Der Insider


Ärger in Messolonghi
22.10.2016

Seit etwa einem Jahr gibt es für Eigner Probleme, wenn sie an ihren Booten arbeiten. Hintergrund ist ein Streit des neuen niederländischen Marina-Besitzers mit den örtlichen Behörden.
Das berichtet Skipper Jörg Graff, der mit seiner Najad längere Zeit in diesem Sommer gelegen hat:

Letzte Woche wurden dort auf polizeiliche Anweisung nicht nur die Arbeiten an den Booten (auch vom Eiger durchgeführt) verboten, sondern auch das Lifting und Launching. Folge: In diesem Jahr kommt kein Schiff an Land mehr ins Wasser und auch keines raus aufs Land. Winterlager nur im Wasser möglich (der "normale" Marinabetrieb geht weiter), aber die Plätze werden knapp, da viele Boote, die eigentlich an Land wollten, jetzt im Wasser bleiben müssen. Irgendwelche Vorauszahlungen für Winterplätze an Land werden erstattet.

Zunächst hatten die lokalen Behörden lediglich Strafen wegen angeblicher „Schwarzarbeit“ verhängt, wenn Eigner selbst mit Helfern aus Familie oder Freundeskreis an den Booten arbeiteten. Hintergrund der Posse ist ein Streit zwischen dem neuen niederländischen Hafenbesitzer und dem griechischen Vorbesitzer. Der neue Eigner berichtet, dass der Hafen ohne die behördlichen Genehmigungen jahrelang betrieben wurde. Nun sollte alles korrekt gemacht werden, was einige Zeit in Anspruch nahm. Seitdem schwärzt der Grieche offenbar die Kunden der Marina bei den lokalen Polizeibehörden an, die den Fällen dann nachgehen müsse. Es wurden diverse Eigner zu Geldstrafen von über 100 Euro verdonnert. Die meisten haben die sehr fragwürdigen Strafen aus Angst vor Komplikationen scheinbar gezahlt.