Der Insider
Selten Platz auf Rhodos ...
17.09.2009



Mandraki, der alte Hafen von Rhodos, war schon vor 20 Jahren überbelegt. Allerdings war es damals noch möglich in Dreierreihen voreinander festzumachen – Anker im Hafenschlick, Leine zur Windmühlenpier. Dass es dabei regelmäßig zu zeitaufwändigen Ankersalat-Manövern kam, nahm man in Kauf. Außerdem konnte man bei Überfüllung östlich vor der Mühlenpier mit Buganker und langen Leinen zu den Molensteinen festmachen (was heute wegen der Fährschiffe streng verboten ist).

Seit an der Windmühlenpier Murings ausgelegt sind ist es mit den Dreierreihen auch vorbei. Die Gefahr, dass sich Anker in den Muringketten vertörnen wäre zu groß. Darüberhinaus wurde fast die gesamte Pier von Charterfirmen belegt. An Wochenenden, wenn die Crewwechsel stattfinden, ist da noch nicht mal Platz für ein Minikajak. Allenfalls während der Woche zwischen Montag und Freitagmorgen kann man einen Liegeplatz ergattern. Mit viel Glück...

Wir kamen diesen Sommer einmal im August und fanden natürlich auch an der Westseite des Hafens, da wo die wenigen Gästeliegeplätze sind, keinen Platz. Vorübergehend machten wir an der vorspringenden Beton-Fährpier fest, um wenigstens Wasser aufnehmen zu können - dort gibt es einen Wasserkasten mit langem Schlauch. Und dann kam die große Überraschung: Vom Fährfahrkartenverkäufer, der vorne auf der Pier auf seinem Stuhl saß, erfuhren wir, dass der rasende Schnellkatamaran, der die Inseln des Dodekanes abfährt und hier anlegt, erst am nächsten Morgen gegen 9 Uhr von Kos her käme. "You can stay for the night!" grinste er und wir hatten den besten Liegeplatz des Hafens.


Rhodos ist wegen seiner Johanniterfestung, der gigantischen Stadtmauer, der Ritterstraße, den Bauwerken aus 400 Jahren türkischer Herrschaft und den vielen kleinen versteckten Gassen und griechischen Tavernen auf jeden Fall eine Törnnacht wert. Wenn man Glück hat wie wir und einen Liegeplatz gefunden hat. Weitere Infos: klick