Zwangs-Einklarieren in Kastellorizon
15.10.2014



Seit vielen Jahren ist die kleine griechische Insel vor der türkischen Küste bei Kas beliebtes Ziel vieler Crews.
Der malerische Hafen mit netten Tavernen wurde von den meisten Seglern dabei ohne offiziell korrekten Grenzwechsel angelaufen. Doch nun scheinen die Behörden dagegen vorzugehen.

So meldet es die Crew der "Cyprea" zumindest diese Woche: "Leider findet in Kastellorizon seit einigen Wochen ein Zwangsabkassieren statt, das heisst eine Agentin läuft im Auftrag der Behörde durch den Hafen und verlangt von jedem Boot die Papiere zum Einklarieren - was dann 59 Euro kostet." Bei jedem erneuten Anlaufen wird die Gebühr nochmals erhoben. "Ich habe mit verschiedenen Yacht-Eignern gesprochen, welche extrem verärgert waren und Kastellorizon ziemlich sicher nicht mehr anlaufen werden", so der Skipper

Dazu muss gesagt werden, dass die Behörden auf griechischer Seite den "unbürokratischen" Grenzwechsel jahrelang duldeten: Jeder wusste, dass die meisten Yachten, die zu Besuch kommen im türkischen Hoheitsgebiet einklariert waren und nur auf einen abendlichen Stopp hier anlegten. Die Tavernen-Wirte verdienten gut daran, so wurden oft keine störenden Fragen nach dem "woher" gestellt. Mal kam ein Offizieller, mal nicht.

Lediglich die türkischen Behörden in Kas beanstandeten diese gängige Praxis und wenn Schiffe dabei erwischt wurden, dass sie direkt aus Kastellorizon nach Kas segelten ohne einzuklarieren, gab es immer wieder mal erheblichen Ärger für einige Crews. Doch durch die erheblich gestiegenen Flüchtlingströme in letzter Zeit wurde der inoffizielle Grenzverkehr zunehmend kritischer gesehen. Das gilt auch für den Wechsel zwischen der Türkei und der Insel Symi, den viele Crews ähnlich leger angingen und -gehen.

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