Der Insider

Besuch in der neuen D-Didim-Marina bei Altinkum

10. Oktober 2009

37°20'17"N 27°15'57"E

Vor einem Jahr im Juli ankerten wir in der Bucht östlich der Marina (klick) und bestaunten die damals noch gigantische Baustelle. Experten an Bord, die aus dem Hoch- und Tiefbau kamen, prophezeiten: "Das wird noch dauern - vor Ende 2010 sind die nicht fertig!" Doch schon am Mittwoch den 12. August 2009, also gerade mal ein Jahr später, präsentierte sich die Marina in ihrem hier gezeigten Outfit: fertig, eröffnet und perfekt.

Drei Jahre Bauzeit.
Am 16. Oktober 2006 war mit den Bauarbeiten an der Nordküste des Golfs von Güllük begonnen worden. Die Marina liegt ca zwei Meilen westlich der Ankerbucht Altinkum auf einem Gelände von 500.000 m2. Sie ist mit ihren 580 Liegeplätzen im Wasser und den 600 Stellplätzen an Land die zweitgrößte Marina (nach der Yacht Marina in Marmaris) an der türkischen Ägäisküste. Der Travellift der Didimer ist gewaltiger als der Marmariser: 400 t zu 330 t. Panorama aus der Bauphase Juli 2008: klick


Fährt man durch die beiden Leuchttürme in die Marina ein, liegt gleich an der Einfahrt rechterhand die Tankstelle. Nach beiden Seiten öffnen sich zwei große Liegebecken mit Schwimmstegen. Steuerbords für kleinere Yachten, an backbord für die größeren und Megayachten. Das rechte Becken ist schon ganz gut belegt, das große noch ziemlich leer.

Ein Schlauchboot mit zwei Marina-Lotsen schießt auf uns zu: "Hos geldiniz" - herzlich willkommen. Ob wir vor Muring oder längsseits liegen wollen. Wir entscheiden uns für längseits, da Südostwind angekündigt ist und wir so den Bug gen Süden legen können.



Wie aus der D-Marina in Turgutreis bekannt, läuft hier alles gleich ab. Man bekommt einen Handzettel mit dem Bootsnamen und wird gebeten das Marinabüro aufzusuchen. Dort werde Elektrik und Wasser freigeschaltet, wenn bezahlt. Duschen und WC liegen in bekannt perfekter Ausstattung 50 m vom Liegeplatz entfernt.

Im Office geht es freundlich zu (nur nette Mädels), aber wir können nicht bezahlen, weil wir zwar das Transitlog dabei haben, nicht aber Versicherungspapier und Flaggenzertifikat. Also zurück zum Boot und beides geholt, dann dürfen wir bezahlen: 115 TL ( ca 50 EUR) für eine Nacht für 49 Fuß Länge. Das entspricht in etwa den Tagespreisen bei anderen Marinas. Vergünstigungen gibt es erst, wenn man einen festen Vertrag für längere Zeit abschließt. Aktuelle Preisliste hier: klick
Im Büro versichert man uns treuherzig, dass man sicher sei, die Marina im nächsten Herbst voll belegt zu haben.


Wir wollen nicht an Bord zu Abend essen und machen einen Rundgang, um ein Restaurant zu erkunden. Doch Fehlanzeige. Es gibt zwar einen Yachtclub mit Swimmingpool, Liegestühlen, Openairbar und Restaurant, alles in allerfeinster Ausstattung. Aber da treffen sich an diesem Abend die Bosse der übrigen Marinas an der Küste von Nord bis Süd, mit einem Minister aus Ankara, zu einer wichtigen Besprechung. Es geht offenbar um die türkischen Yachten mit US-Flagge. Die sollen "eingemeindet" werden.

Im zweiten Restaurant mit Terrasse und Blick über die Marina bis nach Gündogan und Türkbükü an der gegenüberliegenden Küste, ist noch alles ziemlich uneingerichtet. Es gebe Makarna und Pizza, erklären uns zwei junge Männer dienstbeflissen. Da kochen wir lieber an Bord.

Am nächsten Morgen übernehmen wir das Mietauto, das uns der Vermieter, vom Marinabüro für 25 EUR am Tag organisiert, vor die Gangway stellt, und fahren nach Didyma (Apollo Tempel), Milet und Priene. Unterwegs machen wir in einem der großen Outlets halt und kaufen Amelie und Henriette je eine Lewis Jeans.

Bevor wir ablegen schlendern wir noch neugierig über die 70.000 m2 große Betonfläche, auf der die beiden Travellifte (400 t und 40 t) stehen. Neben dem 30 x 60 m Hangar parken rechts und links einige Boote und westlich zwei Megayachten. Von den möglichen 36 Ausrüster- und Servicefirmen-Workshops sind bereits einige eingerichtet. Beeindruckend ist die Größe dieses Arsenals, auf dem bis zu 600 Yachten an Land stehen und repariert werden können. 770 Autoparkplätze und 320 Depots sowie 68 Garagen sind über das Gelände verteilt.


Einziger Haken, den wir an der Marina kritisieren: WLAN ist nicht kostenlos, sondern muss kleinlich im Marinabüro beantragt und ziemlich teuer bezahlt werden. Eine Marina in dieser gigantischen Großartigkeit sollte hier mehr auf Service setzen.

Fazit: Wer an der türkischen Küste einen Liegeplatz sucht und keinen findet, weil nahezu alle Marinas voll belegt, teilweise überbelegt sind (wie die Milta Marina in Bodrum), sollte sich gen Norden bewegen und in der D-Didim Marina anfragen. Die Entfernungen zu den Flughäfen sind akzeptabel: Bodrum-Milas International Airport 75 km, Izmir Adnan Menderes Airport 120 km. Platz gibt es - noch.



Mit der D-Didim Marina erhält die Region zwischen Kusadasi und Marmaris ihre achte Marina. Nach der Eröffnung des Flughafens Milas-Bodrum Mitte der 90er Jahre, wurde der Küstenabschnitt zwischen Kusadasi und Datça für Yachteigner mehr und mehr interessant. Inzwischen sind die Milta-Marina im Zentrum von Bodrum und die D-Marina in Turgutreis ausgebucht. Nur in der etwas ungünstiger gelegenen Port-Bodrum Marina in Yalikavak gibt es zur Zeit noch Liegeplätze und große Unsicherheiten; Gerüchte sind im Umlaufe das die Marina versteigert würde.

Im engen Wettbewerb zu den Marinas an der türkischen Küste sehen sich die moderne und bestensausgestattete Marina in Kos (südlich des Haupthafens) und die sich entwickelnden Anlagen auf Leros sowie die neue Marina bei Pythagoreion auf Samso. Für Yachteigner bieten sich in der Region folgende Liegeplätze an: Yalikavak (Port Bodrum Yalikavak Marina), Turgutreis (D-Marina), Bodrum (Milta Marina), Orhaniye (Marti Marina) auf türkischer Seite und Kos, Leros und Samos auf griechischer Seite. Und ab jetzt die neue D-Didim Marina bei Didyma.



Anschrift: Dogus Didim Marina Isletmeciligi Tur. ve Tic. A.S.
Çamlik Mah. Pasa Cad. No: 4/A, 09270 Didim/Aydin-Türkei, Tel: +90 256 813 8081, Fax: +90 256 813 1413,
Mail: didim@d-marin.com Web: http://www.d-marin.com/en/our_marinas/d-marin_didim/overview