Der Insider

Von Göcek nach Antalya
aktualisiert September 2011

Vorweg: Die Golfe von Fethiye und Kekova sind Traumreviere, die jedoch leider in der Hauptreisezeit sehr überlaufen sind. Gulets und vollbepackte Ausflugsboote beherrschen das Revier. In der Tersane-Bucht im Insellabyrinth von Kekova ankerten Ende August 14 Ausflugsboote und Gulets vor der Bucht (weil es innen keinen Platz mehr gab). Die Gäste dieser Boote mussten, um die byzantinische Kirchenruine zu erkunden, in die Bucht hineinschwimmen. Dabei wurden sie von einem wild manövrierendem Kapitano per Autohupe rücksichtslos in die Felsen getrieben.

Wer unbedingt in den Monaten Juli und August segeln will, sollte diesen Revierabschnitt meiden oder einen großen Bogen um die ach so beliebten Buchten machen. Weiter nördlich ab Marmaris, hinauf nach Bodrum und weiter bis nach Çesme, ist weit weniger los. Tipp: Im April, Mai, Juni und im September, Oktober ist es im Golf von Fethiye und im Kekova-Archipel traumhaft schön. Da hat man auch noch Buchten für sich alleine. Zur Zeit der türkischen Schulferien (Mitte Juni bis Mitte September) besser ein anderes Revier erkunden.

Ankerbuchten generell
Es gibt noch Buchten, die nicht überlaufen und landschaftlich einmalig sind, aber nur in der Vor- und Nachsaison. Zum Beispiel die Buchten von Cuvus und von Cineviz, und das Revier von Kekova. Natürlich muss man sie im Hochsommer mit anderen teilen, aber der Satz "es gibt einfach keine ruhigen Plätze mehr, zu welcher Tageszeit sie auch angelaufen werden, Gulets liegen bereits da...", gilt nur für Juli und August. Die Zahl der Gulets hat sich in den letzten Jahren vervielfacht, das stimmt. Aber sie konzentrieren sich auf die vordergründig attraktiven Plätze, die in den Routen der "Blauen Reise" ausgeschrieben sind. Nebenbuchten sind oft unberührt, man muss sie nur finden. An der ca 8.000 km langen türkischen Mittelmeerküste gibt es 7.000 Yachtliegeplätze (inkl. Plätze für Gulets). An der im Verhältnis dazu nur etwa 1/10 langen französischen MM-Küste gibt es bestimmt den 10-fachen Anteil von Yachtliegeplätzen (die Zahl wäre zu verifizieren). Das türkische Revier ist aufgrund seiner einzigartigen Buchten und seiner sauberen Gewässer (keine Industrie etc.) eines der natürlichsten und windreichsten für Segler. Wer Ruhe sucht und ungestört in den Buchten vor Anker liegen will, komme im Frühjahr und Herbst oder segle im Hochsommer ab Marmaris-Bodrum nordwärts.

Göcek
Hier gibt es vier Anlegemöglichkeiten:
Der Gemeindeanleger, allgemein als Marina Göcek bezeichnet, ist der Sommer-Anleger direkt am Ort, von der Gemeinde verwaltet, die sich bemüht alles ordentlich zu machen, aber nicht so viel investieren kann wie eine Privatorganisation (vergleiche Netsel-Marina in Marmaris oder Club-Marina gegenüber). Der Platz ist unter allen vie Möglichkeiten hier der preiswerteste; deshalb stark frequentiert, vor allem von Charterbasen. Dass die sanitären Einrichtungen nicht immer den "Anforderungen für einen derart marina-ähnlich ausgebauten Hafen entsprechen" (wie ein kritischer Segler kommentierte), ist wohl nicht nur typisch für hier, sondern auch für Häfen an anderen Küsten. Im übrigen ist die Anlage gepflegt und wegen der kurzen Wege zu Läden und Ausrüstern einer der angenehmsten an der Küste. Wasser und Strom am Liegeplatz; Diesel am Ausleger. Man kann auch vor der gesamten Hafenfront auf gut haltendem Sand frei ankern. Panorama:
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Angenehm und etwas ruhiger ist die Skopea-Marina. Hier sind die Toiletten und Duschen weitaus ansprechender. Natürlich, die Marina wird ja auch privat geleitet. Sie ist aber nur als Sommerplatz geeignet, da im Winter gegen SE ungeschützt. Mehr: klick

Die dritte Alternative ist die exklusive Club Marina im westlichen Einschnitt. Dieser Anleger ist als Jahresliegeplatz gut geeignet, wenn auch noch deutlich teuerer als Skopea. Zwischen Skopea-Marina und der Club-Marina (mit türkischem Bad!) pendelt ein restauriertes altes Flussschiffchen. Mehr: klick

Ebenfalls exklusiv ist der vierte Platz, die D-Göcek Marina, die von Camper & Nicholson entwickelte, inzwischen von der Dogus-Gruppe übernommene Marina bietet 410 Yachten einen sicheren Liegeplatz rechts neben dem Ort (von See aus kommend) vor grüner Bergkulisse. Hier weht immer ein erfrischender Wind, der das Liegen angenehm macht. Die Marina ist eine interessante Alternative zu Marmaris sein, vor allem für den Golf von Fethiye bevorzugende Segler. Die Nähe zum Flughafen Dalaman (25 Minuten) garantiert dieser neuen Investition in Zukunft eine gute Belegung. Mehr: klick

Karl May Bucht Meine Lieblingsbucht im Golf von Fethiye steht in keinem Buchten-Handbuch. Sie liegt gleich wenn man reinkommt, zweite Bucht links. Mehr verrate ich nicht. Ich zeige hier nur ein Foto, das ich im letzten Sommer aufgenommen habe. Im Salon der INSIDER hängt ein Bild, das von Pandarea-Mitsegler Oliver Kreuser im August 1979 (damals 8 Jahre alt) ebenfalls in dieser Bucht gemalt wurde. Von damals zu heute gibt es keine Änderung. Panorama: klick

Im Juli und August ist die Bucht leider manchmal tagsüber von Ausflugsbooten und auch Gulets belegt. Im September lagen wir mit einem einzigen anderen Schiff alleine hier. Die Felsen sind steil und schroff; deshalb haben wir ihr den Namen Karl-May-Bucht gegeben. Abends erscheint Winnnetou oben auf den Felsen und späht in den Sonnenuntergang...

In Fethiye
bietet die ECE Marina seit nunmehr 10 Jahren ihren umfassenden Service an. Die Anlage (an der Stelle, wo früher die Gemeinde-Marina war) bietet mit 6 Schwimmstegen, einem alles umfassenden Wellenbrecher und 465 Muringplätzen genügend Platz. Das Projekt wurde realisiert von der Ecetas A.S. Holding in Ankara. Zwei Jahre hat man sich mit der besonders schwierigen Stegkonstruktion beschäftigt, denn die Schwimmstege mussten auf einer Wassertiefe von 20 Metern verankert werden. Travellift und Landliegeplätze sind im Bau. Man kann auch westlich des Kais frei auf gut haltendem Grund ankern. Ein vor allem von Fahrtenyachten aus aller Herren Länder bevorzugter Platz. Mehr:
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Eine halbe Seemeile im westlichsten Teil der Bucht findet man die kleine Yes Marina, die an ihrer T-förmigen Steganlage für 30 Boote Liegeplatz hat. An der Stirnseite benutzt man Muringleinen, an den Seiten den Anker. Charterflotten haben hier ihre Basis. Es ist keine staatlich autorisierte Marina mit Zollobhut. Wer über Winter bleiben will, muss an Bord wohnen. Die Liegegebühren über längere Zeit und außerhalb der Saison sind niedriger als in der ECE Marina.

Letoonia Marina nennt sich die Pieranlage in der Bucht 3 kbl südlich des befeuerten Kaps Paçariz Burnu. Sie gehört zum Clubhotel Letoonia, dessen Ferienhäuser, Sportanlagen und Restaurants über die ganze bewaldete Halbinsel verteilt sind.

An der Pier ist Platz für ein Dutzend Boote, die den Anker auf 5 m ausbringen. Liegegebühren. Inwieweit die Einrichtungen des Hotels auch für die Yachtcrews zugänglich sind, erfährt man von den Wachmännern. Wasser, Strom und Duschen sind jedenfalls vorhanden, Restaurants und Minimarkt nur während der Saison geöffnet. Ein Zubringerboot verkehrt nach Fethiye.

Im Ort Fethiye gibt es viele größere und kleinere Läden für den Tagesbedarf. Der Supermarkt in der ECE Marina oder die Geschäfte gleich gegenüber an der Straße sind für größere Einkäufe am besten geeignet. Besuchenswert ist auch der tägliche Markt (etwa 10 Minuten von der Marina). Achtung beim Restaurantbesuch: Man wird schon mal über's Ohr gehauen (natürlich nicht überall). Unbedingt v o r h e r die Fisch-Preise erfragen bzw. aushandeln.

Nervenkitzel für Überflieger
Beides hat mit Flug vom Baba DagWind zu tun: Segeln und Gleitschirmfliegen. Auf einem Segeltörn an der türkischen Küste legt mancher Skipper in Fethiye an. Dort besteigt er mit seinen Gästen einen pinkfarbenen Landrover der Flugschule "Sport Flying & Tourism" und fährt mit Murat Önes und seinem Pilotenteam auf den knapp 2.000 m hohen Babadag.

Dort oben herrschen ideale Bedingungen für den Ikarussport Paragliding. Auf weichen Teppichen werden die bunten Tandem-Schirme ausgelegt. Im Abstand von 10 Minuten gleiten die Crews im Aufwind der Thermik jeweils mit einem der Piloten den Hang hinunter. 30 bis 40 Minuten später landet das Gleitschirm-Team auf dem Strand der Lagune von Ölüdeniz. Wer sich interessiert: hinsegeln, festmachen und fliegen. Bilder vom Fliegen über Ölüdeniz: klick

Wo die Ruinen locken Panorama: klick
Beliebtestes Ziel vor Fethiye ist das Revier rund um die Insel Gemiler (Nikolaus-Insel) bei Ölüdeniz:
klick. Hier hat man vier Ankerplätze zur Wahl: 1. Hinter dem Ruinen-Inselchen Karacaören. 2. Bei "Robinson" (kleine runde Bucht gleich westlich von den rostroten Klippen, 500 m nordwestlich des Westkaps von Gemiler Adasi). 3. Im Kanal zwischen Gemiler und dem Festland. Und 4. im Bestas Limani, einer Nische in der tief nach Norden einschneidenden Bucht nordöstlich der Gemiler Insel. An hochsommerlichen August-Tagen ist im Kanal von Gemiler Adasi (Ankerplatz 3) oft kein freier Anlegeplatz zu finden. Burschen aus den Restaurants der Robinson-Bucht bieten Leinenhilfe an. Wer das Bedürfnis hat zu wandern, kann von Bestas Limani (Platz 4 = Cold Waterbay), eine Bergtour zum verlassenen Griechendorf Kayaköy machen (eine knappe Stunde).


Ölü Deniz Vorsicht Die im Kanal zwischen Gemiler-Insel und Festland hin und her flitzenden Motorboote sind gefährlich. Sie kommen als Leinenhelfer, "Bananen"-Schlepper oder als "fliegende" Händler (Gemüse, Obst, Brot und sogar Gözleme = türkisches Fladengebäck mit Käsefüllung, frisch auf auf offener Flamme von der Frau des Steuermanns gebacken). Bei ihrem Versuch schneller zu sein als die Konkurrenz, drehen sie voll auf, machen einen ohrenschmerzenden Lärm und gefährden jeden, der im Wasser schwimmt. Hier wurden schon Schwimmer verletzt, die zwischen den ankernden Gulets und Yachten im Wasser waren. Leider hat dieses Rowdytum keinerlei Konsequenzen.

Ölüdeniz gesperrt!
Eine Anzeige der türkischen Tourismuswerbung vermittelt den Eindruck, als sei der Innenteil der berühmten Bucht von Ölüdeniz für Yachten offen. Auf dem Werbemotiv steuert eine Ketsch um die Strandecke in die Bucht hinein. Dieser Eindruck ist falsch: die Bucht ist nach wie vor gesperrt! Für einen kurzen Aufenthalt ankert man im Abstand von 50 m vor dem Strand außerhalb der Bojenmarkierung (wenn der Tagesschwell nicht zu heftig ist) oder an der Felswand vor der Einfahrt links, und sichert sich mit einer langen Leine zu dieser. Panorama: klick

Grund für das Ankerverbot: die Überdüngung des Wassers durch Fäkalien; es findet zu wenig Austausch mit Frischwasser statt. Das Verbot ist einsehbar. Es muß damit gerechnet werden, daß früher oder später weitere Buchten, die kein Frischwasser durch Strömung zugeführt bekommen, für Yachten geschlossen werden.

Attraktion von Ölüdeniz: Vormittags, wenn der Wind noch nicht so heftig weht und die Thermik stimmt, kann man die bunten Gleitschirm-Flieger vom Babadag herunter schweben und am Strand landen sehen (siehe weiter oben).

Kein Schutz bis Kalkan
Auf dem 28 Seemeilen-Kurs von Ölüdeniz nach Kalkan finden Yachten an der Küste so gut wie keinen Schutz. Sieben Kaps sind abzuzählen; das markanteste ist das "schlechte Kap" (Kötüburun). Nach dem letzten Kap mündet der Esen çay ins Meer. Dann leuchtet der Sandstrand von Patara mit seinen Dünen und dem verschütteten antiken Theater herüber. Kurz danach steuert man in die Bucht von Kalkan ein. Wer von Kalkan nach NW in Richtung Gemiler bzw. Fethiye segelt, sollte früh aufbrechen und das erste Stück gegenan motoren, um schon ein Stück Strecke geschafft zu haben, wenn der manchmal heftige Meltemi einsetzt. Merke: 28 sm = doppelter Weg = dreifache Zeit!

Kalkan Hafen
Die Bucht von Kalkan ist frei von Untiefen. Hatte man unterwegs mit Gegenwind zu kämpfen und wurde von der Dunkelheit überrascht, kann man den Hafen auch nachts anlaufen. Es gibt Wasser und Strom, und Diesel ab 17 Uhr vom Tankwagen. Duschen und Waschhaus an der Wurzel der Mole (gegen Bezahlung). Liegegebühren durch die Gemeinde. Lebensmittel gibt es am Hafen und im Ort. Am Vormittag kann man Obst und Gemüse an Marktständen in der Hauptstraße kaufen. Restaurants am Hafen und etwas versteckt im Ort bieten eine große Auswahl an Spezialitäten. Panorama:
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Trotz der vielen Neubauten ist der Charme des Ortes erhalten geblieben. Xanthos, Letoon und Patara. Will man nicht im vollen Hafen übernachten, liegt man im nordwestlichen Teil der westlich gelegenen Yesilköy-Bucht gut geschützt (Leine zum Ufer). Wir haben dort bei 7 bis 8 Beaufort sicher gelegen und sind am nächsten Morgen zum Frühstück und Einkauf zum Hafen motort.

Gefährliche Untiefe zwischen Kalkan und Kas
Etwa 2,3 sm ostsüdöstlich der kleinen Insel Heybeli liegt eine gefährlich Untiefe 2.4 m unter Wasser, die je nach Sonnenstand und Seegang (Meltemi faucht hier mit bis zu 8 Beaufort!) nicht oder nur sehr schwer auszumachen ist. Die Tonne auf der Untiefe ist manchmal abgetrieben!! Wir haben sie von Kalkan kommend bei 7 Beaufort nicht ausmachen können. Also äußerste Vorsicht beim Kreuzen zwischen Kalkan und Kas. Man steuert am besten auf Breite der kleinen Insel Öksüz mit östlichem Kurs auf die Insel Gürmenli zu, um von der Gefahrenstelle frei zu halten. Oder dicht unter der Küste auf die Halbinsel Çukurbag westlich von Kas zu, bzw. umgekehrt.

Kas
ist ein uriges Städtchen, touristisch zwar, aber doch noch mit typischen orientalischen Ecken und Kanten. Ein Rakiabend mit türkischen Auberginen-Vorspeisen in einem der zahlreichen Restaurants ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber für eine schöne Erinnerung doch zu empfehlen. Wer es "türkischer" will, schlendert direkt an der Küste aus dem Ort hinaus, folgt dem langsam steigenden Weg und findet direkt oberhalb der umbrandeten Küstenfelsen einige kleine Lokantas, in denen frische Gözleme zubereitet wird. Gözleme ist eine aus dünnem zusammengeklappten Fladenteig gebackenes, mit Käse und Petersilie gefülltes köstliches Etwas. Dazu tinkt man Ayran (Yoghurtmilch) oder Tee. Bier und andere Alkoholikas werden in Gözleme-Restaurants nicht ausgeschenkt.

Kas ist Port of Entry und hat seit Mai 2011die zu Setur Gruppe gehörende

Kas Marina
Die Marina liegt im Scheitel der tief von West nach Ost ins Land einschneidenden Bucht Bucak Denizi unmittelbar beim kleinen Hafenstädtchen Kas. Wer bisher nur schwer einen Platz in dem mit Gulets und Fischerbooten vollgestopften engen alten Hafen fand, kann aufatmen: in Kas gibt es noch genügend freien Platz an modernen Schwimmstegen in einer perfekten Marina. Panorama: klick

Die kleine von grünen Hügeln und den hohen Bergen des Taurus-Gebirges umgebene Stadt Kas liegt an der lykischen Küste gegenüber der griechischen Insel Kastellorizon zwischen Fethiye und Antalya und ist gleich weit von den internationalen Flughäfen Antalya und Dalaman entfernt. Panorama: klick

Die Marina bietet an sieben Schwimmstegen Muring-Liegeplätze für 450 Yachten jeder Größe einschließlich Mega-Yachten. Wasser, Elektrizität (220/380 Volt-50 Hz-16-32-63-125 Amp), Abpumpsystem und Internet-Zugang sind an jedem Liegeplatz verfügbar. 150 Yachten können mit dem 100 Tonnen-Travellift an Land gestellt und dort überholt werden. Alle Einrichtungen, die von einer moderen Marina erwartet werden, sind vorhanden.

Mail: tuncay@seturmarinas.com Web: www.kasmarina.com.tr/en sowie über den Gemeindehafen von Kas klick

Im alten Hafen gibt es Wasser und Elektrik auf der Ost-Pier. Ein Obmann der Gemeinde kassiert die Liegegebühren. Die Behörden zum Ein- oder Ausklarieren liegen etwas verstreut, doch nicht allzu weit voneinander entfernt. (Um das Hafenamt zu finden, frage man bei der "Garanti Bankasi" nach "Liman Baskanligi"). Der Ort hat sich im Laufe der Jahre verändert und ist noch lebendiger geworden. Leider wurde die Restaurant-Gasse (auch "Fressgasse" genannt), wo eine Lokanta neben der anderen war und man überall in die Töpfe gucken konnte, für aufgedonnerte Goldläden geopfert, die ihre überall gleichen Schmuckstücke anbieten. Schade. Ein weiterer Nachteil, der die Begeisterung für den Ort dämpft, ist die hämmernde Diskomusik bis zum frühen Morgen direkt neben dem Anleger für Yachten. Die Gemeinde sollte hier entschieden eingreifen. Panorama: klick

Wer Ruhe und Stille sucht und trotzdem Kas besuchen will, liegt tagsüber ein paar Stunden im Hafen (Einlaufen nach 10 Uhr, wenn die Gulets weg sind, Auslaufen vor 17 Uhr, bevor sie zurück kommen!) und verholt sein Boot für die Nacht in die nur eine Meile südlich gelegene Bayindir Bucht. Im südlichen Teil hinter dem Haus auf der Klippe ist es am ruhigsten und sehr idyllisch.

Europa ganz nah: Kastellorizon
Zwischen den Häfen Kas (Türkei) und Megisti auf der Insel Kastellorizon (Griechenland) sind es gerade mal 3,8 sm. Nachdem die griechische Regierung im Herbst 2003 die hohen Einreisegebühren gestrichen hat, dürfte dem nichts mehr im Wege stehen. Die Yacht muss ein gültiges "Private Pleasure Maritime Traffic Document" vorweisen (nur in griech. Port of Entrys zu bekommen), in dem jeder Hafenbesuch eingetragen wird; für dieses Papier sind Gebühren zu entrichten. Es lohnt sich dem zauberhaften Tavernen-Hafen von Katellorizon einen Besuch abzustatten. Der Hafen wird überragt vom "Castello Rosso", das der Insel den Namen gab. Beim Einlaufen unbedingt die griechische Gastlandflagge setzen! Anlegen wie überall im Östlichen Mittelmeer mit Buganker und Heckleinen. Mehr:
Kastellorizon

Da Wasser auf der kahlen Insel knapp ist (es wird mit dem Wasserschiff von Rhodos herbeigeschafft), sollte man nicht mit leeren Tanks einlaufen. Tavernen rund um den Hafen. In der kleinen Markthalle gibt es Tomaten und Gurken. Die Marktstände in Kas sind weitaus üppiger. Einen schönen Ankerplatz finden Yachten auch östlich des Hafens in der Bucht Mandraki zwischen den vorgelagerten kleinen Inseln unterhalb der weißen Friedhofskirche. Panorama: klick

Kekova
Viel Schutz, kein Schmutz! Überall an der Küste gibt es Plätze, die so gut geschützt sind, dass man dort liegen kann wie in Abrahams Schoß. Nachteil: die meist rundum von Land eingeschlossenen Buchten werden von der vorbeiziehenden Frischwasser-Strömung des Meeres nicht erreicht. Folge: Brackwasser. Beispiele: Iassos im Golf von Güllük, English Liman im Golf von Gökova, Bencik im Hisarönü Golf, Ölüdeniz bei Fethiye usw. Die innere Bucht von Üçagiz im Labyrinth von Kekova gehört ebenfalls dazu.

Mancher mag das trübe Wasser der Bucht und die darin herumschwimmenden Brackwasser- und Schwebeteilchen für Fäkalien halten, man sieht immer das, was man sehen will. Im Grunde müssten alle diese absolut sicheren Plätze aus Umweltgründen geschlossen werden (wie mit Ölüdeniz bereits vor Jahren geschehen), da Yachten nicht zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen. Es wurden auch schon deutsche Chartercrews beobachtet, die ihren Fäkalientank in geschlossene Buchten gepumpt haben, weil man's auf See vergessen hatte.

Üçagiz
mit Hasan, dem selbsternannten bestem Koch vom Mittelmeer. Auf der Festlandsseite führt eine schmale, aber tiefe Einfahrt in die völlig geschlossene Bucht, in der die Gemeinde eine neue Steganlage errichtet hat. Strom und Wasser an Zapfsäulen; Liegegebühren. Mehr:
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Schwimmender Sarkophag
Die Attraktion von Kale (seldschukische Festung) im Kekova-Archipel sind die lykischen Sarkophage und Felsgräber. Der "schwimmende Sarkophag" bei den Bootsanlegern ist eine durch Landabsenkung entstandene Kuriosität. Mehr:
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Vor Jahren war Kale ein uriger und unberührter Platz, heute ist er von Touristen überschwemmt, die mit Ausflugsbooten das Kekova-Revier überfluten. So reizvoll das Revier ist: hier sollte man, wenn es die Urlaubsplanung erlaubt, nur von April bis Juni oder ab September kreuzen. Weitere Panoramen siehe: klick

Finike Setur Marina
Die Marina ist die preiswerteste von allen Setur-Marinas. Ende der 90er Jahre hat die Setur-Gruppe den Gemeindehafen von Finike übernommen, und daraus eine Marina gemacht. Die Setur-Gruppe, die seit Jahren die Marinas in Istanbul (Kalamis-Fenerbahçe), Ayvalik, Çesme, Kusadasi, Marmaris und Kas betreibt, hat 350 Liegeplätze bis 50 m Länge, 150 Landplätze. 80 t Travellift. Tankstelle (bei der Hafeneinfahrt), Werkstätten, Bootszubehör. 40 Duschen/WC's, Mini-Supermarkt, Café, Supermarkt, 24h Wachdienst, Wäscherei, Post, Telefon-, Fax- und Internet-Service, Hubschrauberlandeplatz, Küstenwache, Parkplatz. Die Marina hilft bei Behördengängen (Hafenmeister, Zoll, Passpolizei). Port of Entry (alle Behörden in der Marina). Die Marina liegt gut geschützt in der westlichen Ecke des Golfes von Finike am Rande der Stadt, 10 Gehminuten ins Zentrum und ist der ideale Ausgangsort für Ausflüge zu den antiken Stätten von Myra/Demre (lykische Felsgräbern, antikes Theater, Kirche des Hl. Nikolaus) sowie nach Kale/Kekova.

Ein versteckter Piratenschlupfwinkel liegt ein paar Meilen östlich der Marina hinter einer Felswand, siehe Panorama. Hier gibt es bei ruhigem Wetter gerade mal Platz für eine Yacht, mit Leinen zu den Felsen.

Um die Ecke des südöstlichsten Kaps der Türkei beginnt der Golf von Antalya, der im Westen durch die Gebirgsketten des lykischen Taurus begrenzt wird. Die Küste ist teilweise abweisend schroff mit hoch aufragenden Felsen, teils wechseln flache Sandstrände mit niedrigem Buschwerk und Kiefern. Çavuz, Sazak und Cineviz sind drei brauchbare Ankerplätze bei ruhigem Wetter. Von den beiden ehemaligen Häfen des antiken Phaselis, die nördlich und südlich der damals bewohnten Halbinsel einbuchten, ist nur der südliche Ankerplatz als Tagesplatz zu empfehlen.

Turkiz Kemer-Marina
Die frühere Park Marina Kemer liegt gut geschützt hinter dem Kap "Kleine Nase" (Küçükburun). Man muss bei der Ansteuerung auf das gefährliche Klippenfeld achten, das 0.5 sm nördlich des Wellenbrechers liegt.

Die Anlage bietet allen Komfort, ist aber nach der Übernahme durch die Turkiz Holding etwas in Verruf geraten. Es stehen 200 Liegeplätze an Murings mit Wasser-, Strom-, Telefon- und TV-Anschluss zur Verfügung. Wassertiefen in der Marina zwischen 2 und 5 m. Travellift (60 Tonnen) und 120 Landstellplätze für den Winter. Der frühere Chef Hasan Kacmaz hatte die Marina zu einem der attraktivsten Überwinterungs-Plätze an der Küste gemacht - leider ist er jetzt nicht mehr da. Er hat sich als "Erfinder" und Organisator der EMYR (Eastern Mediterranean Yacht Rally) einen Namen weit über die Grenzen des Revieres hinaus gemacht hat. Die internationale Ralley (mehr) führt jedes Jahr im Frühjahr von Istanbul über Zypern nach Syrien, Libanon, Israel bis Ägypten. Panorama: klick

In der Marina wird der Platz vom Personal zugewiesen, UKW-Kanal 73 (16). Die Marina ist als Port of Entry ein eingezäuntes, rund um die Uhr bewachtes Zollgebiet mit den notwendigen Behörden zum Ein- oder Ausklarieren beziehungsweise für die Dauerliegeformalitäten. Die Marina übernimmt kostenlos die Behördenabwicklung bei Änderungen oder Neuausstellung des Transitlogs.

Der Ort Kemer ist ein Kemer ist ein besonders krasses Beispiel für die Veränderung von Küstenorten durch den Bauboom. In wenigen Jahren wurde hier eine moderne Stadt für den Tourismus aus dem Bodrn gestampft. Andererseits ist Kemer ein guter Ausgangspunkt für Erkundungsfahrten in den Lykischen Taurus, wo im Winter Firnschnee, Skipisten und Lifte locken. Im Ort und in der Marina gibt es alle Versorgungsmöglichkeiten. Entfernung zum Flughafen Antalya etwa eine Stunde.

Versorgung: Restaurants, Cafeteria, Supermarkt, Duschen, WC (Benutzung der Bordtoilette verboten), Geldwechsel, Telefon, Poststelle, Seekarten, Wetterbericht, Telefon-, Fax- und Internet-Service. Schiffshändler, Yachtclub. Wasser am Kai, Tankstelle siehe Plan. Waschhaus, Eis. Geschäfte, Parkplatz, 24h Wachdienst, Autovermietung.

Im Ort weitere Lebensmittelgeschäfte, Restaurants sowie Obst und Gemüse. PTT. Krankenhaus am Stadtrand. Es verkehren häufig Busse nach Antalya (40 km, Flughafen 50 km) und in Richtung Finike. Minibus alle 15 Min. vor der Marina nach Antalya.

Werft: 100 Stellplätze, 60-t-Travellift, 20-t-Mobilkran, Werkstätten (sämtliche Arbeiten), Depots, Zoll-Lager, Altöltonne. Reparaturen nur im Dockbereich erlaubt.

Anschrift: Turkiz Kemer Marina, 07980 Kemer/ANTALYA Türkey, Tel: + 90 (242) 814 14 90, Fax: + 90 (242) 814 15 52, E-mail:
marina@kemerturkizmarina.com Web: www.kemerturkizmarina.com/de/index_marina.html

Alternative Celebi Marina Antalya
früher Setur Antalya Marina, liegt 5 sm westlich von Antalya im Innenteil des Industriehafens und wurde total renoviert. Sie bietet alle Einrichtungen für Yachten: 250 Muring-Liegeplätze an drei Schwimmstegen für Schiffe bis 25 Meter Länge. Wasser, Strom, Telefon, Tankstelle, Duschen/WC, Wäscherei, Supermarkt, Restaurant, Café und ein rühriges Management machen die Marina zu einer beliebten Anlaufstation. 400 Stellplätze an Land, Travellifte 60 und 200 t (max. 9,20 m x 45 m), Schienenslip (350 t, max. 10 x 50 m), sämtliche Reparaturen (Motor, Elektrik, Holz, GFK, Segel), Wartung (Batterien, Rettungsinsel).

Anschrift: Celebi Antalya Marina, Serbest Bölge Ticari Liman, P.O. Box 627, 07100 Antalya/Türkei, Tel: +90 242 259 12 90, Fax: +90 242 259 1182, Web:
www.celebimarina.com

Behörden wie Port of Entry. Nach Antalya 15 km, zum Flughafen 25 km. Innerhalb des Industriehafens soll eine weitere Marina entstehen; bisher ist aber außer einem geparkten Travellift nichts zu sehen.

Antalya Kaleiçi Marina Die Ansteuerung des Stadthafens von Antalya ist bei Tag und Nacht gefahrlos möglich. Große Wassertiefen reichen bis nahe vor den Hafen. Bei Südwind sollte man den Hafen nicht ansteuern. Die meisten der 65 Liegeplätze in diesem kleinen Hafen sind von einheimischen Booten und Gulets belegt. Wenn etwas frei ist, weist das Personal der Marina einen Liegeplatz mit ausreichender Wassertiefe am zweiten, inneren Gästesteg zu; man braucht sich um geringe Wasserstandsschwankungen nicht zu kümmern (Muringsystem). Als Port of Entry stehen sämtliche Behörden in nächster Nähe zur Verfügung.

Versorgungsmöglichkeiten: Einige Wasseranschlüsse am Kai, aber nicht am Gästesteg; außerdem an der "Quelle" (nicht trinkbar!). Tankstelle bei der Hafenausfahrt (wird ev. an den Nordkai verlegt). Duschen und WC in der Nordwestecke, wo sich auch der Zoll befindet. Marinabüro und Hafenamt in der Nähe des Nordkais. Passpolizei in Gasse dahinter. Getränke und einige Lebensmittel am Hafen, weitere Geschäfte in der Stadt (Richtung Uhrturm). Anschrift: Antalya Kaleiçi Marina, Antalya/Türkei, Tel: +90 242 248 4530, UKW-Kanal 72 (16).

Was den Hafen Antalya (Kaleiçi) so sympathisch macht, ist einerseits das bunte Gemisch von Yachten, Gulets, Fischerbooten und Anglerkähnen, die den Hafen beleben, ohne eine künstliche Marina-Atmosphäre aufkommen zu lassen. Andererseits ist es die gelungene architektonische Gestaltung, die mit der Renovierung der Stadtmauer und alter Fachwerkhäuser begann und die sich behutsam in neuen Zweckbauten in passendem Stil fortsetzte. 1984 wurde Kaleiçi mit dem "Goldenen Apfel" ausgezeichnet, einem internationalen Preis der Reiseschriftsteller und Journalisten. Allerdings findet man selten Platz im Hafen. Aus diesem Grund sollte man sich überlegen, ob man es überhaupt versuchen sollte, den an sich schönen Platz anzulaufen.

Weitere Marinas östlich von Antalya z.B. in
Alanya und Mersin und mehr.