Der Insider
Endstation Kap der Schiffswracks



Auf der 4. Missionsreise des Paulus kam sein Schiff nicht um dieses Kap herum. Zwar ging sein Schiff nicht unter, aber die Mannschaft musste abdrehen, weil sie gegen den Sturm aus Norden nicht ankamen. In der Apostelgeschichte 27.7 berichtet Lukas: "Viele Tage lang machten wir nur wenig Fahrt und kamen mit Mühe bis auf die Höhe von Knidos. Dann zwang uns der Wind den Kurs zu ändern."


Wieviele Schiffe von Anbeginn der Seefahrt bis heute an diesem Hammerkap gescheitert sind kann keine Statistik aufzählen. Es müssen viele gewesen sein, denn das Kap war und ist auch heute noch bei bestimmten Verhältnissen brutalst tückisch. Im Winter 2007-2008 war es der kleine Frachter JOJO A, der gegen die Klippen knallte und dort hängen blieb. Ein Glück für die Mannschaft, sie konnte gerettet werden. Das Schiff aber klebt noch an der steil abfallenden Wand - beim nächsten Sturm wird es in der Tiefe verschwinden.

Über die Ursache für die "Strandung" am Felsen kann man nur Vermutungen anstellen. Eine defekte Maschine, Dreck im Diesel, ein gebrochenes Ruder, ein besoffener Kapitän? An der Küste wird auch gemunkelt, die JOJO A sei nicht ohne Absicht hier gelandet. Doch darüber wollen wir nicht spekulieren. Das mögen Eigner, Kapitän und die Versicherung miteinander aushandeln.

Knidos liegt auf der Spitze der südwesttürkischen Halbinsel Resadiye, etwa 35 km von Datca entfernt südlich der griechischen Insel Kos. Ob Knidos seit seiner Gründung an der Spitze der Halbinsel lag oder erst in spätklassischer Zeit von der Mitte der Halbinsel beim heutigen Datca dorthin verlegt wurde, ist umstritten.


Die Stadt war eine dorische Gründung und Mitglied der dorischen Pentapolis. Um 394 besiegte der Athener Konon als persischer Admiral in der Seeschlacht von Knidos die spartanische Flotte. In der römischen Kaiserzeit gehörte Knidos zur Provinz Asia. 263-467 n. Chr. wurde die Stadt immer wieder von starken Erdbeben erschüttert. In der Spötantike war sie Bischofssitz und ist damit bis heute römisch-katholisches Titularbistum Cnidus. Mitte des 7. Jh. wurde das, was von der ehemals prächtigen Stätte noch geblieben war durch eine arabische Flotte zerstört. Mehr über Knidos: klick

Das berühmtste Schiffswrack an der türkischen Küste ist das von Uluburun bei Kas: klick