Der Insider
Die Situation in Griechenland für uns Segler
von Barbara Mohn und Wolfgang Horn von der ANAHITA II
28.06.2012


Wir segeln seit über 30 Jahren in Griechenland mit unserer Segelyacht ANAHITA II. In diesem Jahr sind wir ab Mitte Mai im Dodekanes, in den Kykladen und jetzt Richtung Sporaden unterwegs.

Wir kennen natürlich die vielen negativen Schlagzeilen in den deutschen Medien über Griechenland. Viele unserer Freunde haben uns gefragt, ob man in Griechenland überhaupt noch Urlaub machen kann, wie verhalten sich die Griechen uns Deutschen gegenüber?

Wir können nur sagen, es hat sich wirklich nichts geändert! In den Küstenregionen und auf den Inseln nimmt das Leben seinen gewohnten, beschaulichen Lauf! Die Griechen empfangen uns nach wie vor als ihre gern gesehenen Gäste.

Als wir Mitte Mai in die Kykladen gestartet sind, waren die Gassen und Tavernen weniger besucht als sonst. Die Souvenirläden waren gut gefüllt aber es fehlten die Kunden. Die Preise in den Tavernen haben, wenn überhaupt, nur gering angezogen. Lediglich die früher bei uns so beliebte Piratenbar auf der Insel Paros nahm für einen Cocktail, egal welcher Art, 8 Euro. Dafür waren und blieben wir auch die einzigen Gäste.

Das Verhalten der Hafenpolizei ist wie bisher, ab und zu wird man zur Kasse gebeten. Wie immer viele Stempel, viel Bürokratie, viel Rechnerei für relativ geringe Liegegebühren. Siehe auch: klick

Zum Thema Streiks: Gestreikt wird in Griechenland alle Nase lang. Mal ist es die Müllabfuhr, mal sind es die Taxifahrer, die Banken, der öffentliche Dienst, die Busse, die Fähren und auch schon mal die Bäcker. Das ist normal und früher hat das niemand interessiert. Seit der Krise wird darüber in den Medien berichtet, im Grunde ist alles wie eh und je. Also völlig normal und auf den Insel streikt kein Mensch.

In der Zwischenzeit sind mehr Touristen und Segler unterwegs aber trotzdem noch etwas verhaltener als in den vergangenen Jahren.

Fazit: Es gibt wirklich keinen Grund, nicht nach Griechenland zu fahren! Die Griechen wissen sehr wohl, wer sie in diese missliche, finanzielle Lage gebracht hat, auf jeden Fall nicht wir Ausländer!