Der Insider


Neues Zahlsystem in Griechenland
23.07.2009

Ich bin mit meiner Segelyacht seit 4 Jahren im Gebiet zwischen Marmaris und Samos unterwegs und habe seit diesem Jahr eine neue Variante bei der Bezahlung des Hafengeldes (Stadthafen) in KOS und RHODOS erfahren müssen.

Ging man bisher mit seinem abstempelbaren Transitlog zur Portpolice, um neben den üblichen ca 5 EUR noch die 88 Cent dort zu berappen, so wird man neuerdings erst zum TAXOFFICE - also dem FINANZAMT - geschickt, um dort gegen Bezahlung der 88 Cent einen DIN A 4 Beleg über die bezahlte Steuer zu erhalten.

In KOS ist das weiter kein großer Umstand, da sich die Behörde direkt am Hafen befindet, in Rhodos dagegen muss man einen Fußmarsch von ca 45 Min. absolvieren- das Finanzamt liegt in der Nähe der Ankerbucht nördlich vom sogenannten LIidlehafen.

Dies wird anscheinend aber nur in solchen Orten praktiziert, in denen es ein Finanzamt gibt. In Orten ohne Finanzamt (wie Symi) oder wenn dieses am Wochenende geschlossen ist, wird der Betrag nach wie vor von der Portpolice eingezogen. Die Gebühr für das TransitLog ist übrigens auch an das Finanzamt zu entrichten. Hierfür aber vorher bei der Portpolice am besten den Betrag und den Verwendungszweck auf einem Zettel notieren lassen, mit dem man bei der Behörde dann bessere Aussichten hat, den richtigen Sachbearbeiter zu finden!

Zum Schluss noch ein Tipp von einem griech. Vercharterer: Wenn man die lästige Lauferei wegen 88 Cent jedesmal vermeiden möchte, kann man sich auch gleich mit 4 oder 5 Belegen über 88 Cent eindecken, je nach Bedarf, und braucht sie dann nur noch bei der Portpolice abzugeben.

Mit freundlichen Skippergrüssen
Hermann Fuchs

P.S.: Der alte Holzsteg im Mandraki Hafen ist übrigens abgebaut worden!



Hier noch eine andere Erfahrung aus Griechenland, aufgeschrieben von Skipper Bernd :

29.5.08
Hallo Udo,

erstmal vielen Dank für die vielen Berichte und Informationen aus einem wunderschönen Segelrevier. Immer wieder gehe ich auf Deine Homepage um Neuigkeiten zu erfahren. Wir segeln seit vielen Jahren in diesem Revier und sind immer begeistert (ab Okt. sind wir wieder für 4-5 Wochen dort).

Unser Schiff liegt in Marmaris in der Netsel-Marina und wird dort von einer Charterfirma betreut. Noch ein Jahr, dann geht das Schiff aus dem Charter und wird nur noch von meiner Frau und mir gesegelt. Unser Schiff segelt unter deutscher Flagge.

Nun meine Frage:
Wenn wir von Marmaris aus nach Griechenland segeln, starten wir fast immer in Rhodos oder Symi. Mit unserem Transitlog ausgestattet gehen wir alle Wege (Polizei, Zoll, Hafenamt). Diese sind uns bekannt und das Prozedere geht schnell. Auch sind die Beamten freundlich und hilfsbereit.

Jetzt die eigentliche Frage:
Wir sind also in Griechenland einklariert und bewegen uns in der EU, und segeln von Insel zu Insel. Müssen wir uns bei den weiteren Hafenbehörden melden? Viele Häfen haben keine Behörde? Oder wir liegen in Buchten vor Anker? Was kann uns passieren, wenn wir ordnungsgemäß einklariert haben uns aber nicht in jedem Hafen melden? Bisher haben wir es immer recht locker angegangen und hatten bis heute auch nie Probleme.

Für eine Info bin ich Dir dankbar und wünsche Dir auch in diesem Jahr, den richtigen Wind und eine tolle Saison.

Eventuell kreuzen sich unsere Kurse ja mal...
Schönen Gruß Bernd



Hallo Bernd,
Danke für die freundlichen Grüße. Zu Deinen Fragen:

1. Wichtig ist es auf jeden Fall, dass man in Griechenland einklariert. Es kursieren in den einschlägigen Internetforen zwar allerhand abenteuerliche Auskünfte. Doch daran würde ich mich nicht halten, denn die Informanten gehen immer davon aus, dass man a) nicht erwischt wird und b) alles glatt geht und man nicht mit irgendwelchen Problemen irgendwo hängen bleibt.

2. Rhodos und Symi sind ok, Kalymnos auch, Kos dagegen ist immer etwas heikel - siehe meine Info im Mail unten.

3. Das griechische Transitlog (...Pleasure Document) ist so aufgebaut, dass zwei Kästchen für einen Hafen vorgesehen sind. Kästchen 1: Stempel fürs Ankommen, Kästchen 2: Stempel fürs Ablegen. Da es nicht in jedem Hafen Behörden gibt, ist das mehr Theorie. Deshalb müsst Ihr Euch nur dann bei diesen melden, wenn es dort Hafenamt gibt bzw. wenn Ihr explizit dazu aufgefordert werdet.

Vielleicht solltet Ihr wenigstens einmal pro Woche irgendwo zum "Stempeln" gehen, damit die nicht aufmerksam werden. Ausnahme sind Buchten, da ist das ja nicht möglich, weil es da (von Ausnahmen wie Lindos abgesehen) keine Behörden gibt.

4. Wenn Ihr ordnungsgemäß einklariert habt und Euch plus-minus in jedem größeren Hafen meldet und abstempeln lasst, kann Euch nichts passieren.

Eine von Dir nicht angesprochene Frage ist die der bezahlten Mehrwertsteuer. Yachten, die in der Türkei in Charter laufen haben diese ja meist nicht bezahlt. Da muss man in GR schon aufpassen, vor allem dann, wenn man nicht mehr als "im Transit" angesehen wird, d.h. länger als 6 Monate im Land bleibt. Deshalb immer mal wieder ausklarieren und keinen langen Winter in GR bleiben.

Ich wünsche Euch ebenfalls einen schönen Sommer mit vielen angenehmen Segelbrisen
und einen sonnigen Gruß aus Bodrum

Udo


Hier noch eine andere Erfahrung aus Griechenland, aufgeschrieben von Edi und Käthi Rohner aus der Schweiz:

Lieber Udo Hinnerkopf

besten Dank für die neuesten Infos aus der Türkei und Griechenland. Den Bericht über die Einklarierung ohne die original Dokumente in Kos haben wir verfolgt.

Soeben kommen wir von einem Törn in der Ägäis TR/GR zurück. Auch wir können nur bestätigen, dass das Ausklarieren in Kos sehr bürokratisch und höchst unfreundlich vollzogen wird. Der Weg führt von der Passkontrolle bei der Passagier-Pier zum Office Port of Entry. In diesem kleinen engen Büro - laufender Fernseher gehört wohl in Griechenland zur Büroinfrastruktur - konnten wir ausklarieren. Eine Quittung erhalten wir über 5 EUR und eine weitere über 88 Cent. Und das alles in griechischer Schrift und je zweimal abgestempelt und unterschrieben. Wenn es nicht sein muss, sollte auf das Ein/Ausklarieren in Kos verzichtet werden. Die Beamten sind ihnen für die "Entlastung" sicher dankbar.

Wir klarieren immer in Pythagoreion auf Samos ein. Dies ebenfalls mit der „griechisch-bürokratischen Sorgfaltspflicht", aber jedes Mal und seit Jahren machen wir diese Erfahrung, sehr freundlich und wohlwollend verbunden mit ein paar netten Worten über Samos und Griechenland und den Wünschen einen schönen Aufenthalt zu erleben.

Zuerst ist die Passkontrolle aufzusuchen. Pässe und Crewliste werden kontrolliert. Diese Abwicklung dauert eine Viertelstunde. Dann folgt der Besuch beim Port of Entry bzw. Hafenpolizei. Hier fallen die Kosten für die Einklarierung an. Vorausgesetzt das Pleasure Craft Traffic Document ist vom letzten Törn noch vorhanden (gültig solange dieses noch genügend Platz für die Stempel hat) kostet der Eintrag einmalig bis zur Ausreise 29 EUR. Gegen Quittung Unterschrift und Stempel. Weiter Kosten fallen für das Schiff an, 12.99 Meter Schiffslänge à 36 Cent exkl. 13% Taxe. Weiter sind 88 Cent zu zahlen gegen Quittung, Stempel und Unterschrift.

Der letzte Gang folgt zum Zoll. Die Bezahlung von 15 EUR werden mit Stempel und Unterschrift quittiert. Was der Betrag beinhaltet, ist in griechischer Schrift dokumentiert. Alles in allem kostet die "griechische Gastfreundschaft" 50.51 EUR, bestätigt in vier Belegen und einem Eigenaufwand von knapp einer Stunde. Wir betrachten das Einreiseprozedere zeitlich wie finanziell als zumutbar und sind froh als Schweizer Bürger nichts für diese Bürokratie an EU-Gelder beitragen zu müssen.

Übrigens haben wir die Originaldokumente immer dabei. Kopien davon sollten nur zur Entlastung der Beamten dienen. Diese müssten sie sonst selbst anfertigen. Auch der Schiffsführerschein sollte immer in Griffnähe sein. Dieser könnte vielleicht auch einmal zur Einsicht verlangt werden!

Uns ist der "Eintritt" in das Inselparadies es jedes Mal wert, denn mit den Behörden haben wir während des Aufenthaltes nur zweimal etwas zu tun und dies mit einem Aufwand der mit der Urlaubszeit vereinbar ist. Eben wie erwähnt, am besten nicht auf den Ämtern von Kos, wo man offensichtlich nur stört.

Edi und Käthi Rohner


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