammeln des Schiffsmülls eingerichtet. Sieh: Müll

Murings
In den letzten Saison haben einige Restaurantbetreiber in den Buchten erkannt, dass Yachtskipper leichter zum Restaurantbesuch zu "ködern" sind, wenn man ihnen eine bequeme Muring anbietet. Im Schnellverfahren wurden oft über Nacht und ohne Genehmigung "Murings" ausgelegt, denen man nur bei Windstille trauen darf. Es wurden schon Yachten beobachtet, die mit ihrer Muring im Schlepp aus der Bucht hinaus auf die schäumende See trieben. Besser ist immer der eigne Anker. Oder wenn schon Muring, dann vergewissere man sich vorher bei einem Tauchgang, dass es sich nicht um einen mit Betongemisch gefüllten alten Autoreifen handelt, an dem man festmacht.

Nachtfahrten
Sollte man nur in hellen Vollmondnächten wagen, wenn man sich ohne Leuchtfeuer zurechtfinden kann.

Nasreddin Hoca
Der türkische Eulenspiegel trägt einen langen, weissen Bart, einen riesengrossen Turban und sitzt verkehrt herum auf einem Esel. Vermutlich lebte er im 14. Jahrhundert. Dem als grausam bekannten Mongolenherrscher Timurlenk soll er klug und ohne Furcht entgegengetreten sein. Bekannt für seinen Witz ist folgende Geschichte: Hoca stand mit einem Yoghurt an einem See und versuchte aus dem See Yoghurt zu machen. Die Leute schüttelten die Köpfe und sagten: „Das klappt doch nicht, Hoca." Aber Nasreddin liess sich nicht abbringen und sagte nur: „Aber wenn...!"

Nebel
Kommt an der türkischen Küste im Sommer so gut wie nicht vor. Allenfalls von November bis März kann man an feuchten Tagen mit Südwindlage auf vereinzelte Nebelfelder stossen. Segelt man allerdings zum Marmarameer und nach Istanbul, sollte man sich immer auf Nebel einstellen.

Ölzeug
Ab Oktober und bis Mitte Mai erforderlich.

Pass
Für einen normalen Törnaufenthalt (bis drei Monate) genügen Reisepass oder Personalausweis. Will man länger bleiben, muss man entweder kurz ausreisen (zu einer griechischen Insel) und zurückkommen und neu einklarieren oder ein Ikamet teskerezi (Aufenthaltserlaubnis) bei der Passpolizei beantragen, welches zunächst für weitere drei Monate ausgestellt wird; bei nochmaliger Verlängerung bekam man diese für 6 Monate und dann für ein Jahr. Änderungen am Ausländergesetz sind inzwischen realisiert.
Die neuesten Infos dazu findet man unter Behörden

Pantry
Heute bleibt die Küche kalt... mit diesem Spruch segelt manche Crew von Buchtkneipe zu Buschkneipe. Dies ist möglich, denn es gibt in nahezu jeder grösseren Bucht eine mehr oder weniger abenteuerliche Gastronomie, mit mehr oder weniger ausgefallen Speisen und mehr oder weniger hohen Preisen man erkundige sich immer vorher, um sich und dem Wirt Ärger zu ersparen. Soll jedoch an Bord gekocht werden, so beachte man die grundsätzliche Regel, dass weder Kartoffelschalen, noch Zitronenscheiben, noch sonst irgendwelche Küchenabfälle ins Wasser gehören. Sondern in den Müllsack, den man bei nächster Gelegenheit (Hafen, Marina oder Restaurant) an Land versorgt. Clevere Restaurantbetreiber bieten einen Müllservice an: sie fahren mit einem kleinen Boot die ankernden Yachten ab, holen den Müll und nutzen die Gelegenheit, ihre Restaurantspeisekarte dazulassen. Gesehen z.B. in der My Marina südöstlich von Marmaris

Pastirma
Türkisches Räucherfleisch, unserem Schinken ähnlich, jedoch nicht vom Schwein(!), sondern vom Rind, und sehr scharf mit Paprika gewürzt. Wer’s mag, wird es nicht mehr missen mögen.

Post
In jedem Ort gibt es Postämter (PTT), die auch für Telefon und Telegrammdienst zuständig sind. Die Hauptpostämter haben von 8.00 bis 24.00 Uhr geöffnet, sonntags von 9.00 bis 19.00 Uhr. Briefmarke heisst übrigens pul.

Poyraz
ist der heisse Sommerwind aus Anatolien, der aus Nordost über die Küste auf das Meer weht und das Leben oft tagelang unter seinem Atem zum Erliegen bringt. Gegen ihn hilft nur Geduld und ein Schwimmbad oder eine Bucht, in die man sich versenken kann.

Pumpenhosen
sind nicht etwa Hosen, die man auf „Pump" kauft, sondern "salvars", typisch türkische Hosen mit weitem, tiefhängenden Schritt und unten zugebunden. Man findet sie auf allen Stoffmärkten in blumenbunten Farben oder in engen Strassen beim Schneider, der sie in wenigen Stunden massgenau näht.

Radar
Siehe Nebel. Kommt an der türkischen Küste im Sommer so gut wie nicht vor. Allenfalls von November bis März kann man an feuchten Tagen mit Südwindlage auf vereinzelte Nebelfelder stossen. Segelt man allerdings zum Marmarameer und nach Istanbul, sollte man sich immer auf Nebel einstellen.

Ramazan
Von Deutschen falsch als "Ramadan" bezeichnete Fastenzeit nach dem Mondkalender. Endet mit dem Sekerbayrami - Zuckerfest siehe Feiertage.

Ratten
In Gegenden, wo mit Ratten zu rechnen ist (da wo sich der Müll stapelt!), unbedingt spiralförmig aufgeschnittene Wasserflaschen aus Plastik über die Festmacher ziehen, die Gangway abends hochziehen, und keine duftenden Würste etc. frei in der Pantry hängen lassen Ratten riechen alles. Die Abweiser können sie nicht überwinden, die Gangway kommen sie nicht hoch. So bleiben die Nager an Land. Und die Yacht frei von unliebsamen Gästen.

Rechnungen
Vor allem in Fischrestaurants sollte man sich vorher den Fisch zeigen lassen und nach dem Preis fragen. Sonst kann es schon mal passieren, dass ein willkürlich festgesetzter Preis verlangt wird. Es soll schon vorgekommen sein, dass Crews den gezeigten Fisch fotografierten, um für spätere Reklamationen gewappnet zu sein. Dies ist übertrieben. Aber klare Absprachen sind manchmal unerlässlich.

Regatta
An der türkischen Küste finden neuerdings von Jahr zu Jahr mehr Regatta-Veranstaltungen - teilweise mit internationaler Beteiligung - statt: Im Frühjahr die EMYR-Rally von Istanbul über Antalya, Zypern, Israel nach Port Said in Ägypten. Besonders der Bodrumer Segelclub in der Milta Marina ist sogar während des Winters akti. Die Marmaris Raceweek findet zum Ende der Saison statt. Auch die Port Göcek Marina ist mit der Göcek Race Week aktiv. Im Oktober organisieren Bodrumer Guletagenturen den Bodrum Cup für traditionelle Holzschiffe.

Reiseleiter
Segelcrews erkunden Land und Leute auf eigenem Kiel. Trotzdem kann es vorkommen, dass man sich einer Gruppe anschliesst, die von einem Reiseleiter geführt wird, um z. B. eine antike Ausgrabung zu besuchen, während das Boot im sicheren Hafen liegt. Dabei wird der Reiseleiter seine Gruppe in bestimmte Geschäfte lotsen. Dies muss nicht falsch sein, weil er ja vielleicht wirklich die besten Geschäfte im Ort kennt. Wenn man kauft, sollte man jedoch wissen, dass der RL hinterher meist eine Provision bekommt.

Reparaturen
Überall gibt es Mechaniker und Autospezialisten, die sehr hilfsbereit sind. Kleine Probleme lassen sich so schnell beseitigen. Spezialisten für Bootsmotoren findet man in Kusadasi, Söke, Milas, Bodrum, Mugla, Marmaris, Göcek, Fethiye, in der Marina Kemer und in Antalya. Schwieriger wird es, wenn an der Elektronik, im Rigg oder an den Segeln etwas zu reparieren ist. Im Notfall wende man sich an die örtlichen Charteragenturen.

In allen grösseren Hafenorten findet man Yachtausrüster mit türkischem und inzwischen auch umfassendem ausländischem Sortiment. Fast überall gibt es International Yachtfarben; aber auch das türkische Angebot (speziell Antifouling) ist gut und preiswerter.

Rettungsboote
Rettungswachen wie an nordeuropäischen Küsten gibt es nicht. Jedoch sind die Patrouillenboote der Küstenwache (Sahil Güvenlik) angehalten, in Not geratenen Yachten und ihren Crews zu Hilfe zu kommen. Notruf über Kanal 16.

Runterhandeln
Inzwischen ist es eine Art Volkssport geworden, die Preise der Charteranbieter im Pingpong-Verfahren runterzuhandeln. Das Faxgerät und das Internet machen’ s möglich. Natürlich ist es leicht mit dem Preis von Agentur A zu Agentur B zu gehen und zu sagen: „Wenn ihr dieses Angebot unterbietet, buche ich bei euch!" Um den Kunden nicht zu verlieren, unterbietet B den Preis, worauf der Kunde Agentur C anschreibt und das Spielchen weitertreibt. Die Folge von solchen unseriösen Praktiken ist, dass über kurz oder lang eine Verschlechterung von Service und Qualität der angebotenen Yachten eintritt. Denn irgendwo muss der Preisnachlass ja aufgefangen werden. Der verzweifelte C kürzt seinen Personaletat, sprich er schmeisst jemanden raus oder nimmt weniger qualifizierte Leute und schon funktioniert alles nicht mehr richtig. Die Beschwerden über den Zustand von Charteryachten in Griechenland haben ihre Ursache genau in diesem Volkssport. Wer die Preisspirale nach unten quetscht, darf sich nicht wundern, wenn bei seinem nächsten Törn nicht nur der Kühlkompressor den Geist aufgibt, sondern auch die Toilettte, der Kompass und das Echolot.

Schildkröten
Am Strand bei Dalyan ist einer der wenigen Brutplätze der Meeresschildkröte Caretta caretta im östlichen Mittelmeer. Seit dort durch türkische Umweltschützer der Bau einer grossen Hotelanlage verhindert wurde, wollen immer mehr ausländische Crews genau dort ankern, um die Schildkröten aus nächster Nähe zu beobachten. Dies ist natürlich falsch, denn wenn hunderte von Yachtcrews über den Stand trampeln ist dies ein Schlag ins Gesicht der Schutzidee. Deshalb: nicht hinfahren und die Schildkörten in Ruhe lassen es gibt so viele andere sehenswerte Plätze an der Küste. Mehr dazu: klick

Schuhputzer
Dauert nur drei Minuten 5 Jahre Garantie! Mit Sprüchen dieser Art bieten Schuhputzer mit blitzenden Messingkästen oder kleine Jungen mit Blechdose und Bürste überall ihre Dienste an. Die Strassen sind staubig, der Service ist preiswert. Man frage aber sicherheitshalber vorher nach dem Preis.

Schwarzes Meer
Es wird immer wieder von Versuchen berichtet, die Region an der türkischen Schwarzmeer-Küste für den Tourismus zu erschliessen. Für den Segler ist das Revier jedoch nicht sehr verlockend: es gibt zwar kleinere Fischer- und grössere Industriehäfen, aber so gut wie keine geschützte Bucht. Die gesamte Küste ist in der Sommerzeit meist eine Legerwallküste, da die vorherrschende Windrichtung Nord ist. Ausserdem regnet es viel. Kontroverse Diskussion über dieses Revier am Rande: klick

Sehenswürdigkeiten
Die Türkei ist voller Naturschönheiten, überall an der Küste gibt es interessante Plätze. Ich zähle nur drei auf: Der Kleopatrastrand im Golf von Gökova - der einzige Korallenstrand im Mittelmeer. Der Schildkrötenstrand bei Dalyan (seltener Brutplatz der Meeresschildkröten). Keinesfalls besuchen, da Naturschutzgebiet! Das Naturwunder der Chimäre bei Myra an der Südküste. Hier züngeln Flammen aus der Erde, da wo der mythologische Held Bellerophon das Ungeheuer Chimäre (Löwenkopf, Ziegenleib und Schlangenschwanz) getötet hat.

Seeigel
Vorsicht beim Ausbringen der Landleine oder beim Schwimmen zum Ufer: Wer einmal mit nackten Füssen in einen vielspitzigen Seeigel getreten ist, weiss was weh tut. Die Igel lieben die wellen- und Sauerstoff umplätscherten Steine der Ufer.

Seekarten
Wer an der Küste segeln will, kaufe sich die sehr guten türkischen Seekarten (zweifarbig), die oft mehr Details aufweisen als die entsprechenden deutschen. Die Charteryachten der hier ansässigen Charterfirmen sind meist ebenfalls mit den türkischen Seekarten ausgerüstet. Maßstab für die meisten Reviere 1:100.000. Für ausgewählte Abschnitte auch Detailkarten in größerem Maßstab. Verkauf in den Marinas.

Seekrankheit
Viele Medikamente gegen Seekrankheit haben ein weites Spektrum an Nebenwirkungen. So treten neben Trockenheit im Mund vor allem Müdigkeit, Benommenheit und manchmal auch Halluzinationen auf. Aus diesen Gründen ist eine Anwendung an Bord grundsätzlich nicht zu vertreten!

Margrit Schefels aus München ist davon überzeugt, dass das homöopathische Mittel Cocculus D 30 gegen Seekrankheit hilft. Drei bis vier Wochen vor dem Törn sollte man/frau dreimal täglich die "Kügelchen" schlucken. Die Wirkung reicht dann angeblich für die ganze Saison. Wer interesiert ist informiert sich vorher bei sachkundigen Leuten,

Segelreparatur
Professionelle Segelreparatur durch die deutsche Segelmacherin Bente Donné in Marmaris, Netsel-Marmina: Tel. (0252) 4130838. Ihre Firma "Sail & Service", die sie zusammen mit ihrem Mann Hans Donné führt, hat mittlerweile grosse Erfahrung (vor allem Hans) im Rigging. Yachten bis zu 150' wurden betreut - mit Mastlegen und -stellen, ob Carbon, Rodrigging oder Alu. Mit zwei eigenen Walzmaschinen können sie auch vor Ort in Marmaris Drähte bis 28mm walzen, Hydraulikanlagen überholen bzw. installieren - neben den herkömmlichen manuellen oder elektrischen Rollanlagen. Das wissen viele Segler nicht und denken, dass so etwas in der Türkei nicht möglich ist und peilen für diese Arbeiten Mallorca an. Was nicht nötig ist. Alternative ist UKHalsey in Ortakent bei Bodrum

Sonnenschutz/Sonnensegel
In den Stunden bis zum späten Vormittag wartet die Crew oft vergeblich auf Wind. Dann scheint die Sonne unerbittlich vom blauen Himmel und Schatten ist spärlich an Bord. Es sei denn man hat ein Sonnensegel über das Cockpit gespannt... oder noch besser: ein Biminitop. Schutz vor der Sonne ist das A und O eines Segeltörns im Mittelmeer. Dazu gehören auch eine leichte Sonnenmütze mit Schirm, wenn man abends nicht mit einem Sonnenstich in der Koje liegen und vor Kälte zittern will.

Souvenirs
Typische Mitbringsel sind Teegläser und Kaffeetässchen, kleine Pfeffermühlen aus Messing, prächtige Samoware, Hand geschnitzte Pfeifenköpfe aus Meerschaum, ziselierte Messsingtabletts, Vasen und Aschenbecher aus Alabaster und Onyx, Gewürze, Honig und Süssigkeiten. Von echten Antiquitäten lasse man die Finger sie dürfen nicht ausgeführt werden. Goldschmuck sollte nur kaufen, wer 9 von 18 Karat unterscheiden kann; der Stempel ist manchmal nicht mehr Wert als das Lacoste-Krokodil auf den Hemden für acht Mark. Wenn Mehmet an die Bordwand klopft: klick

Sperrgebiete
Nur eine verbotene Bucht zwischen Kusadasi und Antalya, die Bucht Karaagac, südöstlich von Marmaris. Aufpassen muss man im übrigen im Golf von Izmir sowie im Gebiet bei Foca. Wer nach Istanbul segelt, informiere sich vorher: verschiedene Sperrgebiete liegen am Kurs.

Sprache
Mit Englisch und Deutsch kann man sich überall verständigen, vor allem an der Küste. Wer sich die Mühe macht, ein paar Worte Türkisch zu lernen, wird Herzen und Türen öffnen. Türkisch gehört zur Familie der Turksprachen, die (als Usbekisch, Aserbaidschanisch, Kasachisch, Tatarisch, Kirgisisch und so weiter) von 200 bis 300 Millionen Menschen in der Sowjetunion, in China, Afghanistan, im Iran und Irak sowie in der Türkei gesprochen werden. Türkisch ist für uns schwer zu lernen, da der Satzaufbau völlig anders ist: die Sätze enden immer auf ein Verb, während das Objekt bereits auf das Subjekt folgt.

Strom
220 V in allen Marinas und Häfen. Oft jedoch starke Schwankungen, die die Ladegeräte stark belasten.

Sturm
Wenn es bei azurblauem Himmel mit 7 bis 8 Beaufort über das Meer faucht, dass die Wellen sich brechen und sich die Gischt in Streifen legt, denkt man nicht unbedingt an Sturm. Trotzdem: der Meltemi wächst sich leicht zu Sturmstärken aus. Dann heisst es in jedem Fall vorsichtig sein und hohe Küstenabschnitte mit steilen Kaps in weitem Bogen umrunden, bzw. wenn dies nicht anders zu machen ist: rechtzeitig reffen. Man lasse sich nicht durch den blauen Himmel und den strahlenden Sonnenschein täuschen: Schwimmwesten und Lifebelts sind ab Windstärke 6 dringend angeraten.

Sünger (Schwamm)
Die Schwammtaucher von Bodrum ruderten bis zum Marmarameer hinauf, um an der Küste nach Schwämmen zu tauchen. Andere fuhren im Frühjahr bis an die marokkanische Küste und kamen erst im Herbst zurück. Das Schwammtauchen ist ein gefährliches Geschäft gewesen, da aus Ahnungslosigkeit die Grundregeln des Tauchens nicht eingehalten wurden. Hauptgefahr ist zu schneller Aufstieg, bei dem das Ausatmen des aufgespeicherten Stickstoffs nicht vollständig erfolgt; der lagert sich dann in den Blutgefässen ab. Die Folgen sind Lähmung, Herz- und Gehirnschlag, oft mit tödlichem Ausgang. Gefahr und Gewinn dieser Arbeit standen in keinem Verhältnis. Heute gibt es nur noch wenige Schwammtaucher an der Küste, die besser ausgerüstet als ihre Grossväter, den spärlichen Schwämmen nachspüren.

Tanken
In allen Häfen und Marinas gegen Barzahlung und Kreditkarten. Die Dieselpreise sind - weil mit hoher Steuer belegt - höher als in Griechenland und in den meisten europäischen Ländern.

Tauchen
mit Geräten ist verboten. Ausnahme: bestimmte Küstenabschnitte, die für Tauchschulen freigegeben sind. Tauschulen, mit gut geschulten Tauchlehrern, findet man in jedem grösseren Küstenort.

Tavla
Ist das Brettspiel, das überall in den Teehäusern und an jeder Strassenecke gespielt wird; es entspricht dem uns bekannten Backgammon.

Taxis
sind gelb und haben eine Nummer auf den Seitentüren und ein Taxischild auf dem Dach. Die Preise sind etwas niedriger als bei uns. Bei Stadtfahrten muss das Taxameter eingeschaltet sein. Zuschlag ab Mitternacht: doppelter Fahrpreis. Fahrten über Land (zum Flughafen oder zu touristischen Stätten) sollten ausgehandelt werden, wenn es keinen vom zuständigen Belediye (Bürgermeisteramt) beglaubigte Preisliste gibt.

Telefonieren/Handy
Öffentliche Telefone vor den Postämtern oder an zentralen Plätzen in den Ortenfunktionieren mit Prepaid-Karten, die man im PTT (Postamt) kauft. Die Erfahrung zeigt, dass man mit dieses Karten viel preiswärter im im Selbstwählverfahren ins Ausland telefonieren kann als mit dem eigenen Handy. Im März 2009 versucht die Europäische Parlament die Gebühren für SMS und Telefonier im Roamingverkehr zu reduzieren. Es wird sich zeigen ob dies die Telefoniererei von Bord nach Hause preiswerter macht.

Das Handynetz ist sehr gut ausgebaut. Man wählt sich über TÜRKCELL oder TELSIM ein. Besitzer von Handys sollten diese mitbringen, da sie unkompliziertes Telefonieren vom Boot aus erlauben, z.B. um aus der Bucht bei der Charterstation anzufragen, wo man Gas für die Pantry bekommen kann. Mehr zum Thema: klick.
Vorwahl BRD: 0049 und dann die Stadtnummer ohne weitere Null. Österreich 0043 und Schweiz 0041.

Tiere
Sollen Hund oder Katz an Bord mitreisen, müssen bei der Einreise ein amtstierärztliches Gesundheitszeugnis und eine Tollwutimpfungsbescheinigung vorgelegt werden. Diese dürfen nicht älter als zwei Wochen sein.

Toiletten
In südlichen Ländern ein nicht ganz sauberes Thema: man rümpft die Nase und muss doch hinein. Dies ist auch in der Türkei oft nicht anders. Die WC-Analgen bei den Moscheen sind meist sauberer, und vor allem in den privat geführten Marinas wie Netsel in Marmaris, der Bodrum Marina, den Setur-Marinas, den D-, Club-, Park- und Port-Marinas an der gesamten Küste (und natürlich in den 4 bis 5 Sterne-Hotels) haben die Toiletten auf internationalem Niveau.

Touristeninformation
In allen grösseren Orten an der Küste gibt es Auskunftsbüros für Touristen (Turizm Daninsmasi), die vom Tourismus-Ministerium betreut werden. Dort kann man sich bei speziellen Fragen Auskunft holen oder bei Problemen auch um Hilfe bitten.

Trinkwasser-Entkeimung
Wer an der türkischen Küste segelt, sollte kein Wasser aus der Leitung in den Häfen trinken. Besser (allerdings wenig umweltfreundlich) ist es, Flaschenwasser zu kaufen. Oder das Tankwasser zu entkeimen. Dafür empfiehlt der Wasser-Peter, der in diesem Sommer auf der Insider mitgefahren ist und uns eine Lektion in Wasserqualität erteilt hat, CERTISIL. Crews, die im Mittelmeer segeln, sollten ein Fläschchen CERTISIL im Gepäck haben und bei jedem Wasserbunkern ein Gramm auf 100 ltr. Wasser davon in den Tank geben. Vorbeugen ist besser als kotzen...

Türkischer Honig
Süss, süsser, am süssesten. Das, was uns aus Kindertagen als türkischer Honig vertraut ist die Zuckermasse aus Stärkesirup, Eiweissschaum und Gelatine, warm aus dem sich drehenden Küpferkessel gekratzt, ist in der Türkei als Lokum beliebt: Eine zähe, sehr süsse Konfektmasse, aus Zucker und Stärke hergestellt, und je nach Art mit Pistazien, Kokosraspeln, Mandeln, Nüssen oder Rosenwasser angereichert. Lokum wird würfelförmig angeboten, mit gezuckertem Stärkemehl bestreut, damit man es überhaupt anfassen kann.

UKW-Sprechfunk
Auch wenn an Bord immer häufiger Handys zum Einsatz kommen, gibt es noch keine Alternative zu VHF (very high frequency). Für Segler an der türkischen Küste sind folgende Informationen wichtig: Internationaler Anrufkanal 16. Diesen Kanal keinesfalls für Gespräche benutzen, sondern nur um sich auf einem anderen Kanal zu verabreden. Leider wird diese Regel oft nicht eingehalten und längere Gespräche auf 16 geführt. Dies ist eine Unsitte, da sie andere Funkteilnehmer blockiert, besonders in Seenotfällen. Sprechfunkzeugnis ist eigentlich vorgeschrieben, wird bisher aber nicht kontrolliert.

Verbotene Kanäle sind 75 und 76, weil sie den Kanal 16 (frequenzmäßig) stören. Weiterhin verboten Kanal 70, da für digitalen Selektivruf (DSC) vorbehalten. Für Telefonate über Postvermittlung frei sind die Kanäle: 04, 05, 25, 26, 27, 81, 85. Fischer, Schiffe und Yachten sprechen auf den Kanälen: 06, 09, 10, 13, 15, 17, 69, 72, 73, 77. Fischerboote untereinander: Kanal 09, 10 und 77. Yachten untereinander: Kanal 72 und 73.

Vorfahrt
Es gibt Gulet-Kapitäne, vor deren Seemanschaft man nur den Hut ziehen kann. Es gibt aber auch Chaoten, die den Gashebel ihrer schwimmenden Urlaubshotels besser im Griff haben als die internationalen Vorfahrtsregeln. Da dies ein leidiges Thema bei Yachties ist, hier eine Anmerkung dazu: klick

Waldbrände
Durch Waldbrände werden in jedem Jahr grosse Waldbestände vernichtet und der Tier- und Pflanzenwelt schlimme Schäden zugefügt. Lagerfeuer am Ufer, besonders an Stränden in Waldnähe, sind grundsätzlich verboten. Im Transitlog wird ausdrücklich darauf hingewiesen. Wer einen Waldbrand verursacht (absichtlich oder aus Unachtsamkeit durch eine achtlos weg geworfene Zigarette zum Beispiel), muss mit ungewöhnlich harten Strafen rechnen. Also die Steaks lieber an Bord grillen. Keinesfalls offene Feuer an Land machen. Feuer fängt mit Funken an: klick

Wasser
Das Trinkwasser ist nicht überall gleich gut. Bevor man sich den Tank mit minderwertigem Wasser füllt, nehme man eine Probe. Gutes Wasser gibt es überall da, wo Wald in der Nähe ist (Gebiet um Marmaris und Fethiye, Bucht von Antalya). Besonders gut ist das Wasser aus den Zisternen in den Buchten. Auch Fethiye ist berühmt für sein Wasser vom 2.000 Meter hohen Babadag. Dagegen: Wo die Berge kahl sind und nur Macchia wächst, ist das Wasser knapp). Oft wird das Wasser mit Chlor oder Kalk keimfrei gemacht. Verwenden sollte man es nur abgekocht zum Kartoffelkochen. Für Tee, Kaffee und zum Trinken kaufe man besser Flaschenwasser.

Wasserpfeife/Nargile
Man braucht viel Zeit das Rauchen der Wasserpfeife ist ein stundenlanges Vergnügen. Der Rauch wird durch das Wasser im Pfeifenbehälter gesogen, dadurch abgekühlt, der Teer ausgefiltert und so nur das Nikotin genossen. Die mit W
asser gefüllte Pfeife bekommt man fertig präpariert, wenn man in ein Nargilçiler Lokali geht, um zu rauchen; das Mundstück bringt man sich mit. Vorsicht: Ungeübte werden schnell high.

Wespen
Alle flüchten unter Deck, wenn zur Stunde des Sonnenuntergangs in Pinien umsäumten Buchten, die Wespen schwirren. Dabei wäre dies alles gar nicht nötig, denn Wespen sind von Natur aus friedlich: sie stechen nur, wenn sie gereizt werden in Notwehr. Mehr zu diesem wichtigen Thema: klick

Werften/Winterlager
Der nächste Winter kommt bestimmt. Wer sein Boot an der türkischen Küste überwintern lassen will, braucht eine Werft. Hier nennen wir die Adressen der Werften mit Travellift zusammen: Siehe Marinas

Die Preise werden meist auf Euro-Basis kalkuliert: Länge mal Breite mal Euro (alternativ Dollar); Dauer des Landaufenthalts bis 6 Monate spielt vielfach keine Rolle. Bei manchen Werften ist es nicht erlaubt, Arbeiter von ausserhalb der Werft im Werftgelände an der Yacht arbeiten zu lassen. Man erkundige sich vorher.
Eigner von grösseren Holzschiffen, können diese auch auf die klassische Art mit einem Holzschlitten an Land holen lassen. Diese Methode empfiehlt sich nicht für moderne Yachten. Holzschlitten-Weften gibt es in Izmir, Güllük, Yalikavak, Bodrum (mindestens sechs verschiedene Werften), Bozburun, Marmaris, Fethiye, Kemer und Antalya.

Wetterberichte
Der beste regionale Wetterbericht für die Ägäis kommt via Navtex von Limnos oder Heraklion. Die Reviere, in die der Wetterbericht unterteilt ist, erläutern die beiden Bücher von Horn und Radspieler. Doch Vorsicht: Windstärke und -richtung können durch lokale Verhältnisse (Kaps, Golfe, hohe Berge), erheblich von den Vorhersagen abweichen.
Die Küstenfunkstationen in den grösseren Hafenorten (Çesme, Kusadasi, Bodrum, Marmaris, Fethiye, Antalya senden auf UKW Kanal 16 (= Ankündigung) und 67 täglich um 9:00, 12:00, 15:00, 18:00 und 21:00 Uhr UTC Wetterberichte in Türkisch und Englisch - sind aber unzuverlässig. Die besten Wettervorhersagen gibt es im Internet: Klick zum Wetter

Zeitverschiebung
UTC plus zwei Stunden; gilt entsprechend der europäischen Regel. Sommerzeit: UTC plus drei Stunden.
Wer nach der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit segelt, verliert am Abend eine helle Stunde, da die Zeit ja um eine Stunde zurückgestellt wird. Statt um 19 Uhr wird es jetzt schon um 18 Uhr dunkel. Empfehlung: Die Zeit nicht zurückstellen, sondern mit Sommerzeit = Bordzeit fahren. Man gewinnt morgens eine helle Stunde und abends wird es an Bord eine Stunde später dunkel als an Land.

Zoll
Bestimmte Mengen an Gebrauchsartikeln (Zigaretten, Kaffee, Alkohol etc.), persönliche Ausrüstung wie Kameras, Laptops etc. können zollfrei eingeführt werden. Ausrüstung und Ersatzteile für die Yacht werden an der Grenze (Flughafen) in den Pass eingetragen und müssen vom Zoll am Ort des Einbaus an Bord wieder ausgetragen werden.


Tipps

Winterheizung | türk. Streetfood | türk. ankern | Baumverbot | Bazar | Bordkasse | Krankenhäuser

Feuerverbot | Angeltipps | Gepäck weg | türk. Kaffeekochen | Kakerlaken | Kreditkarte | Kriminalität | Kuaför

Fender dran! | Landleine | türk. Vorspeisen | Portguide | Küstenwache | Schmuggel | Schwimmwesten im Flieger |

Ratte ahoi! | Shortcuts | Skiheil | Billigfliegen | Nationalgetränke | Trinkgeld | Türkisch lernen | UKHalsey | Umwelt |

Vorurteil | Wespen | Gigapanos | segel-filme.de | Karten-Sets | günstig fliegen | Seeventil ab | nicht immer nur Marina |

turkischer Wein | Fischmarkt-Restaurants | Törn nördliche Winde | Törn südlichen Winde | turk. Seekarten berichtigen |

Yarbasan | Seekrank? | Gaskontrolle | Einparken griechisch | Kugelfisch | Fisch kaufen | Fehler iml-App|

Bodrum Schifffahrtmuseum | A bis Z

Alles rund ums Surfen+Telefonieren: billigstes Telefon | UMTS Türkei | UMTS Griechenland | iPhone als Wetterstation |

App myLog | iPad als Plotter | Plotterfehler | WLAN inkl. | WLAN-Marinas | Roaming-Falle |


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