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Liebenswertes Gemüseglück...



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Empfohlen Gümüslük - Fischrestaurants direkt am Wasser

An der Westküste der Bodrum Halbinsel gegenüber von Kalymnos liegt der kleine Fischerhafen "Gemüseglück" (Achtung: Verballhornung!).


Bodrumer Disko-Nächte ade. Zum Entwöhnen bietet sich Gümüslük an. Kleine antike Hafenbucht, früher Myndos, heute die beliebteste Fischrestaurant-direkt-am-Wasser-Idylle. Knalllila blühender Bougainville klettert die kleinen griechischen Hauswände hoch. In der Bucht ankern zig Yachten, die Tavernenwirte haben sich darauf geeinigt, diese nicht mit Musik zu beschallen. Die Stühle stehen im Sand, die Tische wackeln, wenn die Mezeplatten drauf platziert werden. Überall bruzzelt, dünstet, schmort Fisch als Ganzes oder in Scheiben. Es duftet nach Olivenöl und Thymian. Der beste Salat zum Fisch heißt hier Rocca und am besten schmeckt Yeni Raki zum mit Schafskäse gefüllten Kalamar.

Weil die Deutschen Gümüslük nicht aussprechen können, hat Can-Peter, Oftmitsegler und Sohn des Skippers der ONEWAY, den Ort in "Gemüseglück" umgetauft. Das hat mit dem kleinen antiken Hafen so wenig zu tun wie die Einwohner mit Fischfang. Der Fisch, der dekorativ vor den vielen Resturants am Abend ausgelegt wird, kommt zu 95% vom Fischmarkt aus dem 25 km entfernten Bodrum.

Der Ort, der einen begrenzten Stegplatz für Gulets und Yachten hat (rechte Seite gleich nach der Einfahrt), war in antiker Zeit unter dem Namen Myndos bekannt.

Auf einer Holztafel am Ufer der Hafenbucht kann man etwas über die Geschichte der kleinen Siedlung nachlesen. Demnach war der Platz schon in vorhistorischer Zeit bewohnt. Zu Kleopatras Zeit war der Wein aus Myndos berühmt-berüchtigt: er wurde mit Salzwasser "gebessert". Einige alte Hausfundamente können am Hügel und unter Wasser besichtigt werden. Der "Hafen", der nicht viel mehr ist als eine Bucht, schützt hervorragend gegen die sommerlichen Nordwinde der Ägäis, aber überhaupt nicht vor Süd oder Südostwind (Lodos), die im Frühjahr und Herbst schon manchen Ankerlieger in die Flucht geschlagen haben. Der Ankergrund ist tief und der Wind weht oft heftig. Man muss viel Kette stecken. Bei südlichen Winden sollte man die Bucht umgehend verlassen und zur nahen D-Marina in Turgutreis oder zu Port Bodrum Marina in Yalikavak ausweichen.

Gümüslük ist wegen seiner Ruhe (keine Musik), seiner zahlreichen Fischrestaurants und der erfrischenden Brise vom Meer berühmt. Der kleine antike Hafen gehört auf jeden Fall unter die Rubrik "Ankern mit natürlicher Klimanlage". Unser Restaurant ist "Fenerci", an der schmalen Stelle zwischen der Haseninsel in der Einfahrt und der Landzunge, von der aus man durch das flache Wasser zur Insel waten kann. Beim Einlaufen halte man sich dicht an der Haseninsel mit seinen alten Häuserresten, denn links versperrte die versunkene antike Mole den Weg. Ich ankere meist in der Mitte der Bucht zu ihrem Ende hin auf der Höhe des kleinen Betonstegs vor den Häusern. Achtung: kurz dahinter liegen antike Molensteine und es ist flach!


Achtung: Beim Ankern muss viel Kette gesteckt werden: der Grund ist tief. Gefährliche antike Unterwassermolensteine: a) in der Einfahrt (Tipp: näher an die Tavsanadasi halten), da die antike Mole von links etwa 1/3 in die Einfahrt hineinragt; b) nahe des kleinen Betonanlegers nordwestlich der Moschee in der Bucht ragt ein antiker Molenstein knapp unter Wasser nach Südwesten.

Gümüslük ist nach wie vor der schönste Ankerplatz in der Nähe des Marina-Dreiecks Yalikavak, Turgutreis, Bodrum. Der kleine Ort besteht fast nur aus Fischrestaurants. Die Atmosphäre ist traumhaft schön, vor allem am Abend, wenn die Yachten vor Anker liegen und gedämpftes Lachen von der Tischen aufs Meer hinausweht. Keine Musik! Erstaunlich wie das im Zeitalter des Diskoterrors durchgehalten wird!!! 5 Sterne für diese Bucht.


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