Der Insider




Empfohlen als Abstecher: Symi Hafen
8.1.2006

Achtung: Die Hafenpolizei ist 2006 umgezogen und residiert jetzt auf der Südseite der Hafenbucht in einem der ersten Häuser von See her, erkennbar an der griechischen Flagge (11.10.06)


... im Hochsommer ist oft nur schwer ein Platz zu finden!

Die griechische Insel Symi ist ein Kleinod unter den Inseln des Dodekanes. Jeder, der schon einmal in diesem zauberhaften Hafen eingelaufen ist, wird sich immer wieder gerne daran erinnern. Nur 4 Seemeilen trennen diese griechische Insel von der türkischen Küste. Weder die Türkei noch Griechenland können in dieser Ecke der Ägäis die Hoheitsgewässer in voller Breite für sich beanspruchen. Von Rhodos-Stadt ist Symi eine kleine Tagesetappe von 20 Seemeilen entfernt, die allerdings, wenn der Meltemi nachmittags durch die Rhodosstraße mit bis zu 7 Bft. fetzt, zu einer harten Aufkreuzerei werden kann.

Symi ist sowohl als Schwammtaucherinsel als auch als Insel der Werften bekannt gewesen. Hier wurde ein besonders widerstandsfähiger Schiffstyp gebaut, der schon in der Antike sehr geschätzt war und später sowohl von den Johannitern als auch von den Türken eingesetzt worden ist. Sie gehörten zu den schnellsten im Östlichen Mittelmeer. Auch am Trojanischen Krieg waren die Symianer beteiligt. Im Schiffskatalog der Ilias führte Homer sie mit drei Galeeren auf.

Die Geschichte der Insel Symi geht viele Jahrtausende zurück. Auf Symi sollen die drei Grazien geboren worden sein. Der Name kommt von der Nymphe Syme, der Frau des Poseidon. In der Blütezeit hatte Symi um die 20.000 Einwohner (heute nur noch ca. 2.800). Im Laufe der langen Geschichte wurde die Insel von den unterschiedlichsten Besatzern regiert, von den Kreuzrittern wie von den Osmanen. Während  der osmanischen Besetzung, durften die Symianer eifrig ihren Handel treiben. Die Schiffe, die erfahrenen Seemänner, das Brot welches hier gebacken wurde, der Fischfang und die Schwämme waren für die Türken bei der Belagerung von Rhodos sehr wichtig. Das brachte den Einwohnern der Insel Privilegien, die ihnen halfen, die schweren Zeit besser zu überstehen.

1912 eroberten die Italiener die Insel und blieben bis 1948. Mit den Dampfschiffen ging die Blütezeit Symis wie auch die Kastellorizons zu Ende. Das Leben auf der kleinen Insel begann zu verarmen, viele Symianer gingen nach Rhodos, aufs griechische Festland, nach Amerika oder Australien. Heute leben die, die geblieben sind oder zurück kamen, vom Tourismus. Symis Architektur ist nicht typisch griechisch. Geprägt durch italienische Vorbilder, sind die Häuser in malerischen Pastellfarben angestrichen und geben dem Ort sein besonders im Abendlicht, wunderbar strahlendes und leuchtendes Aussehen.


Reizvoller Kontrast: Yachten aller Länder
Insel der Schwammtaucher
Steil ist der Aufstieg in die Oberstadt

Am Abend ist die Pier voll belegt


Die kahle Gebirgslandschaft wird durch tief eingesenkte Täler durchbrochen, die in den Buchten im Meer enden. Durch die Kahlheit kann sich nur wenig Wasser halten, die Landwirtschaft ist nur auf wenige Täler, in denen sich die vom Berg herunter gewaschene Erde gesammelt hat, möglich. Die größte Fläche findet sich in der Pedi-Bucht. Der höchste Berg ist 616 m hoch (Oros Vigla). Auffallend sind die über die Insel verstreuten zahlreichen kleinen, weißen Kapellen und Klöster.

Die Gewässer um Symi sind tief und bieten viele, von Untiefen freie Ankerplätze zum Baden und Schnorcheln mit klarem Wasser; aber nur wenige sind auch als Liegeplätze für die Nacht sicher genug. Die Durchfahrt zwischen Symi und der im Süden gelegenen Insel Seskli ist tief. Das Weiterkommen nach Westen ist bei Meltemi oft wegen starkem Seegang beschwerlich. Bei der Durchfahrt zwischen Symi und der nördlich vorgelagerten Insel Nimos ist äußerste Vorsicht geboten: die Tiefe beträgt maximal 4,40 Meter.

Der Hafen von Symi liegt auf der Ostseite im innersten Teil des Ormos Symis. Die Ansteuerung ist bei Tag und Nacht einfach, da überall tiefes Wasser vorhanden ist. Bei Tag ist das Städtchen an den ockerfarbenen, italienisch anmutenden Häusern zu erkennen, nachts weisen Leuchtfeuer und die Lichter an Land den Kurs. Der Wind kann oft sehr stark und böig sein, doch ist die Bucht bei West-Wetterlage frei von Seegang. Panorama: klick


Aufstieg zur Taverne

Blick auf die Pedi-Bucht

Tavernen gibt es mehr als genug


Typisch Symi


Yachten legen sowohl an der Nordpier als auch an der Südpier an. Ein Nachteil sind die großen Wassertiefen von 12 bis 20 m im Ankerbereich. Man sollte also nicht mit Kette sparen. Michaelis oder Lefteris, zwei Originale, winken meist energisch und weisen die Liegeplätze zu; sie nehmen die Leinen an und sorgen dafür, dass der Fähranleger frei bleibt. Kreuzfahrer und Fähren legen links vom Uhrturm an, Ausflugsboote am West- und auch am Südkai.

Symi ist Port of Entry. Die Passpolizei befindet sich in dem Gebäude vorne beim Uhrturm, die Hafenpolizei ist ans Südufer umgezogen (man marschiert um den ganzen Hafen rum, es ist eines der großen Häuser mit griech. Flagge). Kontrolle der Papiere. War es früher möglich Symi von der Türkei für eine kurze Stippvisite anzulaufen ohne offiziell einklariert zu haben, so ist dies heute keinesfalls zu empfehlen: die Strafen sollen hoch sein. Besser ist man geht mit den Schiffspapieren (Crewlist, Pässe, Schiffsdokument und Versicherungsschein, sowie bei Charterern aus der Türkei mit dem Chartervertrag) zu Hafen- und Passpolizei und klariert ordnungsgemäß ein. Die Beamten sind freundlich. Ein Agent ist nicht erforderlich, man kann alles selbst erledigen. Liegegebühren werden erhoben.

In der hinter dem Uhrturm nördlich gelegenen Bucht Ormos Charani liegen zahlreiche festvermurte, zum Teil recht alte Schiffe. Der Grund steigt aus großer Tiefe plötzlich auf 3 bis 4 Meter an. Dort gibt es auch einen Werftbetrieb für Kaiken.

Versorgung ist auf Symi möglich. Bäckereien und Supermärkte rund um den Hafen. Ebenso zahlreiche Tavernen, die alle mehr oder wenig Gleiches bieten. Wenn die Touristenschiffe aus Rhodos morgens gegen 10:30 Uhr einlaufen, sollte man den Hafen verlassen. Sind die Schiffe am Nachmittag fort, holen die Ramschläden die T-shirts und Mitbringsel wieder nach innen und der Ort fällt in eine angenehme Beschaulichkeit zurück. Wem es im Stadthafen zu turbulent ist, der ankert in der südlich gelegenen Pedibucht und wandert zu einem Besuch über den Bergrücken in die Stadt. Am Südwestende der Insel lohnt die sicherste Bucht der Insel, Panormitis mit ihrem Kloster, einen Zwischenstopp auf dem Kurs nach Westen.

In der Nachbarbucht Pedi wird intensiv an einer Mole gebaut. Ob daraus mehr als nur ein Anleger für Fischer und einheimische Boote wird ist noch unklar.

Skippers Lieblings-Buchten