Der Insider



Tipp für eine ungewöhnlichen Ankerstopp: Amazon Creek

Coldwaterbay

Am Südufer des Gökova Golf liegt diese Bucht im Nordosten des Bördübet Limani. Wie ein Flusslauf schlängelt sich von dort eine schmale, sehr flache Bucht in den Pinienwald hinein. Am Ende, von See aus nicht zu erahnen, liegt am Oberlauf eines Bachs ein nettes Feriencamp, in dem auch Segler willkommen sind. Der Besuch lohnt!

Wer mit türkischen Sportbootkarten unterwegs ist (und das sind die Besten...) findet die Bucht im Nordostzipfel des Bördübet Koyu, im Rod Heikell Revierführer ist die Bucht "Amazon Creek" benannt. Von außen wirkt sie zunächst gar nicht so einladend, da ziemlich offen nach Westen. Ein kleiner Strand mit wenigen Sonnenschirmen und Liegen an einer Sandbank am Nordufer lässt erahnen, dass hier irgendwo Landurlauber ihr Quartier haben müssen. Bebauung ist aber weit und breit nicht zu sehen. Am komfortabelsten liegt die Yacht am Südufer der schmaler werdenden Bucht mit Leine zum Land. Frei ankernd passen nur wenige Boote hinein. Ist nicht genug Platz, kann man auch westlich des Strandes ankern, doch dort kommt bei starkem Meltemi mehr Schwell an.

Landeinwärts liegt der kleine, familiäre Ferienpark "Camp Amazon", der unbedingt einen Besuch wert ist. Der Weg dorthin ist schon ein Happening für sich: Mit dem Dinghy vorsichtig den gewundenen Flusslauf gefolgt, findet die Crew sich plötzlich in dichtem Wald und grünen Uferwiesen wieder. Im Slalom geht es um ein paar im Flussbett liegende Äste, hier und da verstecken sich Schildkröten-Gruppen am Ufersaum – echtes Abenteuerfeeling, besonders für Crews mit Kindern! (Tipp: Die meisten Schildkröten tummelten sich an der kleinen Brücke direkt beim Ferienclub!)

Allerdings: Das Wasser ist sehr flach, auf den Propeller vom Außenborder achten, notfalls rudern! Die Anfahrt in den Fluss ist zu Beginn durch angemalte Holzpflöcke markiert.

Wer nicht mit dem Dinghy fahren möchte, kann auch den netten, gut sichtbaren Wanderpfad vom Badestrand direkt am Nordufer entlang spazieren gehen – nicht viel mehr als 15 Minuten sind dafür nötig. Für den Rückweg abends Taschenlampe nicht vergessen!



Am Ende des befahrbaren Teils liegt eine kleine Brücke an der eventuell schon ein paar Kajaks und Dinghis festgemacht haben. Der Club Amazon ist ein ungewöhnliches Urlaubsdomizil, da die Gäste in urigen, aus Holz gezimmerten Bauwagen wohnen. Am Eingang finden Segler das Restaurant des Clubs, in dem die meisten Club-Gäste in Vollpension speisen. Sie sitzen unter einer dicht mit Wein bewachsenen Pergola, die Kinder planschen am nahen Pool, Hühner stolzieren frei auf dem Gelände herum. Viele Türken machen hier Urlaub, aber auch Schweizer und Deutsche trafen wir bei unserem Besuch.

Yacht-Crews können die Bedienung im Restaurant ansprechen und sind willkommen, es gibt allerdings keine große Karte zum bestellen, sondern man schließt sich quasi dem Abendessen der Club-Gäste an. In der Regel gibt es eine Auswahl von einigen Gerichten, aus denen man wählen kann. Ein Teil ist vom Buffett, das mit umgerechnet etwa 15 Euro obendrein günstig ist. Wer mag, kann sich sogar vor dem Besuch telefonisch ankündigen: +90 252 436 91 11 / 436 91 59. Man muss sich etwas nach den Essenzeiten der übrigen Gäste richten.

Noch ein Tipp: Da wir die Bucht mit ziemlich leeren Vorräten erreichten und uns der Platz so gefiel, fragten wir einfach, ob es auch möglich sei, am nächsten Tag dort zu frühstücken. Ist es und wer Lust auf ein opulentes Frühstücks-Buffett mit frischen Pfannkuchen, Omelett, Schafskäse und vielem mehr Lust hat, ist hier genau richtig.

Einen guten ersten Eindruck vermittelt auch die Webseite des Ferienclubs: www.clubamazon.com.tr



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