Segeln Türkei Insider: kompliziertes Aus- und Einklarieren Türkei-Griechenland

Antwort:
Wenn Sie in der Türkei ein Boot chartern und damit nach Griechenland wollen (egal ob Symi, Rhodos, Kos etc) müssen Sie in der Türkei ausklarieren, in Griechenland einklarieren, in Griechenland wieder ausklarieren und in der Türkei wieder einklarieren.

Es gibt abenteuerliche Hasardeure, die sagen: muss man nicht, ich bin noch nie erwischt worden. Wer so denkt und das Risiko auf sich nimmt, auch ok. Ich empfehle aber dringend und ab dieser Saison besonders (Stichworte Außengrenze EU, Frontex etc) den offiziellen Weg zu gehen. Denn wenn man Sie aufgreift kann das teuer werden und im schlimmsten Fall das Boot an die Kette gelegt werden. Stellen Sie sich vor, Sie haben nicht ausklariert oder nicht einklariert (egal in welchem Land) und Sie haben einen Unfall oder einen schweren Krankheitsfall und ein Crewmitglied muss ausgeflogen werden. Siehe auch diesen Fall: klick und dort insbesondere den Nachtrag 2.

Das Problem des offiziellen Prozederes ist, dass Sie bei einem Wechsel nach Griechenland zweimal ein türkisches Transitlog brauchen: einmal eines für die Ausreise und ein zweites für die Wiedereinreise, egal, ob das im selben Port of Entry ist oder in einem anderen. Ein Port of Entry muss es auf jeden Fall sein, weil nur dort die Behörden sind, die das Prozedere möglich machen. Sie müssten also bereits bei der Buchung einer Charteryacht der Charterbasis mitteilen, dass Sie nach Griechenland wollen. Denn die Leute bei der Basis müssen dann nicht nur wie bei einem Inlandstörn das Transitlog beim Hafenmeister stempeln lassen, sondern auch bei der Passpolizei und dem Zoll. Und bei der Einreise kommt auch noch der Hafenarzt dazu.

Das alles kostet Geld und lohnt sich bei einem Einwochentörn m.E. nicht. Während man früher das Prozedere bei den Behörden selbst machen konnte, werden jetzt im 3. Jahr die Transitlogs per Computer ausgefüllt und via Internet bezahlt, was die Sache vielleicht etwas einfacher, aber auf jeden Fall teuerer macht. Denn nur Agenten und einige Marinas sind lizenziert diesen "Service" durchzufürhen. Und die lassen sich das natürlich bezahlen.

In Griechenland müssen Sie ebenfalls ein- und ausklarieren. Ist ein griechisches Transitlog von einer Vorgängercrew auf der Yacht, haben Sie Glück, dann brauchen Sie kein neues erwerben. Dann zahlen Sie "nur" zwischen EUR 15.- und EUR 30,- (je nach Ort) beim griechischen Zoll. Muss ein neues Transitlog gekauft werden (was yacht- und nicht crew-gebunden ist, folglich an Bord bleiben kann, bis alle Stempelfelder voll gestempelt sind), zahlen Sie ca EU 30.- Das Ausklarieren kostet nur -,80 Cent, musstemancherorts aber auch schon mal beim Finanzamt eingezahlt werden, das genau immer dann geschlossen war, wenn man es endlich gefunden hatte. Behörden eben.

Weitere Einzelheiten zu all dem finden Sie hier: http://www.insidersegeln.de/behoerden/Warnung.php und hier: http://www.insidersegeln.de/behoerden/Hupfen.php und auf den mit diesen Seiten verlinkten Seiten.

Achtung: Seit 2013 muss bei der Ausreise entweder das Transitlog der letzten Einreise in die Türkei beim Zoll vorgelegt werden oder das genaue Datum der Einreise mitgeteilt werden. Es geht dabei darum, nachzuweisen, dass die Yacht unter ausländischer Flagge nicht länger als die erlaubten 5 Jahre im Land ist.

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